Darum gehts
- Sonnencreme: Experte widerlegt Mythen und betont Wichtigkeit des UV-Schutzes
- Natürliche Öle bieten keinen ausreichenden UV-Schutz und können Hautreizungen verursachen
- UV-Filter in Europa sind streng reguliert und in zugelassenen Mengen sicher
Wer kennt sie nicht: die vermeintlichen, und meist selbst ernannten, Expertinnen und Experten in Sachen Gesundheit. Jetzt, wo der Sommer immer näher kommt, rückt die «böse» Sonnencreme in den Fokus. Sie soll pures Gift sein, den Hormonhaushalt zerstören und vieles mehr. Stattdessen wird geraten, sich mit Himbeersamenöl, Kokosöl oder Rinderfett einzuschmieren oder gleich ganz auf diese schützende Hautpflege zu verzichten.
Timur Taskesen, Facharzt FMH für Dermatologie und Venerologie bei Dermaesthetik in Zürich, widerlegt im Gespräch mit Blick die wirrsten Behauptungen aus dem Netz.
Himbeersamenöl, Kokosöl oder Rindertalg ersetzen die Sonnencreme
«Nein», sagt der Facharzt. «Diese natürlichen Öle bieten keinerlei ausreichenden UV-Schutz. Himbeersamenöl wird oft mit einem hohen natürlichen Lichtschutzfaktor beworben – allerdings gibt es dafür keine unabhängigen, belastbaren Studien.» Auch das viel gelobte Kokosöl und der Rindertalg bieten gemäss dem Experten keinen relevanten UV-Schutz. «Sie bergen im Gegenteil sogar das Risiko von Hautreizungen und verstopften Poren.»
Zinkoxid ist der beste Sonnenschutz
Bei Zinkoxid handelt es sich um einen «bewährten mineralischen UV-Filter». Zinkoxid ist ein in der Natur vorkommendes Mineral, das pulverisiert wird. Es kann aber auch synthetisch hergestellt werden. «Zinkoxid reflektiert UV-A und UV-B-Strahlung. Er ist besonders für empfindliche Haut geeignet und wird in vielen Kinder-Sonnencremes verwendet», so der Experte.
Sonnencremes enthalten giftige Stoffe wie Octocrylen und Oxybenzon
Bei diesen Stoffen handelt es sich um chemische UV-Filter. Timur Taskesen erklärt, dass einige dieser Filter unter Verdacht stehen, in hohen Konzentrationen hormonähnliche Effekte zu zeigen oder im Körper anzureichern. «Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie schädlich sind», so der Facharzt. «Die in Europa verwendeten Konzentrationen sind streng reguliert und gelten in den zugelassenen Mengen als sicher.» Auch sei es wichtig, zwischen «Nachweis im Blut» und «klinisch relevanter Gefahr» zu unterscheiden, betont er.
Sonnencreme gelangt in die Blutbahn
Auch hier zeigen Studien zwar, dass gewisse UV-Filter in Spuren über die Haut aufgenommen werden können. «Die Mengen sind jedoch extrem gering und bisher gibt es keine belastbaren Hinweise auf gesundheitliche Risiken durch diese Konzentrationen», versichert Taskesen.
Sonnencreme ist ein Zellgift und zerstört den Hormonhaushalt
«Diese Begriffe sind reisserisch und wissenschaftlich nicht haltbar», sagt der Facharzt. «UV-Filter können in Tierversuchen bei sehr hohen Dosen hormonähnliche Wirkungen zeigen, – das ist bei vielen Stoffen so, die im Alltag vorkommen», sagt Taskesen. Es bestehe also keinerlei belegte Gefahr für Menschen, wenn Sonnencreme sachgemäss angewandt wird.
Sonne schützt vor Hautkrebs – künstliches Licht ist viel gefährlicher
Diese Behauptung sei ein «gefährlicher Irrglaube». Zwar fördere eine geringe Sonnenexposition die Vitamin-D-Bildung, aber «viel hilft viel» gelte hier definitiv nicht. Auch verursache künstliches Licht von zum Beispiel Bildschirmen im Normalfall keinen Hautkrebs.
Das bietet effektiven Schutz: Breitspektrum-Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30 bis 50, passende Kleidung und Kopfbedeckungen. Ausserdem sollte die direkte Sonne zwischen 11 und 15 Uhr gemieden werden. Der Schutz muss regelmässig aufgefrischt werden, besonders nach dem Schwimmen.
Ohne Sonnencreme? Dann ist Kleidung der wichtigste Schutzfaktor. Auch mineralische Filter (z. B. mit Zinkoxid oder Titandioxid) sind eine gute Alternative zu chemischen UV-Filtern.
Warum gibt es Sonnencreme für Kinder? Kinderhaut ist dünner, durchlässiger und empfindlicher als die von Erwachsenen. Kinder-Sonnencremes enthalten meist mineralische Filter, sind parfümfrei und besonders hautverträglich.
Können Erwachsene auch die Kindercreme benutzen: Erwachsene können diese Produkte auch nutzen – umgekehrt sollte man bei kleinen Kindern auf typische Erwachsenenprodukte verzichten.
Sonnencreme vom Vorjahr: Wenn die Creme geöffnet ist, können sich Inhaltsstoffe zersetzen oder weniger wirksam werden – insbesondere bei Hitzeeinwirkung. Wenn das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder sich Konsistenz oder Geruch verändert haben: besser entsorgen.
Ist teuer gleich besser? Nicht unbedingt. Auch günstige Produkte aus der Drogerie schneiden in Tests gut ab. Wichtig sind Breitspektrum-Schutz, LSF ≥ 30 und eine gute Hautverträglichkeit. Auch ist der Unterschied zwischen Lichtschutzfaktor 30 und 50 tatsächlich nicht so gross. Es verlängert aber die Zeit, die wir in der Sonne verbringen können. Cremes mit LSF 15 machen hingegen keinen Sinn. Auch Lichtschutzfaktor 20, wie er bei Make-ups enthalten ist, ist mehr ein kosmetischer Zusatz.
Was hilft gegen Sonnenbrand? Raus aus der Sonne! Die Haut sollte gekühlt werden und mit Bepanthen, Schwarztee-Wickeln oder Aloe Vera gepflegt werden. Quark und Joghurt ist nicht zu empfehlen.
Das bietet effektiven Schutz: Breitspektrum-Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30 bis 50, passende Kleidung und Kopfbedeckungen. Ausserdem sollte die direkte Sonne zwischen 11 und 15 Uhr gemieden werden. Der Schutz muss regelmässig aufgefrischt werden, besonders nach dem Schwimmen.
Ohne Sonnencreme? Dann ist Kleidung der wichtigste Schutzfaktor. Auch mineralische Filter (z. B. mit Zinkoxid oder Titandioxid) sind eine gute Alternative zu chemischen UV-Filtern.
Warum gibt es Sonnencreme für Kinder? Kinderhaut ist dünner, durchlässiger und empfindlicher als die von Erwachsenen. Kinder-Sonnencremes enthalten meist mineralische Filter, sind parfümfrei und besonders hautverträglich.
Können Erwachsene auch die Kindercreme benutzen: Erwachsene können diese Produkte auch nutzen – umgekehrt sollte man bei kleinen Kindern auf typische Erwachsenenprodukte verzichten.
Sonnencreme vom Vorjahr: Wenn die Creme geöffnet ist, können sich Inhaltsstoffe zersetzen oder weniger wirksam werden – insbesondere bei Hitzeeinwirkung. Wenn das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder sich Konsistenz oder Geruch verändert haben: besser entsorgen.
Ist teuer gleich besser? Nicht unbedingt. Auch günstige Produkte aus der Drogerie schneiden in Tests gut ab. Wichtig sind Breitspektrum-Schutz, LSF ≥ 30 und eine gute Hautverträglichkeit. Auch ist der Unterschied zwischen Lichtschutzfaktor 30 und 50 tatsächlich nicht so gross. Es verlängert aber die Zeit, die wir in der Sonne verbringen können. Cremes mit LSF 15 machen hingegen keinen Sinn. Auch Lichtschutzfaktor 20, wie er bei Make-ups enthalten ist, ist mehr ein kosmetischer Zusatz.
Was hilft gegen Sonnenbrand? Raus aus der Sonne! Die Haut sollte gekühlt werden und mit Bepanthen, Schwarztee-Wickeln oder Aloe Vera gepflegt werden. Quark und Joghurt ist nicht zu empfehlen.