Foto: Getty Images

Es nicht allen recht machen
Wie du selbstbewusst wirst – ohne Bestätigung von anderen

Die amerikanische Bestsellerautorin Roxie Nafousi zeigt in ihrem neuen Ratgeber, wie du dein Vertrauen in dich selbst verbesserst. Dazu gehört, dein Selbstwertgefühl nicht davon abhängig zu machen, was andere von dir denken. Leichter gesagt als getan? Stimmt nicht!
Publiziert: 10:39 Uhr
|
Aktualisiert: 11:11 Uhr
Teilen
Schenken
Anhören
Kommentieren

Darum gehts

Die Zusammenfassung von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast.
RMS_Portrait_AUTOR_1064.JPG
Jonas DreyfusService-Team

Komplimente und Applaus tun gut. Problematisch wird es, wenn wir unser Selbstwertgefühl ausschliesslich davon abhängig machen, ob andere uns gut finden oder nicht.

Dass wir schnell einmal in diese Falle tappen, liege am Neurotransmitter Dopamin, schreibt Roxie Nafousi – erfolgreiche Autorin und Expertin für mentale Gesundheit – in ihrem neuen Ratgeber «Selbstvertrauen.» Das Hirn schütte Dopamin aus, wenn uns jemand Anerkennung schenke, was wiederum Gefühle der Freude und Motivation auslöse. 

Dieser kurze Kick ist leider schnell vorbei. «Wie die Euphorie nach dem Verzehr von Süssigkeiten», sagt Nafousi. Wer ständig Bestätigung suche, riskiere Abhängigkeit und verliere den Kontakt zum «wahren Selbst». Vier Leitsätze sollen helfen, innere Stärke unabhängig von anderen zu entwickeln.

1

Niemand denkt so viel über dich nach, wie du glaubst

Du hast das Gefühl, das ganze Tram starre auf deine unreine Haut? Oder glaubst du, alle im Büro hören mit, wenn du dich am Telefon verhaspelst? In der Psychologie nennt man das den Spotlight-Effekt: die Annahme, dass ein vermeintlicher Makel sofort allen auffällt, als wäre ein Scheinwerfer darauf gerichtet. Laut Roxie Nafousi ist das meist pure Einbildung. «Alle anderen sind genauso mit ihrer eigenen Welt beschäftigt wie du mit deiner.» Am besten überprüfst du das selbst: Wie oft denkst du wirklich über die Menschen in deinem Umfeld nach – zum Beispiel im Fitnessstudio? Wahrscheinlich nicht so oft, oder?

Von ganz unten nach ganz oben

Roxie Nafousi (35) ist eine britische Autorin und Coach, die mit ihrem Bestseller «Manifestiere!: Die sieben Schritte, um deine Träume wahr werden zu lassen» international bekannt wurde. Die Britin mit irakischen Wurzeln hatte in ihrer Jugend und frühen Erwachsenenzeit mit Identitätsproblemen, Ausgrenzung und Sucht zu kämpfen. Später heilte sie sich selbst, wie sie sagt, indem sie sich der Arbeit an Selbstwert und mentaler Gesundheit zuwandte. Heute vermittelt sie ihre Ansätze in Ratgebern, Workshops und Vorträgen.

© Jermaine Binns

Roxie Nafousi (35) ist eine britische Autorin und Coach, die mit ihrem Bestseller «Manifestiere!: Die sieben Schritte, um deine Träume wahr werden zu lassen» international bekannt wurde. Die Britin mit irakischen Wurzeln hatte in ihrer Jugend und frühen Erwachsenenzeit mit Identitätsproblemen, Ausgrenzung und Sucht zu kämpfen. Später heilte sie sich selbst, wie sie sagt, indem sie sich der Arbeit an Selbstwert und mentaler Gesundheit zuwandte. Heute vermittelt sie ihre Ansätze in Ratgebern, Workshops und Vorträgen.

2

Du weisst nie hundertprozentig, was andere über dich denken

War das ein genervter Gesichtsausdruck, den mein Witz ausgelöst hat? Mag mich meine Kollegin wirklich – oder sagt sie das nur? Die Antwort ist laut Nafousi in den meisten Fällen simpel: Kann sein, muss aber nicht. «Wir können keine Gedanken lesen, und die Geschichten, die wir uns selbst erzählen, stimmen oft nicht mit der Realität überein», schreibt sie. Der Grund: Sogenannte systematische Denkfehler. Wir deuten Worte, Körpersprache und Verhalten durch die Brille unserer Erfahrungen. «Doch meistens liegen wir falsch.» Tröstlich eigentlich, dass wir gar nicht erst versuchen müssen, in die Köpfe anderer zu blicken.

«Me, myself and I.» Wer auf sich selbst vertraut, kann es weit bringen im Leben – und fühlt sich sogar noch gut dabei.
Foto: Getty Images
3

Du kannst es nicht immer allen recht machen

«Es kann durchaus sein, dass dich jemand wirklich nicht mag», meint Roxie Nafousi. Nicht jede Wahrnehmung sei eine verzerrte Annahme. «Du liegst oft auch richtig damit.» Das sei okay so, denn nicht jeder möge uns. «Je früher wir das akzeptieren, desto besser.» Wem dieser Gedanke schwerfällt, dem rät die Autorin, sich vor Augen zu halten, dass selbst Stars wie Beyoncé oder Roger Federer kritisiert und abgelehnt werden. Wenn du das verinnerlichst, ist sie überzeugt, hast du weniger Mühe damit, dich so zu zeigen, wie du bist – und ziehst damit Menschen an, die dich verstehen und dich deiner selbst willen mögen.

4

Nimm es nicht persönlich!

Als Erwachsene erklären wir unseren Kindern geduldig, dass es nichts mit ihnen zu tun hat, wenn andere sie nicht mögen, sagt Nafousi. «Und doch zweifeln wir sofort an uns, wenn uns jemand mit Ablehnung begegnet.» Sie rät, sich bewusst zu machen, dass die Meinung anderer von deren Erfahrungen, Vorurteilen, Zweifeln oder Problemen geprägt ist. «Ihr Verhalten uns gegenüber sagt mehr über sie selbst aus als über uns.» Um Dinge weniger persönlich zu nehmen, stellt Nafousi sich vor, dass Menschen auf verschiedenen Frequenzen schwingen – was erklären könne, warum man spontane Antipathie empfindet oder sich mit jemandem, den man kaum kennt, sofort versteht. «Manche Verbindungen passen einfach nicht – und das ist in Ordnung.»

Tipps ersetzen keine professionelle Hilfe
Getty Images

Allgemeine psychologische Tipps und Ratschläge sind hilfreich, ersetzten in Notsituationen aber keine persönliche psychologische Betreuung. Wenn es dir seelisch nicht gut geht, dann wende dich an eine Therapeutin oder einen Therapeuten respektive an eine therapeutische Einrichtung.

Oder an die Anlaufstelle Die Dargebotene Hand. (Anonyme Beratung unter Einhaltung der Schweigepflicht. Telefon 143 und online www.143.ch.)

Getty Images

Allgemeine psychologische Tipps und Ratschläge sind hilfreich, ersetzten in Notsituationen aber keine persönliche psychologische Betreuung. Wenn es dir seelisch nicht gut geht, dann wende dich an eine Therapeutin oder einen Therapeuten respektive an eine therapeutische Einrichtung.

Oder an die Anlaufstelle Die Dargebotene Hand. (Anonyme Beratung unter Einhaltung der Schweigepflicht. Telefon 143 und online www.143.ch.)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen