Umweltverträglichkeit
Die Schattenseite der Sonnencreme

Neben Glacé, Grillieren und Garten wird im Sommer auch die richtige Sonnencreme wieder ein Thema. Doch wie schaden wir der Haut und der Umwelt am wenigsten?
Publiziert: 10:09 Uhr
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Ob am Meer, im Garten oder in den Bergen: Sonnenschutz ist wichtig.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Sonnenlicht hat positive und schädliche Aspekte, UV-Strahlen erhöhen Hautkrebsrisiko
  • Chemische Filter in Sonnencremes können Wasserlebewesen und Korallen gefährden
  • Lichtschutzfaktor 20 verlängert die Eigenschutzzeit der Haut um Faktor 20
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Susanne WagnerJournalistin

Das Sonnenlicht tut uns gut: die Beine ausstrecken, das Gesicht der Sonne zuwenden und die Wärme geniessen. So schön und angenehm das Sonnenbaden ist, es hat auch schädliche Aspekte. Allen voran: Die ultravioletten Strahlen – kurz UV – erhöhen das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Für die vorzeitige Hautalterung sowie Hautveränderungen oder Sonnenunverträglichkeiten sind die langwelligen UVA-Strahlen verantwortlich. Noch gefährlicher sind die kurzwelligen UVB-Strahlen: Sie können Sonnenbrand verursachen und langfristig zu Hautkrebs führen.

Sonnencreme ist darum unumgänglich. Die Palette an Sonnenschutzprodukten ist unübersichtlich gross. Allen gemeinsam ist, dass sie die UV-Strahlung nicht ganz abschirmen. Sie verlängern lediglich den Eigenschutz der Haut. Wie lange, verrät der Lichtschutzfaktor (LSF): Ein LSF 20 verlängert die Eigenschutzzeit um den Faktor 20.

Schädliche Duftstoffe und Mikroplastik

So nützlich Sonnencremes für die eigene Gesundheit auch sind – je nach Inhaltsstoffen und Verpackungsmaterial können sie aber auch schädlich sein. Neben Lichtschutzfaktoren können unter den Inhaltsstoffen auch Weichmacher, Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Bindemittel, Mikroplastik oder flüssige Kunststoffe sein. Sie können die Haut reizen, Allergien auslösen und über das Wasser in die Umwelt gelangen.

Für den Schutz sorgen entweder chemische oder mineralische Filter. Chemische Filter ziehen in die oberste Hautschicht ein und wandeln UV-Strahlen in Wärme um. Einige chemische Filter stehen unter Verdacht, dass sie wie Hormone wirken und Wasserlebewesen gefährden. Etwa durch die Wirkstoffe Oxybenzon, Octinoxat oder Octocrilen. In Hawaii und auf den Malediven ist der Einsatz von chemischen Filtern bereits verboten, weil sie mit Korallensterben in Verbindung gebracht werden.

Besser sind mineralische Filter ohne Nanopartikel

Als umweltfreundlicher gelten Sonnencremes mit mineralischem Filter. Ihre Inhaltstoffe wie zum Beispiel Zinkoxid legen sich auf die Haut und reflektieren die UV-Strahlen wie kleine Spiegel. Mit dieser physikalischen Barriere schützen sie vor Sonnenbrand und anderen Hautschäden.

Diese mineralischen Filter sind typischerweise eher in Naturkosmetikprodukten enthalten. Es lohnt sich jedoch auch bei diesen Produkten, die Inhaltsstoffe unter die Lupe zu nehmen. Selbst Sonnencremes mit mineralischen Filtern können Partikel enthalten, die der Umwelt schaden. Wie weit diese Nanopartikel auch die Gesundheit der Menschen beeinflussen, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet auf Produkte mit Nanopartikeln.

Auf der Verpackung der Sonnencreme sind die Inhaltsstoffe beschrieben und Nanopartikel gekennzeichnet. Diese Nanopartikel verhindern beim Auftragen einen weissen Film auf der Haut. Der Weiss-Effekt lässt sich aber auch anderes vermeiden: indem du die Sonnencreme gut verreibst oder zumindest für das Gesicht getönte Sonnencremes verwendest. Zudem sind in den letzten Jahren Produkte mit mineralischen Filtern ohne diesen weissen Effekt entwickelt worden.

So schützt du dich am besten vor der Sonne

Gefährliche Mittagssonne

Meide die starke Sonneneinstrahlung am Mittag.

Schatten suchen, Kleidung tragen

Den besten Schutz vor UV-Strahlen bieten Schatten und Kleidung. Selbst im Schatten erreicht ein Teil der UV-Strahlen die Haut. Dicht verarbeitete Stoffe und künstliche Fasern schützen besser als Baumwolle oder Leinen.

Mikroplastik meiden

Synthetische Fasern wie Polyester können jedoch Mikroplastik an die Umwelt abgeben. Das gilt auch für Sonnenschutzkleidung mit eingearbeitetem Lichtschutzfaktor.

Nanopartikel meiden

Als beste Wahl für eine möglichst umweltfreundliche Sonnencreme gelten Produkte mit mechanischem Filter ohne Nanopartikel.

Auf Labels achten

Labels «Coral Reef Friendly» oder «Riff-Sicher» geben einen Anhaltspunkt, dass auf Inhaltsstoffe wie Octybenzone und Octinoxate verzichtet wurde. Diese Stoffe schaden den Lebewesen im Wasser und sind in Staaten wie Hawaii verboten.

Hohen Lichtschutzfaktor wählen

Wähle besonders mit heller Haut eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. 

Nachcremen

Creme immer wieder nach: Die umweltfreundliche mineralische Sonnencreme wirkt sofort nach dem Auftragen, kann aber durch Schwitzen oder Schwimmen abgewaschen werden. 

Getty Images

Gefährliche Mittagssonne

Meide die starke Sonneneinstrahlung am Mittag.

Schatten suchen, Kleidung tragen

Den besten Schutz vor UV-Strahlen bieten Schatten und Kleidung. Selbst im Schatten erreicht ein Teil der UV-Strahlen die Haut. Dicht verarbeitete Stoffe und künstliche Fasern schützen besser als Baumwolle oder Leinen.

Mikroplastik meiden

Synthetische Fasern wie Polyester können jedoch Mikroplastik an die Umwelt abgeben. Das gilt auch für Sonnenschutzkleidung mit eingearbeitetem Lichtschutzfaktor.

Nanopartikel meiden

Als beste Wahl für eine möglichst umweltfreundliche Sonnencreme gelten Produkte mit mechanischem Filter ohne Nanopartikel.

Auf Labels achten

Labels «Coral Reef Friendly» oder «Riff-Sicher» geben einen Anhaltspunkt, dass auf Inhaltsstoffe wie Octybenzone und Octinoxate verzichtet wurde. Diese Stoffe schaden den Lebewesen im Wasser und sind in Staaten wie Hawaii verboten.

Hohen Lichtschutzfaktor wählen

Wähle besonders mit heller Haut eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. 

Nachcremen

Creme immer wieder nach: Die umweltfreundliche mineralische Sonnencreme wirkt sofort nach dem Auftragen, kann aber durch Schwitzen oder Schwimmen abgewaschen werden. 

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