Darum gehts
- Vegane Tiernahrung für Hunde: Gesundheitsvorteile und Umstellungstipps
- Hunde können pflanzliche Stärke und Kohlenhydrate gut verdauen
- Studie mit 2600 Hunden zeigt: Vegane Ernährung ist gesündeste Option
Wer sich vegan ernährt und Haustiere hat, kommt leicht in einen Gewissenskonflikt. Veganer verzichten für sich selber auf Fleisch – sei dies wegen der Auswirkungen der Fleischproduktion auf den Klimawandel, um Tierleid zu minimieren, aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen. Dem eigenen Haustier zweimal täglich den Napf mit Fleisch zu füllen, scheint widersprüchlich zur eigenen Ideologie.
Die Lösung: vegane Tiernahrung. Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Anbieter, die vegane Hundenahrung anbieten (zum Beispiel Green Petfood, Vegdog oder Yarrah). Doch ist vegan für Vierbeiner gesund? Und artgerecht?
Studie belegt: Vegane Hunde leben gesünder
Während Wölfe reine Fleischfresser sind, haben sich Haushunde im Laufe der Domestikation zu Omnivoren, also Allesfressern, entwickelt. Durch das Zusammenleben mit Menschen hat sich ihr Verdauungstrakt uns angepasst. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen, dass das Verdauungssystem von Hunden pflanzliche Stärke und Kohlenhydrate gut abbauen kann.
Entscheidend ist also nicht, ob Proteine aus Rindfleisch oder Kichererbsen stammen, sondern dass die Nahrung die Bedarfe des Vierbeiners abdeckt. Sie muss alle notwendigen Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in ausreichender Menge und im richtigen Verhältnis enthalten. Das ist auch in veganer Form möglich.
Eine 2022 veröffentlichte Studie der University of Winchester und der Griffith University untersuchte über ein Jahr lang die Auswirkungen verschiedener Ernährungsformen auf die Gesundheit von mehr als 2600 Hunden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine ausgewogene vegane Ernährung für gesunde erwachsene Hunde die gesündeste Option ist. Vegan ernährte Hunde zeigten laut der Studie deutlich weniger gesundheitliche Probleme als Tiere, die konventionelles Futter oder rohes Fleisch erhielten. Langzeitstudien zu vegan ernährten Hunden gibt es bislang allerdings noch nicht.
Die Tierschutzorganisation PETA führte in den USA bereits in den 90er-Jahren eine Untersuchung mit 300 vegetarisch und vegan ernährten Hunden durch. Auch diese Studie kam zum Schluss, dass vegane Hunde einen erheblichen gesundheitlichen Vorteil hatten.
Tipps für die Umstellung
Nicht jeder Hund akzeptiert und verträgt veganes Futter von vornherein. Wie auch bei der Umstellung von einer Futtermarke auf eine andere, kann es helfen, schrittweise umzustellen. Zu Beginn nur einen kleinen Anteil der Portion durch veganes Futter ersetzten, dann langsam schrittweise den Anteil erhöhen.
Bei der Ernährungsumstellung ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Vierbeiners zu achten. Gut informierte Tierärzte können mit einer Ernährungsberatung helfen. Für Welpen wird vegane Tiernahrung grundsätzlich nicht empfohlen.
Wer vegane Hundenahrung kaufen will, findet in Online-Shops zahlreiche Anbieter. Wichtig ist bei der Wahl, dass die Tiernahrung ein Alleinfutter ist, das ohne weitere Zusätze auskommt, um allfällige Nährstoffmangel zu vermeiden.
Natürlich können Hundehalter auch selbst vegane Tiernahrung kochen. Dabei ist allerdings besondere Vorsicht geboten. Es ist dringend notwendig, dass alle notwendigen Inhaltsstoffe im Futter enthalten sind. Auch wenn es im Internet viele Rezepte für vegane Hundenahrung gibt, sollte die Rationierung immer mit einer Fachperson abgestimmt werden.
Katzen bleiben Fleischfresser
Gerade Hunde mit Allergien könnten von veganer Nahrung besonders profitieren. Nicht selten rühren Ekzeme und Hautausschläge von Unverträglichkeiten tierischen Eiweisses her, sagen Experten.
Im Gegensatz zu Hunden als Allesfresser haben sich Katzen weniger an die Nahrung der Menschen angepasst – sie bleiben Fleischliebhaber. Zu einer veganen Ernährung bei Katzen gibt es kaum Studien. Wissenschaftliche Fakten sind dünn und die Auswahl an Anbietern ist deutlich geringer als bei Hundenahrung.