Mit Glück und Wille zum Erfolg
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Fazit zur SRF-Serie «Frieden»:So waren die ersten zwei Folgen

Annina Walt ist der Star der SRF-Historienserie «Frieden»
Mit Glück und Wille zum Erfolg

Zuletzt überzeugte sie als Bösewichtin in «Der Bestatter», jetzt brilliert sie in der neuen SRF-Historienserie «Frieden»: Die Schauspielerin Annina Walt über ihren Weg zum Erfolg.
Publiziert: 08.11.2020 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2020 um 17:06 Uhr
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Erst 24 Jahre, aber längst keine Anfängerin mehr: Die Zürcher Schauspielerin Annina Walt.
Foto: STEFAN BOHRER
Katja Richard

In ihrem Alter wissen viele noch nicht so genau, wo es beruflich hingehen soll. Für Annina Walt (24) aber war das schon als 16-Jährige klar, damals war sie im Spielclub des jungen Schauspielhauses. «Da hat es mich gepackt. Zunächst war es einfach eine Leidenschaft, ein Hobby, dann eine klare Berufung.» Ihre Stimme ist tief und erfüllt den ganzen Raum, sie will gar nicht so recht zu der zierlichen Erscheinung von Walt passen. «Das lernt man in der Ausbildung, besonders fürs Theater braucht man Volumen. Früher hatte ich nicht so ein Organ!» Walt lacht, die wachen Augen bleiben in Bewegung, immer wieder fällt ihr das glatte Haar ins Gesicht.

Als Fabrikantentochter in einer grossen SRF-«Kiste»

Auf den ersten Blick erkennt man sie kaum wieder als die propere Fabrikantentochter Klara aus der sechsteiligen Historien-Serie «Frieden», die heute Sonntag auf SRF anläuft. Mit einem Budget von acht Millionen Franken eine grosse «Kiste», die erstmals einen Blick auf die Nachkriegszeit in der Schweiz wirft. Ein Stück Geschichte, das laut Walt bislang zu wenig thematisiert wurde. «Im Gymi haben wir das nicht behandelt.» Es zeigt das Porträt einer Generation, welche die Grundlage für den Wirtschaftsboom der 50er-Jahre gelegt hat, aber auch die Auseinandersetzung mit jüdischen Flüchtlingen.

Historischer Dreh

Zur Vorbereitung las sie viel, am nachhaltigsten beeindruckt hat sie «Gegen den Strom der Finsternis» von Charlotte Weber (1912–2000), die von 1942 bis 1945 in Schweizer Flüchtlingsheimen arbeitete. «Es ist unvorstellbar, was diese Menschen damals durchgemacht haben», so Walt. Die Rolle war auch eine Zeitreise, 75 Jahre zurück; dazu half auch das Setting, die Kostüme bestanden teils aus Original-Bekleidung: «Man bekommt darin automatisch eine andere Haltung und Körpersprache und taucht komplett in diese Welt ein.»

Kraft und Konzentration

Die grösste und zugleich schönste Herausforderung war die Komplexität ihrer Figur: «Ich habe mit Klara jeweils an einem Tag so viel erlebt wie sonst in einem ganzen Jahr. Man dreht ja nicht chronologisch. Und weil sie eine starke Entwicklung durchläuft, wird man teils in extreme Situationen katapultiert.» Zudem wurde für die sechs Teile über einen langen Zeitraum gedreht, ganze vier Monate. «Das braucht auch viel Kraft und Konzentration, zugleich wächst man zusammen. Es ist schön, Teil einer riesigen Teamarbeit zu sein und auch einen Beitrag in diesem riesigen Projekt zu leisten.»

Mit Glück und dem nötigen Willen zum Erfolg

Obwohl Walt noch jung und derzeit in Ausbildung in Berlin ist – eine Anfängerin ist sie längst nicht mehr. Ihre Rolle im Luzerner «Tatort» hatte 2014 ihre Karriere ins Rollen gebracht. Ein Jahr später beeindruckte sie im Kinofilm «Amateur Teens», und zuletzt brillierte sie als «Bestatter»-Bösewichtin. «Ich bin da sehr schnell reingeflutscht, die acht Jahre mit Schauspiel fühlen sich aber schon sehr lang an.» Ihren Erfolg erklärt sie so: «Es braucht auf jeden Fall eine Portion Glück, aber auch den nötigen Willen. Ich habe mich immer wieder für Castings angemeldet und bin initiativ. Und man muss auch mit Absagen umgehen können.»

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