Teure Pflaster
Wo parkiert man in der Schweiz am günstigsten?

Der Raum wird eng, die Nachfrage steigt. Parkieren in Schweizer Städten wird teurer. Wo fährt man am günstigsten? Eine Tour de Suisse.
Publiziert: 14.07.2017 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2019 um 08:31 Uhr
Immer mehr Autos, immer weniger Parkplätze. Und immer mehr davon kosten.
Foto: Keystone
Von Daniel Aenishänslin

Autofahrer erleben es Tag für Tag: Der Platz ist knapp. Bereits 5,7 Millionen motorisierte Strassenfahrzeuge sind in der Schweiz registriert. Vor 15 Jahren waren es noch zwei Millionen weniger. Das wird vor allem in den Städten zunehmend zum Problem – auch wenn man nicht fahren, sondern nur parkieren will. Denn der Parkraum ist im gleichen Zeitraum nur geringfügig gewachsen. In Zürich etwa von knapp 60'000 auf aktuell rund 67'000 öffentlich zugängliche Parkplätze. Und die haben überall ihren Preis.

Am tiefsten geht der Griff in die Tasche in der Innerschweiz. Luzern und Zug verlangen für eine Parkkarte monatlich satte 50 Franken oder 600 Franken pro Jahr. Erstaunlich günstig parkiert es sich derweil in Solothurn und Neuenburg. 120 Franken pro Jahr zahlen Anwohner in der Ambassadorenstadt an der Aare, ein Tag Dauerparkieren ist für einen Fünfliber zu haben. Neuenburg unterbietet die Marke sogar: Nur 110 Franken kostet hier eine Jahresparkkarte.

Prakgebühre in den Schweizer Städten

StadtParkgebühr pro JahrParkgebühr pro Tag
Zürich300 CHF15 CHF
Genf200 CHF20 CHF
Basel140 CHF10 CHF
Luzern600 CHF50 CHF
Zug600 CHF50 CHF
Solothurn120 CHF5 CHF
Neuenburg110 CHF5 CHF

Erstaunlicherweise sind nicht die grössten Städte die teuersten Pflaster der Schweiz. Zürich verlangt 300 Franken pro Jahr und 15 Franken pro Tag. In Genf sind für eine Parkkarte 200 Franken jährlich oder 20 Franken täglich zu zahlen. Noch vorteilhafter parkiert man als Anwohner in Basel. Das Jahr kostet hier 140 Franken, der Tag zehn und der halbe Tag sechs Franken.

Die Städte versuchen, den begehrten Parkraum möglichst optimal zu bewirtschaften. Weisse Gratisparkfelder werden gebührenpflichtig oder durch blaue Zonen ersetzt. So auch in Basel. «Langzeit-Parkplätze sollen von der Stadtbevölkerung genutzt werden können und so wenig wie möglich von auswärtigen Beschäftigten belegt werden», erklärt Jasmin Fürstenberger, Mediensprecherin des Basler Bau- und Verkehrsdepartements. Mit dem neuen Parkplatz-Regime will man den lästigen Suchverkehr im Stadtzentrum und in den Wohnquartieren reduzieren.

St. Gallen hat ein Drittel der Gratisparkplätze abgeschafft

Auch in anderen Städten ist längeres Gratisparkieren zunehmend unmöglich. In Zürich sind bereits 29'000 Parkplätze gebührenpflichtig; weitere 34'500 Parkplätze ­stehen in der blauen, nur noch 3600 in der weissen Gratiszone. In St. Gallen hat die Zahl der Gratisparkplätze seit 2000 um fast ein Drittel abgenommen – kurzzeitiges Gratisparkieren in den blauen Zonen mit eingerechnet.

«Gerade in den Aussenquartieren wurden vermehrt blaue Zonen und kostenpflichtige Parkplätze eingeführt», sagt der St. Galler Polizeisprecher Dionys Widmer. «Diese Parkplätze wurden zuvor stark von Pendlern gebraucht – was zu viel Verkehr in den Quartieren führte.»

Noch enger ist es in Solothurn, zumindest in der Innenstadt. Dort gibts gar keine öffentlichen Gratisparkplätze mehr.

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