Zoologisch – Zoodirektor Severin Dressen erklärt
Neues Jahr, neues Glück

Vorsätze zum neuen Jahr fassen sich viele. Auch im Zoo Zürich hat man sich einiges vorgenommen. Zoodirektor Severin Dressen über Nachwuchs, Neuankömmlinge und Bauprojekte.
Publiziert: 01.01.2023 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2022 um 15:36 Uhr
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Severin DressenDirektor des Zoo Zürich

Wenn Sie diese Zeilen lesen, hat das neue Jahr bereits begonnen. Viele von uns haben gute Vorsätze gefasst – auch ich zähle dazu. Nach dem Fress- und Festrausch der Weihnachtstage steht bei dem einen oder der anderen sicherlich «gesünder essen» oder «mehr Sport» auf der Vorsatzliste. Ob das auch bei mir der Fall ist, sei an dieser Stelle offengelassen. Aber natürlich fassen nicht nur Menschen Vorsätze. Auch wir als Institution Zoo haben uns einiges für 2023 vorgenommen.

Tierisch starten wir hoffentlich mit einer erfolgreichen Elefantengeburt ins neue Jahr, denn bei Elefantenkuh Farha kann es nicht mehr lange dauern. Ob es bei den anderen Zooschwergewichten, unseren Breitmaulnashörnern, schon 2023 zu Nachwuchs kommt, werden wir sehen. Paarungen zwischen Bulle Kimba und den Weibchen wurden jedenfalls beobachtet. Auch bei den Koalas hoffen wir in diesem Jahr auf Nachwuchs unseres neuen französisch-deutschen Zuchtpaars – quasi als Zeichen der Völkerverständigung. Persönlich bin ich am meisten gespannt, ob es in den kommenden Monaten schon zu Nachzuchten bei unseren hochbedrohten Exuma-Wirtelschwanzleguanen – unseren neuen Untermietern im Australienhaus – kommen wird.

Auch ohne Geburten wird es im Tierbestand Veränderungen geben. Prominentes Beispiel ist hoffentlich die Ankunft eines Giraffenbullen, damit unsere Lewa-Savanne komplett ist. Von vielen Gästen unbeachteter wird es aber auch an anderen Stellen zu Neuankünften kommen – und dafür werden im Gegenzug auch Arten abgegeben. Besonders bei unseren Vögeln, Fischen und Reptilien werden wir die konsequente Ausrichtung auf bedrohte oder für unsere Forschung relevante Arten fortsetzen. Lassen Sie sich also von dem einen oder anderen Neuankömmling überraschen. Gerade bei den bedrohten Vogelarten sind wir dabei auch auf bauliche Weiterentwicklungen angewiesen. Nur so können wir unsere Vögel art- und zeitgerecht in grossen Freiflugvolieren halten. Und so hoffen wir, dass in diesem Jahr der Rekurs gegen unsere Pantanal-Voliere abgelehnt wird und wir endlich unser nächstes Lebensraumprojekt starten können. Und wenn wir schon bei der Rubrik «Wünsch dir was» angekommen sind, hofft der Zoo auch auf Planungssicherheit bei anderen Langzeitprojekten des Zoos. Stichwort: unsere Seilbahn, deren Baugesuch derzeit beim Verwaltungsgericht hängig ist. Zum Glück geht es bei anderen Bauprojekten speditiver zu, und wir freuen uns schon sehr auf die Einweihung unseres Naturschutzzentrums im April. Neben der eigentlichen Kino-Ausstellung zu unserem globalen Naturschutzengagement können wir im Rahmen des Bauprojekts die Dächer und Wände des Naturschutzzentrums mit Fotovoltaik ausrüsten und so den Anteil an Eigenstromproduktion weiter erhöhen. Auch im zweiten Leuchtturmprojekt nach der Pantanal-Voliere, dem Kongo, unserem neuen Lebensraum für unsere Gorillas, nimmt die Planung weiter Form an, sodass wir in diesem Jahr hoffentlich einen konkreten Projektentwurf präsentieren können.

Zoodirektor Severin Dressen (34) ist gespannt, ob in den kommenden Monaten Nachzuchten bei den hochbedrohten Exuma-Wirtelschwanzleguanen kommen werden.
Foto: Enzo Franchini
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Sie sehen, dass es uns an guten Vorsätzen nicht mangelt, wie dieser kleine Ausschnitt aus unseren Projekten für 2023 zeigt. Selbstverständlich werde ich Sie an dieser Stelle über die Fortschritte auf dem Laufenden halten. Für die Erfüllung Ihrer Vorsätze und auch ganz grundsätzlich für das noch ganz frische Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit und vor allem viel Freude.

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