Gesundheit
Tuberkulose bleibt tödlichste Infektionskrankheit

New York – Noch vor der Immunschwächekrankheit Aids ist Tuberkulose nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiterhin die tödlichste Infektionskrankheit der Welt. 1,6 Millionen Menschen starben 2017 an Tuberkulose, wie die WHO in ihrem neuen Jahresreport berichtet.
Publiziert: 18.09.2018 um 19:40 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2018 um 16:32 Uhr
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Tuberkulose-Patientin in Kenia. (Archivbild)
Foto: Keystone/EPA/DANIEL IRUNGU

An den Folgen von Aids starben 2017 rund 940'000 Menschen. Mit Antibiotika ist Tuberkulose heilbar, ohne Behandlung kann sie tödlich sein.

Der am Dienstag in New York veröffentlichte Tuberkulose-Bericht geht von schätzungsweise zehn Millionen Menschen aus, die 2017 weltweit an Tuberkulose erkrankten. Offiziell verzeichnete die WHO zwar nur 6,4 Millionen Fälle. Die Schätzung liegt aber deutlich höher, weil Fälle oft nicht gemeldet oder falsch diagnostiziert würden.

HIV-Infizierte besonders gefährdet

HIV-Infizierte erkranken besonders leicht an Tuberkulose. Wegen ihres geschwächten Immunsystems haben sie ein bis zu 50-fach erhöhtes Risiko. Eine Tuberkulose-Infektion kann wiederum den Ausbruch von Aids beschleunigen. Beide Krankheiten bestärken sich also gegenseitig und gelten deshalb als tödliches Duo.

Alles was Sie über Aids wissen müssen

Doch was ist Aids eigentlich? Was ist der Unterschied zu HIV? Und wie steckt man sich eigentlich an? Welches sind die Symptome? Wie verläuft eine unbehandelte HIV-Infektion? Alles was Sie darüber wissen müssen.

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Doch was ist AIDS eigentlich?
Thinkstock

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Teils wird Tuberkulose als «Armutskrankheit» bezeichnet, weil sie vor allem in strukturschwachen Regionen in Afrika, Osteuropa und Zentralasien verbreitet ist. Zwei Drittel der Neuinfektionen wurden 2017 in Indien, Indonesien, China, Pakistan, Bangladesch, Nigeria, Südafrika und auf den Philippinen registriert.

Was ist Tuberkulose?
Die Tuberkulose (früher auch als Schwindsucht oder Morbus Koch, umgangssprachlich als «die Motten» bezeichnet), ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die am häufigsten die Lungen befällt.

Einatmung infektiöser Tröpfchen (z.Bsp. durch Husten) stellt den häufigsten und somit wichtigsten Übertragungsweg dar. Weitaus seltener ist die Übertragung über den Blutweg oder über Organe oder über andere Körpersekrete.

Die Tuberkulose (früher auch als Schwindsucht oder Morbus Koch, umgangssprachlich als «die Motten» bezeichnet), ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die am häufigsten die Lungen befällt.

Einatmung infektiöser Tröpfchen (z.Bsp. durch Husten) stellt den häufigsten und somit wichtigsten Übertragungsweg dar. Weitaus seltener ist die Übertragung über den Blutweg oder über Organe oder über andere Körpersekrete.

Tuberkulose ist weltweites Problem

In den meisten Ländern sei ein Ende der als TBC bekannten Krankheit eher ein «Ziel als Wirklichkeit», heisst es im Bericht. Tuberkulose-Fälle gibt es aber weltweit und in allen Altersgruppen. In Europa sowie Nord- und Südamerika wurden sechs Prozent aller Fälle gemeldet. Rund ein Viertel der Weltbevölkerung ist mit entsprechenden Bakterien infiziert, aber nur ein kleiner Anteil der Infizierten erkrankt auch an TBC.

Kommende Woche ist in New York am Rande der Uno-Generaldebatte ein hochrangiges Treffen zu dem Thema geplant. Dabei wollen sich Staats- und Regierungschefs sowie weitere hochrangige Vertreter dem Kampf gegen die Krankheit verpflichten.

Gesundheitsminister aus rund 70 Ländern hatten in Moskau im November bereits angekündigt, ihr Engagement zur Ausrottung der Krankheit bis 2030 zu steigern. Für dieses Ziel werde aber immer noch nicht genug getan, erklärte die WHO. (SDA)

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