Richtiges Verhalten
Wenns beim Wandern gefährlich wird

Was tun, wenns beim Wandern ungemütlich wird? Wichtig ist, auf Ausnahmezustände vorbereitet zu sein. Tipps zum richtigen Verhalten vom Verband Schweizer Wanderwege.
Publiziert: 05.05.2025 um 09:07 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2025 um 13:14 Uhr
Warnhinweise zu Risiken wie Steinschlag sollte man immer ernst nehmen und sich nicht für Pausen dort aufhalten.
Foto: Schweizer Wanderwege

Darum gehts

  • Wandern erfordert Eigenverantwortung und sorgfältige Vorbereitung
  • Richtige Ausrüstung und Wetterbeobachtung sind entscheidend für Sicherheit
  • Der Verband Schweizer Wanderwege gibt Sicherheitstipps
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Gastbeitrag Schweizer Wanderwege

Wandern ist weitestgehend ungefährlich. Und doch finden sich jede Saison aufs Neue Wanderinnen und Wanderer in kritischen Situationen wieder oder verunfallen gar. Insbesondere in den Bergen lauern gewisse Risiken.

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Diese zu kennen, ist Bestandteil des eigenverantwortlichen Handelns, wie Patricia Cornali, Verantwortliche für die Verbandskommunikation bei den Schweizer Wanderwegen, weiss: «Eine Anforderung von Berg- und Alpinwanderwegen ist, dass sich deren Benützerinnen und Benützer der Möglichkeit von Naturgefahren, rapiden Wetterumschwünge oder exponierten Stellen bewusst sind.»

Notsituationen können auch durch medizinische Probleme, durchs Abkommen vom markierten Weg oder durch Begegnungen mit Tieren entstehen.

Eigenverantwortung

«Wer sich über die eigene Verantwortung im Klaren ist und bewusst handelt, wandert sicherer», erklärt Cornali. Nebst dem Wissen über mögliche Risiken im Gebirge sind die sorgfältige Planung einer Wanderung und das angepasste Verhalten unterwegs zwei weitere zentrale Aspekte der Eigenverantwortung. «Hält man sich daran, kann man den meisten ungemütlichen Situationen zuvorkommen und Risiken von vornherein eindämmen», sagt Cornali, die bei den Schweizer Wanderwegen die Kampagne «Like to Hike» leitet.

Vorbereitung

Eine gründliche Vorbereitung bedeutet, sich mit der Route und ihren Anforderungen vertraut zu machen. «Eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ist dabei das A und O», mahnt Patricia Cornali. Erschöpfung, Überforderung oder gefährlichen Abkürzungsversuchen, die zu Unfällen führen können, kann so vorgebeugt werden.

Ebenso sollte man sich mit den Betriebszeiten von Seilbahnen und den Öffnungszeiten von Berghütten vertraut machen, um den Rückweg nicht unfreiwillig im Dunkeln zurücklegen zu müssen oder unerwartet ohne Verpflegung dazustehen.

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Wetter im Blick

Gemäss Patricia Cornali spielt auch das Wetter eine wichtige Rolle: «Die Auswirkungen von Regen, Wind und Kälte sind nicht zu unterschätzen: Man kann ausrutschen, sich wegen schlechter Sicht verirren, und die Kräfte lassen schneller nach. Deswegen muss vor einer Wanderung immer der Wetterbericht studiert werden.»

Es lohnt sich, auch während der Wanderung ab und zu einen Blick auf den Horizont und auf den Radar zu werfen. Die richtige Ausrüstung ist ebenfalls Teil der Eigenverantwortung und kann bei schwierigen Witterungsverhältnissen den entscheidenden Unterschied machen.

Karten, Notfallset, Ausrüstung

Zur Mindestausstattung gehören stabile Wanderschuhe mit griffigem Profil, ein Rucksack, genügend Proviant, der Jahreszeit angepasste Kleidung, Sonnen- und Regenschutz, Kartenmaterial, ein aufgeladenes Mobiltelefon sowie eine Notapotheke. Wer sich auf der Wanderung unwohl oder müde fühlt, eine Wetterverschlechterung feststellt oder unsicher über den weiteren Wegverlauf ist, kehrt lieber um oder wählt eine sichere Abkürzungsmöglichkeit, bevor es brenzlig wird.

Eine Wanderung will gut geplant sein. Dazu gehört, sich über die Route und deren Anforderungen zu informieren und auch eine Karte mitzunehmen, um sich offline orientieren zu können.
Foto: Schweizer Wanderwege

Für den Fall der (Not-)Fälle

Trotz aller Vorsichtsmassnahmen kann man auf einer Wanderung in eine Notsituation geraten. «In der Natur – speziell im Gebirge – bleibt ein gewisses Restrisiko», so Patricia Cornali. Im neusten Like-to-Hike-Video der Schweizer Wanderwege wird das richtige Verhalten für zwei der am häufigsten auftretenden Notsituationen näher beleuchtet.

Unfälle, bei denen Wandernde Verletzungen davontragen, können die Folge vielerlei Ursachen sein – beispielsweise von Müdigkeit, wegen schlechter Sicht oder Naturereignissen. Geschieht ein Unfall, heisst es in erster Linie, Ruhe zu bewahren und sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen.

Um Folgeunfälle zu verhindern, sollte die verletzte Person rasch aus der Gefahrensituation gebracht werden, ohne dass die eigene Sicherheit riskiert wird. Sobald klar ist, dass professionelle Hilfe benötigt wird, gilt es, schnellstmöglich die Rettungskräfte zu alarmieren. Sofern der oder die Verunfallte erreicht werden kann, soll danach Erste Hilfe geleistet werden. Dabei ist es auch wichtig, die Person vor Umwelteinflüssen wie Kälte, Nässe oder Sonnenstrahlung zu schützen.

Ist das Absetzen eines Notrufs per Telefon oder App nicht möglich, sollte sich die Begleitperson zur nächsten Alarmierungsmöglichkeit aufmachen. Ansonsten sollten verletzte Personen jedoch nicht allein gelassen werden.

In den Bergen kann das Wetter rasch ändern. Speziell im Sommer können plötzliche Wärmegewitter auftreten. Es ist wichtig, zu wissen, was in einem solchen Fall zu tun ist.
Foto: Schweizer Wanderwege

Vorsicht bei Gewittern

Blitzschlag ist nur eine der Gefahren, die mit Gewittern einhergehen: Böen können im Wald Äste und Bäume zum Fallen bringen und auf ausgesetzten Passagen Gleichgewichtsprobleme provozieren. Regen und Wind können rasch zu einer Unterkühlung führen und Starkniederschläge Murgänge, Überschwemmungen oder Steinschläge auslösen.

Wer insbesondere im Sommer in ein plötzlich auftretendes Wärmegewitter gerät, sollte sich in eine Hütte mit geschlossenen Fenstern und Türen, eine grosse Höhle oder allenfalls unter hohe Felswände retten, um sich vor Blitzen zu schützen. Dabei ist es wichtig, zwei Meter Abstand von Wänden und anderen Menschen zu halten.

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Exponierte Orte wie Grate, Strom- oder Seilbahnmasten, Wasserläufe, einzelne Bäume oder Waldränder sind zwingend zu meiden. Metallene Gegenstände wie Wanderstöcke oder Pickel ziehen Blitze an und sollten mehrere Meter weggelegt werden. Im Freien schützt man sich am besten, indem man mit geschlossenen Füssen auf einer isolierenden Unterlage wie einem Rucksack oder einem Seil in die Hocke geht, den Kopf einzieht und sich dabei nirgends anlehnt oder festhält.

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