Die Ursache für die Kinetose, so der Fachbegriff für die Reisekrankheit, sind immer unterschiedliche Signale, die das Gehirn erhält. Ein Beispiel für so eine Verwirrung unseres Denkorgans ist die Lektüre während der Auto- oder Zugfahrt. Das Lesen vermittelt dem Gehirn über die Augen die Information «Stabilität». Gleichzeitig aber spürt der Körper die Bewegung der Fahrt. Diese widersprüchlichen Informationen können vom Hirn manchmal nicht richtig verarbeitet werden. Der Körper reagiert mit den bekannten Reisekrankheits-Symptomen wie Blässe, Hitze oder kaltem Schweiss, Übelkeit oder auch Kopfschmerzen.
Frische Luft und Bewegung
Mit einfachen Mitteln kann diesen Symptomen ein Stück weit entgegengewirkt werden. Bei einer Autofahrt empfiehlt es sich, eine Pause zu machen, aus dem Auto zu steigen und sich ander frischen Luft zu bewegen.
Problematischer hierbei wird es im freilich im Flugzeug, im Zug oder auf dem Schiff. Doch auch hier kann der Reisekrankheit mit kleinen Massnahmen etwas entgegengesetzt werden. Es ist empfehlenswert, an Bord oder an Deck etwas auf und ab zu gehen und sich einen Platz zu suchen, der weniger Schwankungen unterlegen ist.
Auch die Wahl des Sitzplatzes kann einen Einfluss auf das körperliche Befinden haben. So sitzt man im Flugzeug oder bei Busreisen am besten relativ weit vorne und am Mittelgang. Auf dem Schiff ist es im Mittelteil und in der Nähe des Wasserspiegels am ruhigsten. Zudem sollten Menschen, die auf Reisen einen empfindlichen Magen haben, auf leichte Mahlzeiten achten und Alkohol oder Milchprodukte meiden.
Was gibt es in der Apotheke zu finden?
Falls diese Tricks nicht helfen, gibt es auch rezeptfreie Arzneimittel, die bei Reiseübelkeit helfen. In Apotheken gibt es Tabletten, Kaugummis oder Zäpfchen zu kaufen, die rasch Besserung bringen und gegen Brechreiz und Übelkeit wirken. Eine Nebenwirkung dieser ist jedoch Müdigkeit. Sie eignen sich also nicht für kurze Flüge oder Reisen, bei denen nach kurzer Zeit auf ein Mietwagen umgestiegen wird.
Bei starker Reisekrankheit können auch verschreibungspflichtige Pflaster eingesetzt werden. Diese werden hinter dem Ohr aufgeklebt und geben den Wirkstoff Scopolamin ab. Dieser wirkt sich hemmend auf das Brechzentrum im Hirn aus. Diese Pflaster finden vor allem bei mehrtägigen Reisen wie beispielsweise einer Kreuzfahrt Verwendung.
Ingwer als gute Alternative
Bei leichteren Beschwerden gibt es verschiedene, pflanzliche Möglichkeiten die Übelkeit zu Bekämpfen. Helfer dabei sind Ingwer, Pfefferminze, Kamille, Schafgarbe oder Schleifenblume - sie beruhigen und entkrampfen Magen und Darm. Eine besonders gute Wirkung hierbei zeigt Ingwer. Dieser ist in Tablettenform oder als Tropfen in Apotheken erhältlich. In entsprechend hoher Dosis kann er den Brechreiz eindämmen und gegen kalten Schweiss und Schwindelgefühle helfen. (aponet)