Darum gehts
Sparen beginnt mit Ehrlichkeit. Darum vorweg: Ganz ohne Aufwand geht es nicht. Doch es lohnt sich. Wenn du diese Checkliste einmal durcharbeitest, sparst du in Zukunft Zeit und viel Geld: Jeden Monat mindestens 150 Franken, so lautet unser Versprechen. Und zwar mehr oder weniger auf Autopilot. Und ohne dass du es gross spürst.
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
Budget erstellen
Das muss sein. Aber das Gute ist: Das Budget muss nur einmal erstellt werden, ausser dein Leben oder deine finanziellen Verhältnisse verändern sich grundlegend.
Als Erstes erstellst du eine Budgettabelle. Über den unten stehenden Link kannst eine Vorlage herunterladen. Das Ziel ist, herauszufinden, wofür du wie viel Geld benötigst – und wie viel dir am Ende noch übrig bleibt.
Hier kannst du die Excel-Tabelle zum Selberberechnen herunterladen.
Hier kannst du die Excel-Tabelle zum Selberberechnen herunterladen.
Die wichtigsten Tipps:
- Einnahmen: Hier listest du auf, was pro Monat effektiv auf deinem Konto landet. Also Netto- statt Bruttolohn. Und: Boni oder 13. Monatslohn nicht vergessen.
- Wohnen: Serafe-Gebühren, externe Stromkosten oder Nachforderungen aus der Heiz- und Nebenkostenabrechnung nicht vergessen.
- Mobilität: Wie viel du für Zug- und Busbillette ausgibst, siehst du am besten in den jeweiligen Apps.
- Gesundheit: An Ausgaben für Selbstbehalte und Franchise denken, ebenso an Dentalhygiene, Massagen oder Medikamente.
- Einkaufswagen: Lebensmittel, Kleider und Restaurantbesuche sind Ausgaben, die schwer zu beziffern sind. Ein Blick auf die Budgetfunktion in deinem E-Banking, auf die Kreditkartenabrechnung oder ins Supercard- oder Cumulus-Konto kann helfen.
Wenn du dir einen Überblick verschafft haben, gehts ans eigentliche Budgetieren. Richte dir am besten für jeden Budgetposten ein eigenes Konto ein, auf das du Anfang Monat einen bestimmten Betrag als Dauerauftrag einzahlst. Zum Beispiel 400 Franken aufs Konto «Auswärts essen», 400 Franken für «Steuern» und 500 Franken für «Sparen allgemein», wenn möglich.
Wie viel Geld du auf der Seite haben solltest, hängt von deinem Lebensstil und deiner beruflichen Situation ab. Als Faustregel gilt: Der Betrag sollte dir erlauben, drei bis sechs Monate lang deine Lebenshaltungskosten zu decken.
Bestimmt hast du schon allein durch das Erstellen eines Budgets einen Geldfresser ausgemacht; etwa die 200 Franken monatlich für den Take-away über Mittag. Wenn du nur einmal pro Woche Reste vom Vortag mit ins Büro nimmst, sparst du die ersten 50 Franken pro Monat.
Gebühren senken
Jetzt geht es darum, Ausgaben zu streichen oder zu verringern. Und da fängst du am besten gleich dort an, wo dein Geld liegt, beim Konto selbst.
Mehrere Konten und damit Spartöpfe einzurichten, ist je nach Bank gar kein Spartipp. Denn die Gebühren der Banken unterscheiden sich generell stark. Finde also zunächst heraus, was du benötigst und was du von deinem Konten erwartest.
Geht es dir um ein Lohnkonto, von dem Miete und Rechnungen bezahlt werden? Dann gibt es einige Banken, bei denen sowohl Bargeldabhebungen als auch die Kontoführung gratis sind. Geht es dir um ein Sparkonto, dann sind Zinsen und mögliche Rückzugslimiten entscheidend. Geht es dir ums Investieren, gilt es, die Gebühren möglichst niedrig zu halten. Die Differenz zwischen 0,6 und 0,8 Prozent Gebühren kann über die Jahre schnell Tausende Franken ausmachen.
Internet-Vergleichsdienste wie Moneyland helfen, die günstigste Bank für das eigene Kundenprofil zu finden. Oder auch unabhängige Finanzbloggerinnen wie Miss Finance, die regelmässig Banken und ihre Angebote vergleichen.
Für unsere Rechnung: Nur schon beim Wechsel zu einer Bank, die alltägliche Bankgeschäfte gebührenfrei anbietet, sparst du 20 Franken im Monat.
Der Beobachter-Newsletter hilft dir, mehr aus deinem Geld und deiner Zeit zu machen – mit weniger Stress und Papierkram. Praktische Finanztipps, einfach erklärt und leicht umzusetzen. Jetzt Newsletter abonnieren.
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Versicherungen überprüfen
Schweizerinnen gelten als Versicherungsweltmeister. Sicher ist: Bei den allermeisten gibt es hier Sparpotenzial, ohne dass du deswegen ein unangemessen hohes Risiko eingehen musst.
Die entscheidenden beiden Fragen lauten:
- Welche Risiken gibt es in deinem Leben?
- Könntest du dir allenfalls einen Schaden leisten?
