Darum gehts
- Trump präsentiert erneut Friedensplan für Ukraine
- Was darin enthalten ist, kann die Ukraine nicht akzeptieren
- Warum Hoffnung auf Trump schlecht ist
Es ist ein Déjà-vu. Und zwar eines, das man nicht zum ersten Mal erlebt. Mit dem mittlerweile weitherum bekannten «Geheimplan» für Frieden in der Ukraine tischt Donald Trump (79) zum schätzungsweise vierten Mal in diesem Jahr eine Lösung auf, die aussieht wie Putins Wunschzettel.
Will der US-Präsident seinem Freund im Kreml vor Weihnachten ein Geschenk machen? Glaubt er, die Schwäche des durch einen riesigen Korruptionsskandal angeschlagenen ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) ausnutzen zu können? Will er von den Epstein-Akten ablenken? Was auch immer der Grund ist: Einmal mehr müssen die Europäer und Ukrainer versuchen, den Schaden abzuwenden. Ob dies noch einmal gelingt, wird sich am Sonntag bei einem Treffen mit den US-Vertretern in Genf zeigen.
Die Ukraine weiss jetzt einmal mehr: Trump ist nicht zu trauen, und es ist sinnlos, auf seine Hilfe zu hoffen.
Phillips O’Brien, ein in Schottland lehrender US-Militärhistoriker, hat dies schon kurz nach der Amtseinsetzung des US-Präsidenten erkannt. «Mit Trump ist Hoffnung eine schlechte Sache, vielleicht die schlechteste von allen», schrieb er im März. Die Hoffnung auf Trump, so O’Brien, richte immensen Schaden an, weil sie einen davon abhalte, sich der Realität zu stellen – und entsprechend zu handeln.
In Bezug auf die Ukraine und Russland bedeutet dies: Europa und alle anderen Länder, die sich im Gegensatz zum US-Präsidenten der russischen Aggression entgegenstellen, müssen die Ukraine so stark unterstützen, dass sie nicht mehr auf die USA angewiesen ist, wenn Trump das nächste Mal mit Putins Wunschzettel vorbeikommt.