Mehr als ein Kampfsport, ist Capoeira ein Sinnbild für den Schmelztopf der Kulturen in Brasilien. Die Mischung aus Akrobatik, Tanz und Musik geht auf die von Afrika verschleppten Sklaven zurück. Kampfsport war in Brasilien gesetzlich verboten - und wenn über Capoeira gesprochen wurde, dann nur mit gedämpfter Stimme. Um die wahre Natur des Kampfsportes zu verbergen, übte man Capoeira nur mit Musik, um die gefährlichen Kampftechniken als Tanzbewegungen zu tarnen. Der anmutigen Kampftanz beweist, wie Menschen selbst in den schwierigsten Situationen ihren Sinn für Schönheit nicht verlieren und ihren Umständen mit Kreativität trotzen können.
Wer war Mestre Bimba?
Der zukünftige Meister des Capoeiras kam 1899 in Salvador, Bahia auf die Welt. Als Sohn eines Batuque Meisters, ein brasilianisches Kampfspiel, lag dem jüngsten von 25 Kindern das Kämpfen im Blut. Seine Eltern verliehen ihm den Namen Manuel dos Reis Machado, aber sein Kosename Bimba setzte sich durch. Bimba schlug sich lange mit unbeständiger Arbeit als Hafenarbeiter, Zimmermann und im Kohlewerk durch, bevor er sich ganz seiner Leidenschaft für Capoeira widmete.
Mestre Bimba entwickelte einen eigenen Stil, der heute als «Capoeira Regional» bekannt ist. Er reicherte den Kampfstil mit Techniken aus dem Batuque, Wushu und Jiujitsu an, setzte strikte Regeln und entwarf einen Dresscode. 1928 wurde Capoeira Regional so bekannt, dass Getulio Vargas, Präsident von Brasilien, um eine Vorführung bat. Beeindruckt von der Eleganz des Kampftanzes, gewährte der Präsident Mestre Bimba eine Spezialerlaubnis, die erste Capoeira Schule in Salvador zu gründen. Somit wurde die einst als kriminiell gehandelte Kampfsportart zum ersten Mal für ihre kulturelle Bedeutung anerkannt.
Weil Capoeira als eine ausdrucksstarke Ausprägung der volkstümlichen brasilianischen Kultur gilt, wurde der Kampfsport in 2014 von der UNESCO auf die repräsentative Liste des immateriellen kulturellen Erbes der Menschheit gesetzt. (chj)
Die lustigen oder überraschenden Änderungen am Google-Logo zu besonderen Ereignissen werden «Doodles» genannt. Die Doodles erinneren nicht nur an Feiertage und Jahrestage, sondern ehren auch das Leben berühmter Künstler, Pioniere und Wissenschaftler. Seit dem ersten Doodle anlässlich des französischen Nationalfeiertages sind über 2000 Doodles erschienen. Die Sammlung aller vergangenen Google Doodles finden Sie hier.
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