Weltschlaganfalltag
Das müssen Sie wissen über den Gehirnschlag

Normalerweise kennt man einen Schlaganfall als dramatisches Ereignis, das das Leben von einer Minute auf die andere umkrempelt. Ein Schlaganfall kann aber auch unbemerkt verlaufen. Die wichtigsten Informationen zum Weltschlaganfalltag.
Publiziert: 29.10.2018 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2019 um 13:29 Uhr
Der Blutfluss im Gehirn lässt sich jetzt auch von aussen messen.
Foto: Getty Images

Schlaganfälle gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit und sind pro Jahr für sechs Millionen Todesfälle sowie fünf Millionen Fälle von dauerhafter Behinderung verantwortlich.

Bei einem Schlaganfall gehen pro Minute rund 1,9 Millionen Neuronen unter. Daher müssen Warnzeichen eines Schlaganfalls unbedingt erkannt werden, damit eine schnelle Behandlung erfolgen und das Risiko von Langzeitfolgen reduziert werden kann.

Wann ist Weltschlaganfalltag?

Der Weltschlaganfalltag, der von der World Stroke Organization (WSO) ins Leben gerufen wurde, umfasst eine jährliche Kampagne am 29. Oktober. Ziel ist die Information über Vorbeugung und Behandlung von Schlaganfällen.

Was ist ein Schlaganfall?

Darunter versteht man ein komplexes Krankheitsbild, das mit Bewusstlosigkeit, Sprechstörungen und Lähmungen einhergeht. Ausgelöst werden die Störungen bei einem unblutigen Gehirnschlag, einem Hirninfarkt, durch eine mangelnde Durchblutung bestimmter Hirnregionen. Bei einem so genannten blutigen Schlaganfall führen starke Einblutungen in einer Hirnregion zu den Störungen.

Mögliche Ursachen eines Schlaganfalls

Bei einem unblutigen Schlaganfall versperrt ein Hindernis dem Blut die Bahn durch bestimmte Bereiche des Gehirns. Dem von dem Gefäss versorgten Areal mangelt es rasch an Sauerstoff und damit an Energie, die das Gewebe benötigt, um seine vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können. Häufig verstopft ein Gerinnsel, das sich aus der Wand einer verkalkten Arterie löst und ins Gehirn geschwemmt wird, ein wichtiges Gefäss. Manchmal verdicken Ablagerungen oder Entzündungen die Wand eines Blutgefässes, bis schließlich kein Blut mehr hindurchkommt.
Einem blutigen Schlaganfall liegt ein Bluthochdruck und meist zusätzlich eine Verkalkung der Gehirnarterien zu Grunde. Durch die oft jahrelange Belastung und die spröde gewordene Arterienwand, kann es irgendwann zu einer Gefässzerreissung kommen, eine Massenblutung tritt aus ins Gehirngewebe und schädigt es.

Risikofaktoren für einen Schlaganfall

  • Hoher Blutdruck: Die Gefahr einen Hirnschlag zu erleiden steigt gegenüber jemand mit normalen Blutdruckwerten um den Faktor 4.
  • Familiäre Vorbelastung
  • Zunehmendes Lebensalter
  • Koronare Herzerkrankung, also eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefässe
  • Übermässiger Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Die Einnahme der Anti-Baby-Pille
  • Bei Frauen: Migräne vor den Wechseljahren
  • Übergewicht
  • Störungen des Fettstoffwechsels
Das müssen Sie über Schlaganfälle wissen

Alle 30 Minuten erleidet jemand einen Schlaganfall. Wird schnell und richtig reagiert, muss nicht immer ein schlimmer Schicksalsschlag daraus werden. Schnelle Behandlung kann schwere Folgen verhindern!

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Mit der schnellen Behandlung eines Schlaganfalls nach dem Auftreten erster Symptome, können schwere Folgen verhindert werden.
Mit der schnellen Behandlung eines Schlaganfalls nach dem Auftreten erster Symptome, können schwere Folgen verhindert werden.
shutterstock

Alle 30 Minuten erleidet jemand einen Schlaganfall. Wird schnell und richtig reagiert, muss nicht immer ein schlimmer Schicksalsschlag daraus werden. Schnelle Behandlung kann schwere Folgen verhindern!

