Zürcher Alternativmedizinerin (†62) in Ferien vom Ehemann erwürgt
Er hatte Angst, sein Mami (92) erfährt von seiner Affäre

In den Neuseeland-Ferien erwürgte der Zürcher Han K. (64) seine Frau Xiao K. (†62). Der Grund: eine Affäre des Zürchers – von der seine Frau erfuhr. Vor Gericht spricht er nun über die Tatnacht.
Publiziert: 19.11.2019 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2020 um 16:24 Uhr
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Xiao K. wurde von Ehemann Han K. während dem gemeinsam Urlaub getötet.
Foto: Zvg

Zuerst Australien, dann weiter nach Neuseeland. Es sollte eine schöne Reise zu zweit werden. Doch der Trip endete für Xiao K.* (†62) aus Niederglatt ZH tödlich. Die China-Medizinerin hatte zweideutige Nachrichten auf dem Handy ihres Mannes entdeckt. Sie vermutete eine Affäre, wollte sich trennen. Im Hotelzimmer eskalierte die Situation. Han K. (64) ging auf seine Frau los, würgte sie so lange, bis sich Xiao K. nicht mehr rührte.

Dafür steht er in Nelson (Neuseeland) vor Gericht. Anklage: Mord! Doch Han K. kann sich laut eigener Aussage nicht mehr gut an die Tatnacht erinnern. Er wisse nur noch, dass er und seine Frau sich heftig gestritten hätten. Es ging um seine Affäre mit einer ehemaligen Schulfreundin.

Ehebruch bedeutet Schande

Mit ihr hatte er über 9000 Nachrichten ausgetauscht. Er schrieb darin, sich verliebt zu haben. Niemand sollte davon wissen. Eine Nachricht an seine Affäre lautete: «So lange wir vorsichtig sind, wird es niemand erfahren.»

Doch seine Frau kam ihm auf die Schliche, informierte ihren älteren Bruder über den Seitensprung. Trug ihm auf, die Familie von Han K. zu informieren. Darunter wäre auch seine kranke Mutter (92). Der Schweizer fürchtete, dass seine Mami die schreckliche Nachricht nicht überleben würde. Ehebruch bedeutet Schande.

Erinnert sich, wie er den Puls suchte

Han K. geriet in Panik, als er davon erfuhr, dass seine Verwandten von seiner Affäre informiert werden würden. «Es war klar, dass ich das Ganze sofort stoppen musste», sagte er vor Gericht. Es kam zu einem Kampf auf dem Bett im Hotelzimmer. Xiao K. versteckte ihr Handy hinter ihrem Rücken. Damit wollte sie weitere Verwandte in China über seine Affäre informieren.

Er habe sie gepackt und versucht, sich das Handy zu schnappen. Seine letzte Erinnerung daran: Die China-Medizinerin habe geschrien, sei danach von der Bettkante gerutscht. Das Nächste, an das er sich erinnern könne, sei, wie er seine Hand an den Hals seiner Frau hielt, um den Puls zu überprüfen. Zu dem Zeitpunkt atmete Xiao K. nicht mehr. Sie war bereits tot.

Er wollte nur das Handy

Auch nach mehrmaligem Nachfragen der Staatsanwaltschaft wollte sich Han K. nicht an weitere Details der Tatnacht erinnern. Nur so viel: Hätte sie ihm sein Telefon gegeben, «dann wäre nichts passiert», sagte er vor Gericht. Und er betonte abermals, dass er nicht wütend auf seine Frau gewesen, sondern einfach in Panik geraten sei.

Dennoch streitet Han K. weiter ab, seine Frau getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft ist dagegen überzeugt, dass der Schweizer sie eiskalt umgebracht hat. Dafür drohen ihm nun mehrere Jahre Haft. (jmh)

* Namen geändert

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