Gerne gesehen haben es die Mütter ja noch nie, wenn ihre Dreikäsehochs sich eine Kaugummizigarette in den Mund steckten und den coolen Macker spielten, indem sie die Erwachsenen imitierten. Doch abgesehen von den Zähnen, die unter dem Zuckerzeug leiden, trägt der Körper der Kleinen wenigstens keinen Schaden davon. Dachte man bis heute.
Dagegen zeigt nun eine amerikanische Studie, dass Kaugummi- und Schokoladezigaretten veritable Einstiegsdrogen sind: Von den Rauchern unter 25887 befragten US-Amerikanern hatten 22 Prozent in ihrer Kindheit regelmässig zu den Möchtegern-Glimmstängeln gegriffen – bei den Nichtrauchern waren es dagegen nur 14 Prozent.
«Bonbons und Kaugummis, die wie Zigaretten aussehen, machen Kinder hellhörig für Tabakwerbung – lange bevor sie überhaupt selber rauchen können», erklärt Studienleiter Jonathan Klein in «Science Daily» seine Resultate. «Diese Produkte helfen so mit, Rauchen als etwas sozial und kulturell Erwünschtes darzustellen», kritisiert der Forscher.
Noch tun sich die amerikanischen Politiker – sonst die Vorreiter der Antitabak-Bewegung – schwer, die Kaugummizigaretten aus den Kioskgestellen zu entfernen. So geht die Supermarkt-Kette Wal-Mart für einmal mit gutem Beispiel voran und hat in ihren Läden den Verkauf von zigaretten-ähnlichen Produkten an Kinder eingestellt. (hhs)