Pro Jahr gibt es weltweit mehr als 85 Millionen unerwünschte Schwangerschaften. Geht es nach Wissenschaftlern der Universität von Illinois, soll eine Verhütungsspritze für den Mann helfen, diese Quote zu ändern.
Das Prinzip: Dem Mann wird in beide Samenleiter das sogenannte Vasalgel injiziert. Einmal gespritzt, verwandelt sich das hormonfreie Produkt in ein Hydrogel. Dieses bildet eine Barriere, die zwar von der Samenflüssigkeit, nicht aber von den Spermien durchdrungen werden kann. Kurz: Die Spermien werden auf ihrem Weg nach draussen ausgefiltert und vom Körper anschliessend abgebaut.
Klinische Tests noch dieses Jahr
Bislang wurde das Vasalgel allerdings erst an zwölf Kaninchen getestet. 29 Tage nach den Spritzen war deren Ejakulat frei von Spermien. Die Gelbarriere behielt ihre verhütende Wirkung ein ganzes Jahr lang. Danach wurde sie von den Wissenschaftlern wieder entfernt. Der Prozess ist also umkehrbar.
Noch dieses Jahr soll das Vasalgel in einer klinischen Studie an Männern getestet werden. Sind die Tests erfolgreich, soll die Verhütungsspritze weltweit angeboten werden – zu einem Preis, den sich jeder leisten kann.
Die aktuelle Studie wurde im Fachmagazin «Basic and Clinical Andrology» veröffentlicht. (gsc)