C/2022 E3 im Anflug
Auch diese Kometen sorgten schon für Aufsehen

Die Erde bekommt Besuch von C/2022 E3. Mit etwas Glück wird das Spektakel sogar von blossem Auge beobachtbar. Blick zeigt, welche Kometen in den vergangenen Jahrzehnten sonst noch am Himmel zu sehen waren.
Publiziert: 11.01.2023 um 20:29 Uhr
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Georg NopperRedaktor News

Kometen, die von der Erde aus von blossem Auge zu erkennen sind, tauchen nicht alle Jahre auf. Jetzt zeigt sich zwischen dem 12. Januar und dem 11. Februar Komet C/2022 E3 (ZET) am Himmel. Dieser wird wahrscheinlich zumindest mit einem Fernglas zu sehen sein, mit etwas Glück sogar ohne. Wie sich die Helligkeit eines Kometen und die Grösse seines Schweifs entwickeln, ist schwierig vorherzusagen. Die Sichtbarkeit hängt unter anderem von der Grösse des Kometenkerns und den Entfernungen zu Sonne und Erde ab.

Fest steht jedoch, dass C/2022 E3 zu den helleren seiner Art gehört, die in letzter Zeit zu beobachten waren. Blick zeigt, welche Kometen in den vergangenen Jahrzehnten sonst noch für Aufsehen sorgten:

1

Neowise (2020)

Der letzte hellere Komet war Neowise. Seine offizielle Bezeichnung lautet C/2020 F3. Neowise zeigte sich ab Anfang Juli 2020 für mehrere Wochen und war auf der nördlichen Hemisphäre auch ohne Fernglas erkennbar. Der Komet bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne. Den geringsten Abstand zur Erde hatte er am 23. Juli. Seine Umlaufzeit beträgt rund 4540 Jahre.

Der letzte hellere Komet: Neowise wurde im Juli 2020 sichtbar.
Foto: keystone-sda.ch
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Naturspektakel:Komet «Neowise» mit blossem Auge zu sehen
2

Ison (2013)

Bei seiner Entdeckung im Jahr 2012 wurde zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei Ison (C/2012 S1um) einen Asteroiden handelt. Asteroiden sind kleine Planeten und im Vergleich zu Kometen sehr gross. Im Gegensatz zu Kometen haben sie jedoch keinen Schweif. Als der Brocken als Komet identifiziert wurde, waren die Erwartungen an ihn sehr hoch: Erste Bahnberechnungen zeigten, dass der er im November 2013 sehr nahe an der Sonne vorbeisausen würde und dabei kurzzeitig eine grosse Helligkeit entwickeln könnte. Doch Ison erfüllte die Hoffnungen nicht und trat nie richtig in Erscheinung. Am 28. November 2013 zerfiel er am sogenannten Perihel, dem nächsten Punkt zur Sonne auf seiner Umlaufbahn.

3

McNaught (2007)

Der erste aufsehenerregende Komet des neuen Jahrtausends war McNaught (C/2006 P1). McNaught entwickelte sich im Januar 2007 zum hellsten Kometen der letzten Jahrzehnte. Auf der Nordhalbkugel zeigte er sich anfänglich in der Morgen- und Abenddämmerung. Er war mit blossem Auge erkennbar, am 13. Januar 2007 sogar bei Tageslicht. Das eigentliche Spektakel bot McNaught aber für die Erdbewohner auf der Südhalbkugel: Der Komet entwickelte einen äusserst breitgefächerten und langen Schweif, bevor er in den ersten Februar-Tagen wieder in den Tiefen des Universums verschwand. McNaught hat eine geschätzte Umlaufzeit von 92’663 Jahren.

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4

Hale-Bopp (1996/1997)

Der Komet Hale-Bopp (C/1995 O1) war nicht nur sehr hell. Er war auch für eine äusserst lange Zeit sichtbar. Hale-Bopp war ab Sommer 1996 für 18 Monate ohne Sehhilfen beobachtbar. Das ist die längste je registrierte Beobachtungszeit für einen Kometen. Als er am 1. April 1997 sein Perihel passierte, schien er heller als die allermeisten Sterne. Seine zwei Schweife erstreckten sich über einen weiten Winkel und waren auf der Nordhalbkugel während der ganzen Nacht sichtbar. Hale-Bopp hat eine vergleichsweise kurze Umlaufzeit von 2380 Jahren.

5

Hyakutake (1997)

Hyakutake (C/1996 B2) kam der Erde besonders nah und hatte den längsten bekannten Schweif. Mitte März 1997 war er noch ziemlich unauffällig. Als er sich Sonne und Erde weiter näherte, wurde er jedoch rasch heller. Als er der Sonne am 25. März auf seiner Bahn am nächsten war, überstrahlte er fast alle anderen Objekte am Nachthimmel. Die grosse Hellikgeit des Kometen hielt jedoch nur wenige Tage an. In Europa überdeckten zudem vielerorts Wolken den Nachthimmel. Hyakutake näherte sich der Erde bis auf 15,26 Millionen Kilometer an. Seine Umlaufzeit beträgt rund 108'000 Jahre.

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