Schnüffeln bis zum Einschlafen
Die T-Shirts des Partners helfen gegen Stress

Kanadische Forschende haben einen ungewöhnlichen und einfachen Weg gefunden, Stress und Anspannung zu reduzieren. T-Shirts spielen dabei eine entscheidende Rolle - sofern sie nicht beim Sport gebraucht wurden.
Publiziert: 12.01.2018 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:15 Uhr
Der Geruch des Partners soll beruhigend sein und gegen Stress helfen.
Foto: Thinkstock

Ein aus Filmen bekanntes Klischee: Frauen tragen zum Schlafen das Shirt ihres Partners, wenn dieser nicht da ist. Das soll einen guten Grund haben - glaubt man den Ergebnissen einer aktuellen Studie: Der Geruch eines geliebten Menschen senkt nachweislich das Stresslevel und wirkt beruhigend.

Studienautorin Frances Chen der University of British Columbia ist der Meinung, dass sich aus den Ergebnissen durchaus praktische Tipps ableiten lassen: «In der heutigen Zeit müssen viele Menschen für den Job verreisen oder sogar in eine andere Stadt ziehen. Getragene Kleidungsstücke des geliebten Partners mitzunehmen, könnte helfen, das Stresslevel und die Einsamkeit zu reduzieren, wenn wir weit weg von zu Hause sind», so Chen.

Probandinnen waren ruhiger und entspannter

Im Rahmen der Studie rekrutierten die Forschenden 96 heterosexuelle Paare. Die Männer bekamen ein sauberes Shirt, das sie 24 Stunden tragen sollten. Anschliessend erhielten die Frauen entweder ein ungetragenes Shirt, das Shirt ihres Partners oder das eines Fremden, um daran zu riechen. Danach absolvierten sie verschiedene Stresstests, zum Beispiel ein simuliertes Vorstellungsgespräch oder einen Test mit Mathematikaufgaben.

Es zeigte sich, dass sich die Frauen, die zuvor am Shirt ihres Partners gerochen hatten, ruhiger und entspannter fühlten und ein niedrigeres Level des Stresshormons Cortisol im Blut hatten als Frauen, die ein ungetragenes Shirt bekamen. Studienteilnehmerinnen, die das Shirt eines unbekannten Mannes bekamen, fühlten sich durch den fremden Geruch sogar gestresster und hatten einen deutlich höheren Cortisol-Spiegel im Blut.

Furcht vor fremden Männern

Die Forschenden glauben, dass evolutionäre Faktoren dafür verantwortlich sind: „Von klein auf sind wir darauf programmiert, Fremde zu fürchten - vor allem fremde Männer“, sagt Studienleiterin Marlise Hofer. Daher sei es denkbar, dass der Geruch eines fremden Mannes zu einer verstärkten Stressreaktion führe.

Die Studie erschien im Fachmagazin «Journal of Personality and Social Psychology». (aponet)

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