Darum gehts
Wenn Firmen am Ende des Jahres Bilanz ziehen, dann sollten wir das im Privatleben eigentlich auch. Das Finanzjahr eines Unternehmens unterteilt sich in vier Quartale: Q1, Q2, Q3 und Q4. Jedes Quartal ist geprägt von seinen eigenen finanziellen To-dos. Olga Miler sagt dir, wie du diese Quartalsberichte für dein eigenes Leben machst. Sie ist Unternehmerin, Eigentümerin der Finanzbildungsplattform SmartPurse und Finanzbuchautorin.
Q4 – der grosse Jahresabschluss
Jetzt von Oktober bis Dezember wird aufgeräumt, Bilanz gezogen und optimiert. Passt die Krankenkasse noch? Hast du die richtige Franchise und das richtige Modell? Oder zahlst du vielleicht zu viel? «Viele merken erst im Dezember, dass sie hunderte Franken sparen können, doch dann ist die Wechselsaison schon vorbei», sagt Miler. Auch andere Policen gehören auf den Prüfstand: Fahrzeugversicherung, Hausrat- oder Haftpflichtversicherung – vieles kann nur zum Jahresende angepasst werden.
Der «Money-Buddy» von Olga Miler (Beobachter-Verlag) bringt Ordnung in die Finanzen und hilft, klare finanzielle Ziele zu setzen. Mit intuitiven Tools wie Ausgaben- und Budget-Trackern, Spar-Organizern und inspirierenden Zitaten, hilfreichen Tipps und humorvollen Illustrationen von Daniel Müller. Erhältlich hier.
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Das wohl wichtigste To-do im Finanzwinter ist die Einzahlung in die Säule 3a. Zwar kannst du ab 2026 auch Nachzahlungen leisten, aber um dir Steuervorteile zu sichern, lohnt es sich, den Maximalbetrag (2025: 7258 Franken) bis zum 31. Dezember einzuzahlen.
Miler empfiehlt zudem, den Moment zu nutzen und das Jahr zu reflektieren: «Schau dir an, was gut lief und was du im nächsten Jahr anders machen möchtest. Der Winter kann dein persönlicher Money-Mindset-Boost sein.»
Q1 – der strategische Neustart
Das neue Jahr beginnt – Zeit, eine Finanzstrategie festzulegen. «Halte fest, was du im kommenden Jahr privat und beruflich erreichen willst. Das bestimmt auch dein Jahresbudget», sagt Miler.
Zu Beginn des Jahres ist es wichtig, das Fundament sauber aufzubauen. Damit ist der Notgroschen gemeint. Miler empfiehlt, für finanzielle Notfälle gut drei Monatslöhne auf der Seite zu haben. Ist dies nicht der Fall, kann das deine erste Jahresaufgabe sein. So bist du für alles Kommende gewappnet.
Übrigens: Du kannst auch deine Ferien in die Jahresplanung einbeziehen, denn Frühbucher profitieren meist von günstigeren Konditionen.
Q2 – Zeit für Ordnung und Kontrolle
Im Unternehmenszyklus ist nun die Zeit für die Halbjahresberichte gekommen. Das Budget läuft, die Steuererklärung ist eingegeben und eventuell flattert bereits die erste Rechnung ins Haus. Wer rechtzeitig auf Nachzahlungen und Rückzahlungen reagiert, vermeidet Engpässe später im Jahr.
Es ist auch ein guter Zeitpunkt, um Passwörter und Dokumente zu überprüfen. Hast du ein Testament, einen Vorsorgeauftrag und eine Patientenverfügung? Da sonst keine dringenden To-dos auf der Liste sind, ist dies ein guter Moment, das anzupacken. Und aufgepasst: Stelle nicht nur sicher, dass du diese Dokumente hast, sondern auch, dass nahestehende Personen Zugang dazu haben.
Apropos nahestehende Personen: «Die Sommerzeit ist auch eine gute Zeit für Geldgespräche. Sprich mit deiner Partnerperson, deiner Familie und deinen Kindern über Geld.» Paare können beispielsweise darüber sprechen, wie sie ihre Haushaltskasse handhaben oder welche finanziellen Ziele sie erreichen möchten. Auch Kinder profitieren von einem frühen Umgang mit Geld.
Q3 –Vorbereitung auf den Endspurt
Der Finanzherbst ist die Zeit für vorausschauendes Handeln. Nach den Sommerferien lohnt sich ein Check: Sind die Ausgaben aus dem Ruder gelaufen? Gibt es Posten, die du über- oder unterschätzt hast?
Zudem ist es an der Zeit, die Steuerplanung in Angriff zu nehmen. Überprüfe allfällige Abzüge, die 3a-Einzahlungen. Miler: «Prüfe, ob du alle Möglichkeiten genutzt hast, um deine Steuern für das nächste Jahr zu senken.»
Parallel dazu lohnt es sich, ab jetzt die Unterlagen zu sammeln, für den anstehenden Versicherungscheck im Q4. Wenn du im dritten Quartal den Grundstein legst, kannst du im Finanzwinter entspannt bilanzieren – und vielleicht mit einem Plus abschliessen.