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Wie macht es sich bemerkbar?

Die Symptome eines unblutigen oder eines blutigen Schlaganfalls sind sehr ähnlich. Erst im Krankenhaus kann nach diversen Untersuchungen wie zum Beispiel einem Computertomogramm ein unblutiger Gehirnschlag von einem blutigen unterschieden werden. Kurz vor einem Schlaganfall treibt oft eine innere Unruhe die Menschen um, manche werden in der Nacht plötzlich sehr aktiv. Sie fühlen sich deprimiert und leicht reizbar; ihre Konzentration lässt nach. Alarmierende Vorboten sind Kopfschmerzen und Schwindel. Häufig ereignet sich ein Apoplex in einer Ruhephase, etwa am frühen Morgen. Kommt es schliesslich zum Infarkt, verlieren manche Betroffenen das Bewusstsein. Strömt sieben bis zehn Minuten lang kein Sauerstoff durch das Gewebe des Gehirns, trägt es unwiderrufliche Schäden davon.

Ein Grosshirninfarkt endet häufig mit einer halbseitigen Lähmung, gekoppelt mit dem Unvermögen, die Gesichtsmuskeln zu bewegen. Ein Infarkt im Hirnstamm zieht eine vollkommene Lähmung aller Gliedmassen mit sich; selbst die Augäpfel reagieren nicht mehr. Liegt die Durchblutungsstörung im Kleinhirn, kann sich der Patient mit einer Körperhälfte nur noch unkontrolliert bewegen. Verliert ein Schlaganfallpatient die Fähigkeit zu sprechen, kann das geschädigte Gebiet sowohl im Klein- als auch im Grosshirn liegen. Der Unterschied besteht darin, dass er sich bei einem Infarkt im Kleinhirn mit dem Sprechen schwer tut, während die Sprache teilweise oder ganz verloren gehen kann (z.B. mit Wortfindungsstörungen, Unfähigkeit richtige Sätze zu bilden etc.), wenn das Grosshirn betroffen ist.

Was ist «FAST» und wie funktioniert es?

Die einfache Abkürzung «F-A-S-T» hilft, sich die wichtigsten Symptome zu merken:

  • F (Face): Ist die Gesichtsmuskulatur einseitig gelähmt? Hängt zum Beispiel ein Mundwinkel herunter?
  • A (Arms): Liegt eine einseitige Lähmung des Arms vor? Können beispielsweise beide Arme gehoben werden?
  • S (Speech): Sind Sprachstörungen vorhanden? Spricht der Betroffene undeutlich oder in schwer verständlichen Sätzen?
  • T (Time): Macht auf die Notwendigkeit des schnellen Reagierens aufmerksam.

«BE-FAST» nimmt zusätzlich Gleichgewichtsstörungen (B wie «Balance») und Sehstörungen (E wie «Eye») auf und erhöht damit die Erkennungsrate.

Was tun? Handeln Sie sofort, wenn eines oder mehrere der Symptome auftreten! Wählen Sie, ohne zu warten, die Notrufnummer 144. Denn ein weiterer Merksatz lautet: «Time is brain», Zeit ist Hirn. Im Fall eines Hirnschlags zählt jede Minute. (aponet)

Schlaganfall-Risiko reduzieren

Ein Schlaganfall ist immer ein Schicksalsschlag, der häufig nicht ohne Folgen bleibt. Forscher haben nun herausgefunden, dass schon 35 Minuten leichte Bewegung am Tag möglicherweise die Schwere eines Schlaganfalls beeinflussen könnte

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Mit Wanderschuhen bekleidete Beine auf einem Bergwanderweg
Wandern kann – wie Joggen oder Radfahren – Venenprobleme hinauszögern.
Getty Images

Ein Schlaganfall ist immer ein Schicksalsschlag, der häufig nicht ohne Folgen bleibt. Forscher haben nun herausgefunden, dass schon 35 Minuten leichte Bewegung am Tag möglicherweise die Schwere eines Schlaganfalls beeinflussen könnte

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