Es hört sich an wie eine Folge der Netflix-Serie «Black Mirror»: Bei der Momo Challenge haben sich Jugendliche das Leben genommen, die vorgängig mit Nachrichten erpresst worden sind. So geschehen bei Kendal (14), einem 14-jährigen Jungen aus Frankreich. Zwei weitere Todesfälle in Argentinien und Belgien werden ebenfalls mit der Momo Challenge in Verbindung gebracht.
Bei der Momo Challenge handelt es sich um eine Form von Cyber-Mobbing. Unbekannte erpressen seit Monaten Jugendliche auf Whatsapp. Die Nummern zeigen im Profilbild stets ein gruseliges Puppengesicht. Im Rahmen der Challenge werden den Opfern in gewissen Fällen verschiedene Aufgaben gestellt, wobei die letzte den Selbstmord verlangt.
Kendal erhängte sich in seinem Zimmer
René Gattino (47), der Vater des verstorbenen Kendal (14), hat eine Klage gegen Youtube, Whatsapp und gegen den französischen Staat eingereicht. Er ist der Meinung, dass weder die sozialen Netzwerke noch der französische Staat Kinder und Jugendliche ausreichend schützen würden. Er selbst hatte diverse schockierende Bilder, Nachrichten und andere Zeugnisse auf dem Handy seines Sohnes gefunden, die den Kontakt zu Momo dokumentieren.
Bekannt sind zurzeit drei Nummern aus drei verschiedenen Ländern: Japan, Mexico, Kolumbien. Es kursiert ein Kettenbrief, der seit Wochen von einer der Momo-Nummern vor allem an Kinder und Jugendliche verschickt worden sein soll. Zudem könne das Momo-Profil offenbar auf Kontakte und Fotos zugreifen und so seine Opfer erpressen.
Verschiedene Theorien zur Herkunft von Momo
Das gespenstische Puppengesicht soll an eine Skulptur angelehnt sein, die es wirklich gibt. Laut verschiedenen Berichten wurde die Figur von der japanischen Special-Effects-Firma Link Factory erstellt. Zudem war sie im Rahmen einer Ausstellung der Vanilla Gallery in Tokio zu sehen. Die Puppe steht auf Vogelbeinen mit Krallen, allerdings ist auf den Whatsapp-Profilbildern meistens nur das Gesichts zu sehen.
Die Skulptur soll zudem eine Figur aus der japanischen Mythologie darstellen. Die als «Ubumetori» bezeichneten Geistervögel, die nachts herumfliegen und aufgehängte Wäsche mit Blut verschmieren, sollen Kinder aus ihrem Bett entführen.
Behörden warnen Eltern
In verschiedenen Ländern warnen Polizei und Behörden bereits vor dem Cyber-Phänomen. Eltern wird empfohlen, mit ihren Kindern über allfälligen Kontakt zu unbekannten Nummern zu sprechen. Zudem solle man den Nummern auf keinen Fall antworten oder sie auf dem Handy abspeichern.