Auf Erkundungstour im Quartier
Sieben Tipps für ein sicheres Katzenleben draussen

Katzen streifen gerne durch Quartiere und erkunden die Umgebung. Dabei können offene Pools, vielbefahrene Strassen und Giftköder zu Todesfallen werden. Aber es gibt Möglichkeiten, den Freigang fürs Büsi etwas sicherer zu gestalten.
Publiziert: 21:15 Uhr
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Katzen sind neugierig, sie erkunden ihre Umgebung gern.
Foto: VWPics/Universal Images Group via Getty Images

Darum gehts

  • Freigänger-Katzen leben durchschnittlich je nach Geschlecht 8 bis 12 Jahre, Wohnungskatzen 15 bis 20 Jahre.
  • Freigang birgt Gefahren für Katzen, aber Vorsichtsmassnahmen können helfen.
  • Hilfreich sind eine Eingewöhnungszeit und fixe Futterzeiten zu Hause vor dem Dunkelwerden.
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Olivia RuffinerRedaktorin

Katzen nach draussen lassen, ja oder nein? An dieser Frage scheiden sich die Geister – selbst bei Menschen, die keine Katze besitzen oder besessen haben. Auf der einen Seite wird argumentiert, dass Katzen die Biodiversität bedrohen würden oder vor Gefahren beschützt werden müssten. Die andere Seite setzt sich für das wilde Tier im Stubentiger ein: Katzen liebten es, ihre Welt zu erkunden, zu jagen und sich den Wind um die Schnurrhaare wehen zu lassen.

Die Freiheit birgt aber tatsächlich einige Gefahren. Während Wohnungskatzen oft 15 bis 20 Jahre alt werden, haben Freigänger eine deutlich tiefere Lebenserwartung. Bei Katern liegt sie nur bei etwa acht Jahren, bei Katzen bei etwa zwölf Jahren. Aber mit den richtigen Vorsichtsmassnahmen kannst du den Freigang deiner Katze etwas sicherer gestalten.

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Nicht zu früh rauslassen

Junge Katzen sollten erst nach Abschluss aller Impfungen und der Kastration ins Freie gelassen werden. Zudem sollten sie sich zunächst vollständig an ihr Zuhause gewöhnen. Eine Eingewöhnungszeit von mindestens vier bis sechs Wochen nach dem Einzug ist Pflicht, manche Tierärzte raten sogar dazu, acht Wochen abzuwarten. So weiss die Katze, wo sie hingehört, und kommt zuverlässig zurück.

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Chippen lassen

Zwar hat der Nationalrat die Chippflicht für Katzen im Mai 2025 abgelehnt, aber eine Katze, die nach draussen darf, sollte gechippt sein. Mit dem Mikrochip, der sich unter der Haut befindet, hat die Katze eine verfolgbare, einzigartige Nummer. In Tierarztpraxen, Tierheimen und bei der Polizei kann diese Nummer eingelesen werden, und verlorene Katzen finden wieder ins richtige Zuhause zurück.

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Die richtige Katzenklappe finden

Es gibt Katzenklappen, die auf den Mikrochip programmiert werden können. Das verhindert, dass fremde Tiere ins Haus kommen. Bei der Katzenklappe solltest du darauf achten, dass sie eine solide Verarbeitung beim Mechanismus hat, damit die Katze nicht hängenbleibt. Zudem ist es wichtig, Fenster entweder ganz zu öffnen oder geschlossen zu lassen. Kippfenster sind Todesfallen für Katzen, die Freiheitsdrang haben.

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Keine Halsbänder und GPS-Tracker anlegen

Auch wenn es verlockend klingt, die Wege deiner Katze mit einem GPS-Tracker zu verfolgen: Für die Katze ist es eher hinderlich. Halsbänder oder Geschirre können sich im Gestrüpp oder an Zäunen verfangen, was oft tödlich endet. Wenn du deiner Katze trotzdem ein Halsband anlegen möchtest, verwende ausschliesslich Modelle mit Sicherheitsverschluss. Wenn die Katze hängenbleibt, öffnet sich das Band automatisch und sie erstickt nicht.

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Umgebung und Gefahren kennen

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du deine Katze nach draussen lassen willst, erkundige dich zuerst selbst über die Umgebung. Gibt es vielbefahrene Strassen? Sind Hunde frei herumlaufend oder gibt es offene Pools und Regentonnen? Je besser du die Gefahren kennst, desto gezielter kannst du versuchen, vorbeugend dagegen vorzugehen.

Katzen können zwar schwimmen, kommen aber von selbst selten aus einem Pool wieder raus und ertrinken wegen Erschöpfung.
Foto: Shutterstock

Informiere dich auch in den Nachrichten über Meldungen zu in der Nachbarschaft ausgelegten Giftködern. Es lohnt sich, mit den Nachbarn zu sprechen und abzuklären, ob sie selbst Katzen haben, die um die Häuser schleichen, oder ob es sie stören würde, wenn deine Katze bei ihnen vorbeischaut.

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Strassenverkehr-Risiko minimieren

Strassen gehören zu den grössten Gefahrenquellen für Freigänger. Lebst du in der Nähe einer vielbefahrenen Strasse, lohnt es sich, in spezielle, nicht überkletterbare Zäune zu investieren oder vielleicht auch auf ein Freigehege zurückzugreifen. Ist das nicht möglich, gewöhne deine Katze an feste Ausgehzeiten, um die gefährlichsten Stunden zu vermeiden.

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Dämmerung ist Futterzeit

Auch wenn viele Katzen von selbst lernen, mit dem Strassenverkehr umzugehen, geschehen vor allem in den dunklen Wintermonaten viele Unfälle, weil Autofahrer die Tiere im Halbdunkel nicht gut sehen oder Entfernungen falsch einschätzen. Dieses Risiko kann man etwas einschränken, indem man sein Tier von Anfang an daran gewöhnt, dass kurz vor Sonnenuntergang Futterzeit ist. So wird es sich auch später als Freigänger meistens pünktlich zu Hause einfinden, wenn es etwas zu fressen erwartet. Erinnere auch deine Nachbarn daran, das Tier nicht zu füttern.

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Regelmässige Kontrolle beim Tierarzt

Eine Ausgehkatze von Welt pflegt eine gute Beziehung zu ihrer Tierärztin. Freigänger sollten mindestens einmal jährlich gründlich untersucht werden – inklusive Impfungen, Parasitenkontrolle und Blutcheck. Würmer, Flöhe oder kleine Verletzungen bleiben oft unbemerkt, können aber langfristig schaden.

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