«Das macht deutlich: Lebensfreundlichkeit ist im Universum alles andere als selbstverständlich», sagte Studienautor Klaus Mezger laut einer Mitteilung der Universität Bern vom Donnerstag. Erst ein späterer Zusammenstoss mit einem wasserreichen Himmelskörper brachte die für die Entstehung von Leben notwendigen Elemente auf die Erde, vermuten die Forschenden.
In der im Fachmagazin «Science Advances» erschienenen Studie zeigten die Berner Forschenden erstmals auf, dass die chemische Zusammensetzung der frühen Erde spätestens drei Millionen Jahre nach der Bildung des Sonnensystems abgeschlossen war. Um den Ablauf der Erdentstehung zu rekonstruieren, nutzte das Forschungsteam eine Kombination aus Isotopen- und Elementdaten von Meteoriten sowie von irdischem Gestein.
Das Sonnensystem bildete sich vor rund 4568 Millionen Jahren. «Wenn man bedenkt, dass es nur bis zu 3 Millionen Jahre benötigte, um die chemischen Eigenschaften der Erde festzulegen, ist dies überraschend schnell», sagte Studien-Erstautor Pascal Kruttasch.
Nach aktuellem Kenntnisstand entstand Leben auf der Erde erst rund 700 bis 1000 Millionen Jahre später. Nach den ersten drei Millionen Jahren war die Proto-Erde den Forschenden zufolge ein trockener, lebensfeindlicher Gesteinsplanet.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schliessen daraus, dass die für Leben notwendigen Stoffe wie Wasser und Kohlenstoff nicht in einem kontinuierlichen Aufbau entstanden, sondern von aussen zur Erde gelangten.