Darum gehts
- Nachhaltige Tipps für umweltfreundliche Hochzeiten und Flitterwochen in der Schweiz
- Vegetarische Menüs, Secondhand-Brautkleider und Topfblumen als klimafreundliche Alternativen
- Zehn konkrete Ideen für eine grüne Hochzeit
Die Liebe soll für immer halten – das Hochzeitsfest ist dafür oft alles andere als nachhaltig. Hochzeitsfeiern hinterlassen einen erheblichen ökologischen Fussabdruck, sind nicht ressourcenschonend und produzieren eine Menge Abfall: Das Brautkleid wird nur ein einziges Mal getragen, die Blumenbouquets sind nach wenigen Tagen welk, die Deko landet bald im Mülleimer, und Ballons und Himmelslaternen, die die Feiernden aufsteigen liessen, verschmutzen die Natur.
Doch heiraten geht auch umweltfreundlicher. Mit diesen zehn Ideen planst du eine nachhaltigere Hochzeit.
Viele Hochzeitspaare kreieren für das grosse Fest ohnehin eine Homepage – wieso nicht auch gleich die Einladungen, Menükarten und die weitere Kommunikation darüber abwickeln?
Wer nicht auf eine hübsche Einladung per Briefpost verzichten will, wählt zumindest recyceltes oder handgeschöpftes Papier mit FSC- oder PEFC-Zertifikat und lässt die Karten regional drucken.
Müssen es wirklich Lachstatar, Crevettencocktail und ein Rindsfilet sein? Eine vegetarische Variante kann mindestens genauso speziell sein. Wie wäre es zum Beispiel mit Bärlauch-Pannacotta zu Spargelsalat und Pilzragout mit Kürbisravioli? Auf jeden Fall setzt ein nachhaltiges Festmahl auf saisonale, regionale Bioprodukte mit kürzeren Transportwegen und kleinerem CO₂-Fussabdruck. Eine vegane Hochzeitstorte ist heutzutage keine Seltenheit mehr und mindestens genauso schmackhaft – ausserdem macht ein vegetarisches oder veganes Menü die Planung leichter, weil unterschiedliche Menüs für die verschiedenen Wünsche der Gäste wegfallen.
Für allfällige Resten vom Hochzeitsbuffet bietet es sich an, Tupperware-Dosen bereitzuhalten. So können die Gäste nach der Feier Lunch-Pakete für den nächsten Tag mit nach Hause nehmen – und das Hochzeitspaar vermeidet Foodwaste.
Vasen, Kerzenständer, Geschirr und Textilien auszuleihen, statt zu kaufen, reduziert den Abfall. Achtet darauf, keine Wegwerfbecher oder Einweggeschirr zu verwenden, auch nicht beim Apéro oder auf der Tanzfläche. Deko, die spezifisch für das Hochzeitsfest gedruckt ist, sollte aus Papier, Karton oder anderen nachhaltigen Materialien gefertigt sein – dem DIY-Herz sind keine Grenzen gesetzt.
Vermeidet Konfetti (es sei denn, sie sind biologisch abbaubar), und ersetzt Luftballons durch Seifenblasen! Himmelslaternen solltet ihr nicht steigen lassen, sie landen später in der Natur und verschmutzen nicht nur die Umwelt, sondern können für Wildtiere auch gefährlich sein. Alternativen können etwa das Verzieren eines Wunschbaumes oder das Bemalen oder Beschreiben von Steinen sein.
Statt Schnittblumen zu importieren, setzt lieber auf langlebigere Topfblumen aus der Region. Und für den Brautstrauss zumindest auf lokale Blumen aus der Schweiz oder Trockenblumen, die später zu Hause als Deko weiterverwendet werden können.
Statt auf eine im Trend liegende Destination-Wedding im Ausland setzt ihr lieber auf eine Location in der Schweiz, die im besten Fall zentral liegt und auch mit dem öffentlichen Verkehr leicht zu erreichen ist. Am besten bietet ihr schon auf der Einladung Infos zu Zugverbindungen an oder fordert zu Fahrgemeinschaften auf.
Wählt für die Feier ein Hotel oder Restaurant, das auf Nachhaltigkeit setzt und beispielsweise auf Abfallvermeidung achtet, Ökostrom benutzt und Wasser spart.
Wie schade, dass die wunderschönen Brautkleider meist nur einmal getragen werden und dann in einem Schrank verschwinden. Warum nicht einem bereits getragenen Kleid neues Leben einhauchen? Viele Brautmodegeschäfte bieten inzwischen auch Secondhand-Kleider an oder vermieten Kleider. Soll es doch ein neues Kleid sein, achtet die nachhaltige Braut zumindest auf Fairtrade und ökologische Materialien wie etwa Bioseide oder zertifizierte GOTS-Baumwolle.
Auch für den Bräutigam gibt es gemietete oder Secondhand-Anzüge. Was die Gäste betrifft, lohnt es sich, die Outfitwahl durch den Dresscode nicht allzu stark einzuschränken, damit die Chance grösser ist, dass auch sie in der bestehenden Garderobe etwas Passendes finden.
Entscheidet euch bei der Wahl der Trauringe für recyceltes Gold oder Edelmetall, das nachhaltig produziert ist. Und achtet darauf, dass Edelsteine zertifiziert sind.
Wählt nachhaltige Gastgeschenke, die am Fest selber vielleicht bereits als Namensschilder auf dem Tisch oder als Deko verwendet werden können. Das kann zum Beispiel ein Säckli mit Blumensamen, ein Mini-Topfpflänzchen, eine Kerze aus Bienen- oder Sojawachs sein oder eine selbst gemachte Konfi.
Habt ihr einen konkreten Hochzeitswunsch oder sammelt ihr Geld für die Hochzeitsreise, formuliert diesen Wunsch bereits in der Einladung, damit niemand unnötige oder gar unerwünschte Geschenke kauft.
Eine andere schöne Idee für eine Green Wedding könnte eine Spendenaktion für eine Umweltorganisation wie etwa WWF Schweiz, Pro Natura oder Greenpeace Schweiz sein. Um die Geschenkidee zugänglicher zu gestalten, könnt ihr euren Gästen anbieten, symbolisch mit der Spende einen Baum pro Gast zu pflanzen, eine Tierpatenschaft zu übernehmen, oder ihr bietet eine Auswahl an schützenswerten Projekten an (Hochmoore, Wasservögel, Froschteiche usw.), aus denen die Gäste ihr Spendenobjekt auswählen können.
Wer Wandern im Bündnerland statt Tauchen auf den Malediven für die Flitterwochen wählt, lässt auf die Green Wedding den Green Honeymoon folgen. Die Schweizer Berge bieten mindestens so viel Romantik wie ein tropischer Strand, und die Sonnenuntergänge sind manchmal noch spektakulärer. So können nachhaltige Turteltauben auf einen Flug verzichten und damit den CO₂-Fussabdruck tief halten – damit sie sich ganz auf die frische Liebe konzentrieren können, statt ein schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber zu haben.