Mikro-Roboter sollen Medizin ausliefern, direkt in den Magen womöglich: Diese kleinen Helfer bewegen sich wie Raupen und können zum Beispiel Tabletten transportieren, die etwa 100 mal so schwer sind wie die Raupen-Roboterchen selbst. Und diese kleinen Helfer können Hindernisse überwinden, die 100 mal so hoch sind wie sie selbst, wie Professor Wang Zuankai von der Hongkong City Universität in China dieser Tage erklärt: «Grundsätzlich entwickeln wir hier einen weichen Roboter. Der fühlt sich weich an, elastisch und ist auch sehr clever. Der Roboter kann sich in verschiedenen Umgebungen bewegen. Zum Beispiel auf dem Boden, aber auch unter Wasser. Künftig wollen wir solche Roboter nutzen, um Medizin genau dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird. Oder auch für medizinische Operationen.»
Der bewegliche Roboter hat Hunderte von kleinen Beinen, die Haaren ähneln und etwa einen Millimeter lang sind. Diese Art der Fortbewegung reduziert den Kontakt mit dem Untergrund, was beim Vorwärtskommen helfen soll, sowohl im Trockenen als auch im Nassen.
«Weil im Körper die Umwelt sehr komplex ist, zum Beispiel das dickflüssige Blut, ist es bisher sehr schwierig, Roboter im Körper arbeiten zu lassen. Aber unser Roboter ist sehr sehr, wasserabweisend. Und all das verringert den Widerstand beträchtlich. Also dürfte sich unser Roboter ziemlich frei im Körper bewegen können», sagt dieser Wissenschaftler.
Laut den Forschern hier in China sind weitere Versuche mit Tieren und schliesslich auch mit Menschen nötig. Das Team sagt, man hoffe, dass die neue Technologie innerhalb der kommenden fünf Jahre bereit sei für den Einsatz in Patienten. Das erklärte Ziel sind Mikro-Roboter, die Medizin auf den Punkt genau liefern und sich danach auf natürliche Weise selbst biologisch abbauen.