Versichere nur diejenigen Risiken, die dich finanziell aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Schäden, die du selbst bezahlen kannst, müssen nicht extra versichert werden. Für das fünf Jahre alte Smartphone, das beim Sturz auf den Steinboden kaputtgeht, lohnt sich die teure Prämie für die Handyversicherung kaum. Schutzhülle und eine Panzerglasfolie sind deutlich günstiger und wirksamer.
Welche Versicherungen braucht es wirklich?
- Haftpflicht – auf jeden Fall
Denn kaputt macht fast jeder einmal etwas. Schlimmstenfalls, etwa wenn Sie jemanden bei einem Unfall schwer verletzen, kann eine kleine Unaufmerksamkeit zu einem Millionenschaden führen.
- Hausratversicherung – kommt auf die Einrichtung an
Die Wohnungseinrichtung kann durch Wasser beschädigt oder schlicht geklaut werden. Doch wie wahrscheinlich sind diese Szenarien? Immerhin: Die Prämien der Hausratversicherung sind relativ günstig. Versicherungen bieten oft auch Paketlösungen mit einer Haftpflichtversicherung an.
Teure Zusatzbausteine wie eine Glasbruch- oder Wertsachenversicherung sind meist überflüssig.
Die gleichen Überlegungen gelten für alle Versicherungen:
- Autoversicherung: Als Faustregel gilt: Eine Vollkasko lohnt sich für neue Autos, bis sie zwei Jahre alt sind.
- Rechtsschutzversicherung: Wer eine Anwältin braucht, dem können hohe Kosten entstehen. Dann sind die teuren Jahresprämien unter Umständen amortisiert.
- Reiseversicherung: Lohnt sich höchstens bei einer teuren Reise. Gewisse Reiserisiken sind zudem bereits über Kreditkarten abgedeckt.
- Krankenkasse: Mit der obligatorischen Grundversicherung bist du ausreichend versichert. Prüfe aber jährlich, ob du die Franchise oder gar die Krankenkasse wechseln solltest.
Mehr Infos zu den einzelnen Versicherungen findest du in diesem Beobachter-Artikel: Wie du bei Versicherungen clever sparen kannst.
Wir sagen: Wenn du deine Versicherungen kritisch überprüfst und anpasst, sparst du sicher 50 Franken im Monat.
Abos wechseln
600 Franken, damit du Champions-League-Fussball schauen kannst? 180 Franken für Spotify? Wer die Kosten von Monatsabos aufs Jahr hochrechnet, überlegt vielleicht zweimal, ob es das wirklich wert ist.
Aber wo anfangen? Am einfachsten beim Handy. Nirgends gibt es so viele Alternativen. Wir sagen: Wer mehr als 50 Franken pro Monat für Handy und Internet zahlt, zahlt zu viel.
Die unabhängige Plattform Dschungelkompass.ch bietet Abovergleiche für Mobile, Internet, TV und Telefonie an. Zudem werden Aktionen für Mobile-Abos und Internet aufgelistet.
Das solltest du dich fragen:
- Brauche ich wirklich 3 Gigabyte Daten oder eine Flatrate fürs Ausland? Oft lohnt sich ein Datenpaket für die Ferien – oder eine E-SIM eines lokalen Anbieters.
- Mit der Option «monatlich kündbar» kannst du viel Geld sparen, weil du bei einem passenden Angebot sofort wechseln kannst. Und frage dich ehrlich, was dir im Notfall ein guter Service wert ist. Auch das kostet.
Welche Bezahl-Apps du installiert hast, findest du auf Android-Geräten im Google-Play-Store unter «Zahlungen & Abos». Bei Apple-Geräten musst du die Einstellungen öffnen und zuoberst auf deinen Namen drücken. Im nächsten Fenster wählst du «Abonnements» aus. Wenn du im folgenden Fenster auf die jeweilige App drückst, kannst du das Abo auf den nächsten Kündigungstermin beenden.
Genauso wie bei den Handy-Apps gehst du bei allen anderen Abos vor. Kontrolliere deine Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen auf Abozahlungen und frage dich: Ist es mir diesen Betrag wert? Gibt es günstigere Alternativen? Rechne die Beträge dabei immer aufs Jahr hoch.
Für unsere Sparrechnung: Wechsle zu einem Handyabo, das nur fürs Schweizer Netz eine Flatrate beinhaltet. Und kaufe für die Ferien eine E-SIM – für Deutschland oder Dänemark gibt es diese ab Fr. 4.50. Im Vergleich zu Abos mit Inklusiv-Roaming sparst du sofort mindestens 20 Franken im Monat.
Sich selber austricksen
Verführungen zum Kauf lauern überall. Und die Anbieter kennen alle Tricks. Deshalb musst auch du tricksen. Indem du deinem Kaufimpuls bewusst Schranken setzt. Der beste und einfachste Trick ist die Darüber-schlafen-Regel. Heisst: Bei Onlinekäufen darf erst am nächsten Tag bestellt werden. Wir wären verwundert, wenn du damit nicht mindestens 30 Franken im Monat sparst.
Was aber auch wichtig ist: Die Frage, die man sich bei allen Ausgaben stellen sollte, gilt auch beim Sparen selbst: Lohnt es sich? Die Antwort muss jeder und jede für sich selbst finden. Denn Geld auszugeben, ist nicht per se schlecht. Entscheidend ist die Frage: Ist es das wert – für dich ganz persönlich?