Gesundheit
Mehr als 90 Prozent der Kinder atmen verpestete Luft ein

Genf – Luftverschmutzung tötet einer neuen Studie zufolge weltweit sieben Millionen Menschen pro Jahr vorzeitig. Rund 600'000 von ihnen sind Kinder unter 15 Jahren, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf berichtete.
Publiziert: 29.10.2018 um 13:23 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2018 um 14:09 Uhr
Etwa 93 Prozent der Kinder atmen Luft ein, die laut WHO ein Risiko für die Gesundheit ist. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/NG HAN GUAN

Betroffen seien vor allem Menschen in ärmeren Ländern. «Luftverschmutzung ist eine globale Gesundheitskrise», warnt die WHO, die sich auf Zahlen aus dem Jahr 2016 bezieht. Etwa 93 Prozent der Kinder atmen demnach Luft ein, die ein Risiko für ihre Gesundheit und ihre Entwicklung ist.

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Luftverschmutzung in Europa

Laut der Europäischen Umweltagentur (EEA) ist Luftverschmutzung der Hauptgrund für vorzeitige Todesfälle in 41 europäischen Ländern.

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Laut der Europäischen Umweltagentur (EEA) ist Luftverschmutzung der Hauptgrund für vorzeitige Todesfälle in 41 europäischen Ländern.

Die WHO unterscheidet zwischen Verschmutzung der Aussenluft und der Luft in Innenräumen. Unter freiem Himmel verpesten etwa die Verbrennung von fossilen Rohstoffen oder Abfall, Industrieabgase, Waldbrände und Vulkanausbrüche die Luft.

In Häusern nehmen Rauch von Kerosin, Kohle, Bioabfällen oder Holz zum Kochen, Heizen oder die Beleuchtung Menschen den Atem. Dies sei vor allem für Kinder fatal, die in jungen Jahren besonders viel Zeit unter dem heimischen Dach verbringen.

Die Folgen der Luftverschmutzung sind gravierend
Seit Jahren stagniere die Luftverschmutzung auf einem gesetzeswidrig hohen Niveau. Die Folgen seien gravierend: Die Gesundheit von Hunderttausenden sei gefährdet. Gerade Kinder und ältere Personen litten besonders.An Gesetzen fehle es aber nicht: Seit über 30 Jahren existiere eine fortschrittliches Luftreinhalteverordnung, deren Einhaltung Gesundheitsschäden weitgehend ausschliessen würde. Die gesetzlich verankerten Grenzwerte seien jedoch in keinem Jahr eingehalten worden.

 

Greenpeace fordert deshalb, dass gerade in den Ballungsgebieten schnell Gegenmassnahmen ergriffen werden. Dort seien drei Millionen Menschen einer ungenügenden Luftqualität ausgesetzt. Als Leitfaden müsse dabei in den nächsten Jahren der Treibstoffverbrauch mindestens halbiert werden. Anreize für sparsame Fahrzeuge, CO2-Abgabe, verbesserter öffentlicher Verkehr statt Strassenausbau, Road Pricing, Tempobeschränkungen und das Ausschöpfen technischer Möglichkeiten gehörten endlich umgesetzt.

Seit Jahren stagniere die Luftverschmutzung auf einem gesetzeswidrig hohen Niveau. Die Folgen seien gravierend: Die Gesundheit von Hunderttausenden sei gefährdet. Gerade Kinder und ältere Personen litten besonders.An Gesetzen fehle es aber nicht: Seit über 30 Jahren existiere eine fortschrittliches Luftreinhalteverordnung, deren Einhaltung Gesundheitsschäden weitgehend ausschliessen würde. Die gesetzlich verankerten Grenzwerte seien jedoch in keinem Jahr eingehalten worden.

 

Greenpeace fordert deshalb, dass gerade in den Ballungsgebieten schnell Gegenmassnahmen ergriffen werden. Dort seien drei Millionen Menschen einer ungenügenden Luftqualität ausgesetzt. Als Leitfaden müsse dabei in den nächsten Jahren der Treibstoffverbrauch mindestens halbiert werden. Anreize für sparsame Fahrzeuge, CO2-Abgabe, verbesserter öffentlicher Verkehr statt Strassenausbau, Road Pricing, Tempobeschränkungen und das Ausschöpfen technischer Möglichkeiten gehörten endlich umgesetzt.

Rund 13 Prozent der unter Fünfjährigen seien 2016 weltweit an Lungenentzündung gestorben, heisst es in der Studie - mehr, als durch Durchfall ums Leben kamen, oder durch Mangelernährung oder ansteckende Krankheiten. (sda)

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