Stosszeiten-Stress
Wer pendelt, stirbt früher

Es fühlt sich nicht nur so an: Pendeln ist tatsächlich schlecht für die Gesundheit. Das besagt eine neue britische Studie.
Publiziert: 24.08.2016 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 21:15 Uhr
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Morgens wie in der Sardinenbüchse hin, am Abend im gleichen Stil zurück: Pendeln ist in den Stosszeiten nervenaufreibend.
Foto: KEY

Mit Zug, Bus oder dem eigenen Auto zur Arbeit fahren? Für viele tägliche Realität. Und täglicher Stress – mit Folgen. Das zeigt eine Befragung von 1500 Pendlern in Grossbritannien, die von der königlichen Gesellschaft für öffentliche Gesundheit in Auftrag gegeben wurde.

So gab die Hälfte der Befragten an, durch das Pendeln gestresst zu sein. Ein Drittel gestand, zu Snacks zu greifen, um die Fahrten zu überstehen. Unter dem Strich verputzt diese Gruppe rund 800 zusätzliche Kalorien pro Woche. Das entspricht in etwa zwei Big Macs. Ein Viertel der Befragten klagte darüber, wegen des Pendelns weniger Zeit für Sport zu haben.

«Pendeln schadet der Gesundheit und dem Wohlbefinden», betont Shirley Cramer, CEO der königlichen Gesellschaft für öffentliche Gesundheit, in der «Sun». «Es verursacht steigenden Stress, macht unsere Taillen breiter und führt dazu, dass wir zu Zeiten essen, die wir eigentlich mit gesunden Aktivitäten verbringen könnten.» Unter dem Strich verkürzt Pendeln damit die Lebenserwartung.

Aus diesem Grund fordert Cramer, dass die Transportunternehmen vertraglich verpflichtet werden, auf das Wohlergehen der Passagiere zu achten. Sie schlägt ausserdem vor, die 1. Klasse auf Pendlerstrecken abzuschaffen. «Das würde den verzweifelt benötigten zusätzlichen Raum freimachen», so Cramer. Eine Punkt, der auch in der Schweiz – kontrovers – diskutiert wird.

Mehr als die Hälfte der für die Studie Befragten gab ausserdem an, dass gestaffelte Arbeitszeiten die Lage massive verbessern würden.

2014 hatte eine andere Studie gezeigt, dass das Gefühl, glücklich und im Leben befriedigt zu sein, abnahm, je länger der Arbeitsweg dauerte. (gsc)

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