Darum gehts
- Sri Lanka: Kultureller Reichtum und landschaftliche Schönheit machen die Insel zur attraktiven Destination
- Sigiriya-Felsen, Stelzenfischer und Kandy-Tänze bieten einzigartige kulturelle Erlebnisse
- 1860 Stufen führen zum Gipfel des Löwenfelsens für einen unvergesslichen Sonnenaufgang
Um einen herum flackern Hunderte Taschenlampen. Rund 1860 Stufen muss man erklimmen, um vom Löwenfelsen in Sigiriya aus einen unvergesslichen Sonnenaufgang zu erleben. Das magische Spektakel und der Panoramablick gehören in jedes Sri-Lanka-Portfolio. Vor 1500 Jahren liess König Kassapa hier oben auf dem Lions Rock einen Palast mit Pool und Lustgarten bauen. Die exponierte Lage im Dschungel hatte er gut gewählt. Der Bösewicht hatte seinen Vater ermordet und lebte in ständiger Angst vor der Rache seines Bruders.
In luftiger Höhe hielt sich Kassapa ein Harem barbusiger «Wolkenmädchen». Die Schönheiten stammten aus allen Regionen der Welt. Beim Abstieg unterhalb des Gipfels sind sie auf uralten Wandmalereien verewigt. Doch Vorsicht: Das Fotografieren der nackten Grazien ist strengstens verboten.
Kunst des Stelzenfischens
Die weltbekannten Stelzenfischer zwischen Koggala und Weligama an der Südküste Sri Lankas haben mit dem Fotografieren hingegen keine Probleme. Sie sind Ausdruck von Exotik und Naturverbundenheit und sogar auf den alten 20-Rupien-Scheinen verewigt. Sunil ist ein Ritipane, ein «echter» Stelzenfischer. Den Angelplatz erbte er von seinem Vater. Sein Tagesverdienst? Eine Handvoll Euros.
Mit festgeknotetem Turban hockt er geduldig auf einem vier Meter hohen Holzpfahl und hofft, dass endlich eine Sardine oder Makrele anbeisst. Die einen angeln Makrelen, die anderen Touristen. Seine jungen Kollegen können zwar nicht fischen, machen dafür aber «big business». Ein «Ikonenbild» mit ihnen kostet 1000 Rupien (ca. 3 Franken). Wer selber einmal Model sein und auf ihre Stelze sitzen will, zahlt das Doppelte. Sri Lanka ist voller kleiner und grosser Widersprüche und beseelt von einer Authentizität, Harmonie und Herzlichkeit, wie man sie im boomenden Asien nur noch selten antrifft.
Als die «strahlend Schöne, Edle, Leuchtende» wird sie in den Geschichtsbüchern beschrieben. Alles trifft zu. Der kulturelle Reichtum und die landschaftliche Schönheit der Insel, die sich in der Form einer Träne an die Südspitze Indiens schmiegt, machen sie zu einer attraktiven und abwechslungsreichen Destination. Die ungezähmte Natur und die aussergewöhnliche Artenvielfalt in den Nationalparks von Kaudulla, Yala, Wilpattu und Udawalawe lassen jedes Entdeckerherz höherschlagen. Heilige Stätten wie der Höhlentempel von Dambulla mit dem 14 Meter langen schlafenden Buddha berühren. Die grazile zeitlose Ästhetik der spirituellen Gottheiten macht einen sprachlos.
Fast jede Reise startet im Tuk-Tuk-Mekka Colombo mit seinen Wolkenkratzern, Curry-Ständen und Moscheen. Die Hauptstadt ist umgeben von herrlichen Stränden wie dem Negombo Beach. Doch viele zieht es direkt ins kühle Hochland. Es warten pittoreske Wasserfälle und geheimnisvolle Höhlen. Und der berühmte Ceylon-Tee: Er wird auf den Plantagen von Ella und Nuwara Eliya (die Besichtigung lohnt sich!) ausschliesslich von Frauen gezupft.
Dieser Artikel wurde erstmals im «SI Travel» publiziert, einem Magazin der «Schweizer Illustrierten».
Dieser Artikel wurde erstmals im «SI Travel» publiziert, einem Magazin der «Schweizer Illustrierten».
In der alten Königstadt Kandy fühlt man sich in eine andere Welt versetzt. Erst mal einen Arrack geniessen, diesen unglaublich köstlichen Whisky, der aus dem Saft der Kokosblüte fermentiert wird. Wo? Natürlich an der Bar des Queens Hotels. Die 175 Jahre alte Institution beherbergte Persönlichkeiten wie Hermann Hesse und Tschaikowski. Von hier aus stürzt man sich ins Getümmel. In der Kandy Market Hall sieht man fast nur Einheimische. Das ist schon mal gut.
Wow, was für ein Augenschmaus! Und diese Düfte. Die Leute sind auf angenehme Art neugierig und trotzdem zurückhaltend. Wie Gemüsehändler Rehan. Sein Name bedeutet «süsser Basilikum», auch wenn er etwas grimmig dreinschaut. Sein Sarong und der kleine Stand sind blitzsauber.
Das grösste Heiligtum Sri Lankas
Auch wenn die Menschen nicht viel besitzen: Sie bewahren ihren Stolz und ihre Würde. Das wird auch im Zahntempel, dem grössten Heiligtum Sri Lankas, bewusst. Im Sri Dalada-Maligawa-Schrein wird der linke Eckzahn von Buddha Siddhartha Gautama aufbewahrt. Bei Prozessionen trägt ihn ein indischer Elefanten durch die Stadt.
Die vielen Pilger, der Duft von Räucherstäbchen und die Musik wirken betörend. Zum Tagträumen lädt der Königliche Botanische Garten Peradeniya ein. Abends besucht man in der Art Association Hall eine traditionelle Kandy-Tanzshow. Beeindruckend, mit welchem Engagement sich die Tänzerinnen und Tänzer präsentieren. Ganz andere Vibes und jede Menge Boho-Flair erwarten einen im bezaubernden Galle, das mit Fort und Leuchtturm, hübschen Cafés und kolonialen Hotels aufwartet. Auch wenn die Hafenstadt am Meer Sri Lankas Tür zur Welt ist – eigentlich möchte man von hier gar nicht mehr weg.
Anreise: Direktflug mit Edelweiss nach Colombo. flyedelweiss.com
Hotel: Hot! Die sechs Amaya-Hotels. boutiquecollectionbyamaya.com
Ayurveda: Innere Reinigung unter Schweizer Leitung. villa-raphael.ch
Zugfahrt: Vom Hochland von Kandy nach Ella. travelhouse.ch
Beach-Club: Vor dem Abflug die Seele baumeln lassen? bellevuebeachclub.com
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