Wenn Denken zur Dauerbelastung wird
Warum Mental Load vor allem Frauen betrifft

Immer alles im Blick haben, für alle mitdenken und am Ende selbst auf der Strecke bleiben: Psychische Überforderung durch ständige Denkarbeit betrifft vor allem Frauen. Die sogenannte Mental Load bleibt oft unsichtbar, macht aber krank.
Publiziert: 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2025 um 09:38 Uhr
Foto: Getty Images
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Sie koordinieren den Alltag, organisieren Geburtstagsgeschenke, denken an Arzttermine, erledigen die Wäsche und führen gleichzeitig Teams im Job. Aus einer repräsentativen Umfrage des Krankenversicherers Groupe Mutuel geht hervor, dass Frauen im Alltag häufiger gestresst sind als Männer. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie sich für andere verantwortlich fühlen und sich selbst weniger Pausen gönnen. 

Die mentale Belastung, die sogenannte Mental Load, ist unsichtbar, aber allgegenwärtig. «Es geht dabei nicht darum, wer eine Aufgabe macht, sondern wer daran denkt, sie zu erledigen», erklärt Psychotherapeutin Filomena Sabatella, die an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu dem Thema forscht. Mental Load umfasst das ständige Mitdenken, Planen und Organisieren. Oft im Hintergrund und ohne Anerkennung.

Mental Load betrifft vor allem Frauen

Dabei spielt die Sozialisierung bei Mental Load eine zentrale Rolle. «Es ist nicht genetisch bedingt, sondern gesellschaftlich anerzogen», sagt Sabatella. Schon früh werden Mädchen darauf trainiert, sich zu kümmern. Frauen übernehmen im Alltag nicht nur mehr Care-Arbeit, sie erinnern oft auch andere daran: «Hast du Grossmama schon Danke gesagt?», «Hast du dem Onkel zum Geburtstag gratuliert?», «Wo wollen wir dieses Jahr in die Sommerferien?».

Für Sabatella ist klar: «Die Last, an alles zu denken, ist tief in der weiblichen Rolle verankert und wird über Generationen weitergegeben.»

Über die Expertin

Dr. Filomena Sabatella ist Psychotherapeutin und Klinische Psychologin am Psychologischen Institut der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Sie co-leitet die Fachgruppe «Klinische Psychologie Kinder und Jugendliche». Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf dem Thema Mental Load. Dazu hat sie bereits Bücher und Therapietools publiziert und bietet Workshops an.

Dr. Filomena Sabatella ist Psychotherapeutin und Klinische Psychologin am Psychologischen Institut der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Sie co-leitet die Fachgruppe «Klinische Psychologie Kinder und Jugendliche». Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf dem Thema Mental Load. Dazu hat sie bereits Bücher und Therapietools publiziert und bietet Workshops an.

Dabei bleibt die mentale Belastung selten ohne Auswirkungen. «Es entsteht ein Gefühl von Unzulänglichkeit. Man wertet sich selber ab und hat das Gefühl, nur man selbst ist für alles verantwortlich», beschreibt Sabatella die psychischen Folgen. Die ständige Überforderung kann zu Schlafproblemen, körperlichen Beschwerden, Wut oder sogar Depressionen führen. Vor allem aber: Sie zermürbt. 

Wie lässt sich der Kreislauf durchbrechen?

Der erste Schritt sei, das Problem zu erkennen. «Es hilft, aufzuschreiben, was man alles macht, was nicht sichtbar ist», rät die Psychotherapeutin. Das Sichtbarmachen ermögliche überhaupt erst eine Veränderung, etwa Aufgaben an andere abzugeben. «Meistens geht die Welt nicht unter, wenn man etwas weiterdelegiert.»

Kleine Auszeiten im Alltag wie ein kurzer Spaziergang am Mittag oder nach der Arbeit helfen, den Kopf durchzulüften. Ziel ist, der ständigen Erreichbarkeit und dem Druck bewusst entgegenzuwirken.

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Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliches Wohlbefinden. Als eine der führenden Krankenversicherungen der Schweiz engagiert sich die Groupe Mutuel für mehr Aufklärung, Prävention und Unterstützung im Bereich der mentalen Gesundheit sowie mit individuellen Lösungen für einen aktiven und gesunden Lebensstil.

Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliches Wohlbefinden. Als eine der führenden Krankenversicherungen der Schweiz engagiert sich die Groupe Mutuel für mehr Aufklärung, Prävention und Unterstützung im Bereich der mentalen Gesundheit sowie mit individuellen Lösungen für einen aktiven und gesunden Lebensstil.

Der erste Schritt zur Veränderung

Mental Load ist kein individuelles Versagen, sondern ein strukturelles Problem. Auch frühere Generationen von Frauen standen unter Druck, doch heute ist die Belastung sichtbarer und vielschichtiger. «Die gesellschaftlichen Ansprüche an Frauen sind gestiegen. Frauen sollen in allen Lebensbereichen Leistung bringen, sei es beruflich, familiär oder sozial. Und sie sollen dabei möglichst perfekt funktionieren», sagt Sabatella. Digitalisierung und ständige Verfügbarkeit verstärken das Phänomen zusätzlich.

Mental Load ist nicht neu, aber heute würden wir endlich darüber sprechen. Und das sei der erste Schritt zur Veränderung. «Denn nur wenn die Last sichtbar wird, kann sie auch geteilt werden», so Sabatella.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind redaktionell aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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