Der Sommer ist endgültig vorbei und mit der kalten Jahreszeit sind auch wieder Erkältungen im Anmarsch. Auch wenn diese nach wenigen Tagen vorbei sind, ein lästiger Reizhusten bleibt oft viel länger. Drei bis acht Wochen dauert dieser so genannte post-infektiöse Husten, was viele besorgte Menschen in die hausärztliche Praxis treibt.
Einige Hausärzte verschreiben Medikamente, unter anderem Inhaliersprays gegen Asthma oder Hustenstiller wie Codein. Allerdings war es bisher nicht klar, ob der post-infektiöse Husten mit solchen Medikamenten wirklich schneller verschwindet oder schwächer wird. Deshalb hat ein Team aus Epidemiologen und Wissenschaftlern für Hausarztmedizin der Universität Basel nun die Fachliteratur systematisch untersucht.
Dafür werteten die Forschenden Studien aus, die die Wirksamkeit verschiedener Substanzen bei post-infektiösem Husten untersucht hatten. Im Visier standen insgesamt sieben Wirkstoffe, unter anderem Codein und verschiedene Kortikosteroide gegen Asthma. Tatsächlich ergab die Analyse, dass keine der untersuchten Substanzen eindeutig wirkt und den Patienten Besserung verschafft.
«Eigentlich wäre es bei post-infektiösem Husten richtig, wenn Ärzte sagen: Wir machen nichts», sagt Andreas Zeller, Hausarzt und Leiter des Universitären Zentrums für Hausarztmedizin beider Basel, der an der Studie beteiligt war. «Aber die wenigsten Patienten akzeptieren das. Sie setzen die Ärzte mitunter unter Druck, sie mit Medikamenten zu behandeln», sagt Zeller.
Er hofft deshalb, dass sich Ärzte durch die neue Studie bestätigt fühlen, wenn sie bei post-infektiösem Husten nicht gleich zum Rezeptblock greifen. Erst wenn der Husten länger als acht Wochen dauert, sagt Zeller, müssen ernsthafte, zugrundeliegende Erkrankungen ausgeschlossen werden. «Dann sollte man auch auf jeden Fall zum Arzt gehen.»
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