Warum die Hälfte der Weltbevölkerung bald kurzsichtig ist
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Nicht nur das Handy ist schuld:Warum die Hälfte der Weltbevölkerung bald kurzsichtig ist

Frische Luft und Bewegung
So werden ihre Kinder nicht kurzsichtig

Viel Zeit im Freien zu verbringen schützt offenbar vor Kurzsichtigkeit. Nicht nur Lesen oder Naharbeit fördern deutschen Augenärzten zufolge die sogenannte Myopie, sondern auch der Aufenthalt in geschlossenen Räumen.
Publiziert: 30.09.2019 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2019 um 11:37 Uhr
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Draussen spielen bringt es!
Foto: Keystone

Kurzsichtigkeit nimmt in vielen Staaten Europas, Amerikas und besonders in Südostasien geradezu epidemische Züge an.  Bei der Myopie ist in der Regel der Augapfel zu lang und damit die Entfernung der Hornhaut und Linse von der Netzhaut grösser als normal. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die kurzsichtig sind, steigt seit Jahren weltweit an. Allerdings ist für Eltern nicht immer leicht zu erkennen, ob das Kind eine Brille braucht.

Lebensstil spielt neben Erbfaktoren eine wichtige Rolle

Zwillingsstudien deuteten auf einen Einfluss von Erbfaktoren bei ihrer Entstehung hin, erklärt Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.

Diverse Studien zeigten jedoch, dass der Lebensstil eine wichtige Rolle spiele. Gemäss der vor kurzem erschienenen «Gutenbergstudie» aus Mainz ist Kurzsichtigkeit eng mit dem Ausbildungsstand verknüpft. Eine Ausbildung bedeutet nicht nur mehr Lesen, sondern auch mehr Aufenthalt in geschlossenen Räumen.

Drei Fakten zur Sehstärke
  • 25 % aller Menschen sind kurzsichtig

Das sind fast 2 Milliarden Betroffene. Tendenz steigend. In Teilen Asiens liegt die Quote weit über der Hälfte. Am extremsten ist Seoul in Südkorea betroffen: Bei den unter 20-Jährigen sind 95 Prozent kurzsichtig. Die Rede ist gar von einer Epidemie.

  • 1 Million Brillen verkaufte Fielmann 2018

Jede zweite Brille ging vergangenes Jahr in der Schweiz bei Fielmann über die Ladentheke. Sonnenbrillen ausgeschlossen. Das deutsche Unternehmen ist mit 40 Niederlassungen hierzulande Marktführer. Den grössten Umsatz generierte 2018 aber die Schweizer Firma Visilab.

  • 1508 tüftelte da Vinci an Kontaktlinsen

Das italienische Universalgenie Leonardo da Vinci hatte schon vor über 500 Jahren die Idee eines kleinen Wassergefässes, das direkt auf die Hornhaut gelegt werden sollte. Aber erst 1975 wurden Linsen, wie wir sie heute kennen, serienmässig in Europa zugelassen und hergestellt.

  • 25 % aller Menschen sind kurzsichtig

Das sind fast 2 Milliarden Betroffene. Tendenz steigend. In Teilen Asiens liegt die Quote weit über der Hälfte. Am extremsten ist Seoul in Südkorea betroffen: Bei den unter 20-Jährigen sind 95 Prozent kurzsichtig. Die Rede ist gar von einer Epidemie.

  • 1 Million Brillen verkaufte Fielmann 2018

Jede zweite Brille ging vergangenes Jahr in der Schweiz bei Fielmann über die Ladentheke. Sonnenbrillen ausgeschlossen. Das deutsche Unternehmen ist mit 40 Niederlassungen hierzulande Marktführer. Den grössten Umsatz generierte 2018 aber die Schweizer Firma Visilab.

  • 1508 tüftelte da Vinci an Kontaktlinsen

Das italienische Universalgenie Leonardo da Vinci hatte schon vor über 500 Jahren die Idee eines kleinen Wassergefässes, das direkt auf die Hornhaut gelegt werden sollte. Aber erst 1975 wurden Linsen, wie wir sie heute kennen, serienmässig in Europa zugelassen und hergestellt.

Tageslicht ist sehr wichtig

«Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass der Aufenthalt im Freien bei Kindern der Kurzsichtigkeit entgegenwirkt - vermutlich wegen der besseren Lichtverhältnisse», erklärt Frank Schaeffel von der Universitätsklinik Tübingen. In Innenräumen werden meist nicht mehr als 500 Lux erreicht, an sonnigen Tagen im Freien dagegen selbst im Schatten etwa 10'000 Lux.

Im Tiermodell konnte ein Zusammenhang von Licht mit dem Botenstoff Dopamin gezeigt werden. Bei Küken hob ein Dopamin-Hemmstoff, der ins Auge gespritzt wurde, den schützenden Effekt des Lichts auf. Die Experten schliessen aus den bisherigen Ergebnissen: «Kinder sollten so viel wie möglich im Freien spielen.»

Kurzsichtbarkeit entwickelt sich zu einer Epidemie

Im Fernen Osten nahmen in den vergangenen Jahrzehnten die Fälle von Kurzsichtigkeit stark zu. Laut dem Wissenschaftsmagazin «Nature» waren vor rund 60 Jahren zehn bis 20 Prozent der Chinesen kurzsichtig, heute sind es unter Teenagern und jungen Erwachsenen bereits bis zu 90 Prozent. In Seoul in Südkorea sind gar 96,5 Prozent der 19-Jährigen von Myopie betroffen. (SDA)

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