Seit mehreren Jahren erzielen Immuntherapien vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von sogenannten flüssigen Tumoren wie Leukämie und Lymphom. Im Gegensatz zur Chemo- oder Strahlentherapie stimuliert und rüstet die Immuntherapie das patienteneigene Immunsystem, um Krebszellen anzugreifen.
Wie funktioniert die CAR-T-Zell-Immuntherapie?
Bei der Immuntherapie geht es im Wesentlichen darum, dass körpereigene Abwehrsystem gegen die Krebszellen fit zu machen. Denn diese können oft vom Immunsystem nicht erkannt werden, weil sie sich als gesunde Zellen tarnen.
Ein bestimmter Ansatz, der CAR-T-Zell-Immuntherapie genannt wird, besteht darin, dem Patienten die stärksten Zellen des Immunsystems - die T-Zellen - zu entnehmen und sie mit Rezeptoren auszustatten, um Tumore zu erkennen und zu zerstören.
Bei soliden Tumoren neigen die modifizierten T-Zellen jedoch dazu, auch gesundes Gewebe anzugreifen, was zu hoher Toxizität und erheblichen Organschäden bis hin zum Tod des Patienten führt.
STOP-CAR soll Nebenwirkungen neutralisieren
Um diese Nebenwirkungen unter Kontrolle zu halten, hat ein Forschungsteam der ETH Lausanne (EPFL), der Universität und des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) ein proteinbasiertes System entwickelt, das es erlaubt, die Aktivität von modifizierten T-Zellen im Notfall auf Befehl «abzuschalten". Auf diese Weise schaffen sie ein Notbremse der Therapie für Patienten, die schlecht auf ihre Behandlung reagieren, schrieb die EPFL in einer Mitteilung.
Diese Kontrollmethode, genannt STOP-CAR, wurde an Mäusen mit Prostatakrebs getestet und validiert, wie die Forschenden im Fachblatt «Nature Biotechnology» berichten. Es sei zu erwarten, dass es die klinische Entwicklung neuer CAR-Therapien beschleunigen wird, die bisher als zu riskant angesehen wurden, hielt die EPFL fest. (SDA)
Nach wie vor ist Krebs eine Schock-Diagnose. Doch die moderne Medizin kann immer weiter Erfolge im Kampf gegen bösartige Tumore verbuchen. Mit modernsten Behandlungen wird den Zellwucherungen an den Kragen gegangen.
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