Angst?
Stellen Sie sich die Bedrohung vor!

Sich ein genaues Bild davon zu machen, wovor man sich fürchtet, ist offenbar eine gute Strategie, um die Ängste zu überwinden. Neue Ergebnisse einer Studie der Icahn School of Medicine at Mount Sinai könnten Auswirkungen auf die Behandlung von Angststörungen haben.
Publiziert: 26.11.2018 um 10:55 Uhr
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Angst? Stellen Sie sich die Bedrohung vor, und sie wird kleiner.
Foto: James Godman

Menschen lernen schnell, Furcht gegenüber bedrohlichen oder unangenehmen Erfahrungen zu entwickeln. Die Angst kehrt wieder, sobald zum Beispiel Anblicke oder Geräusche, die damit verknüpft sind, wahrgenommen werden. Dieser Mechanismus kann etwa posttraumatischen Belastungsstörungen, Phobien und Angstzuständen zugrunde liegen und sich negativ auf die Lebensqualität auswirken.

Es hilft, die bedrohliche Situation erneut zu erleben

Die am häufigsten verschriebene Behandlung zur Angstbeseitigung ist, die bedrohliche Situation erneut zu erleben, ohne dabei schlechte Erfahrungen zu machen. In manchen Fällen ist es aber nicht möglich, solch eine Situation zu rekonstruieren. Dann hilft es, sie sich genau vorzustellen: "Wir fanden heraus, dass die Vorstellung und das Auslöschen durch reales Wiedererleben gleichermassen wirksam waren, um die neuronalen und physiologischen Reaktionen der Bedrohung zu reduzieren", sagt Dr. Daniela Schiller, Professorin für Neurowissenschaften. "Unsere Daten zeigen, dass die interne Simulation einer realen Erfahrung die Art und Weise ändern kann, wie man auf diese Situation in der Zukunft reagiert."

Was sind eigentlich Panikattacken?

Panikattacken kommen meist plötzlich und scheinbar aus dem Nichts. Sie äussern sich durch Symptome wie Herzklopfen, Schwindel, Schweissausbrüchen oder Atemnot.

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Panikattacken kommen meist plötzlich und scheinbar aus dem Nichts. Sie äussern sich durch Symptome wie Herzklopfen, Schwindel, Schweissausbrüchen oder Atemnot.

Sich Ängste vorzustellen, lässt sie schrumpfen

Um die Wirksamkeit der Vorstellungskraft bei Ängsten zu untersuchen, wurden 68 Studienteilnehmer zwei verschiedenen Geräuschen ausgesetzt, von denen eines mit einem unangenehmen Elektroschock verbunden war. Danach wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, von denen sich die erste Gruppe die Geräusche möglichst gut in Erinnerung rufen sollte. Die zweite Gruppe wurde den Geräuschen real ausgesetzt, jedoch ohne Elektroschock. Die dritte Gruppe diente zum Vergleich und sollte sich zwei neutrale Geräusche aus der Natur vorstellen. (aponet)

Die wichtigsten Fragen zu Angststörungen

Viele Betroffene, wenige Behandlungen: Von 800'000 Schweizern sucht nur jeder Vierte professionelle Hilfe. Interview mit Joe Hättenschwiler, Chefarzt des Zentrums für Angst- und Depressionsbehandlung Zürich.

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