Rauchen
Auch E-Zigaretten sind ungesund

Viele halten E-Zigaretten für die harmlose Zigaretten-Alternative. Eine neue Studie deutet nun aber darauf hin, dass E-Zigaretten den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen können – wenn sie Nikotin enthalten.
Publiziert: 24.07.2018 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2018 um 17:36 Uhr
Jüngere Leute, Menschen in Ausbildung und Westschweizer greifen überdurchschnittlich oft zur E-Zigarette. (Symbolbild)
Foto: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Wissenschaftler um Dr. Klaas Frederik Franzen vom Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein hatten die Vitalfunktionen von Patienten überwacht, während und nachdem sie eine herkömmliche Zigarette oder eine E-Zigarette mit oder ohne Nikotin geraucht hatten. Sowohl normale Zigaretten als auch nikotinhaltige E-Zigaretten hatten deutliche Auswirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz, so das Ergebnis, das in der Fachzeitschrift Vascular Medicine veröffentlicht wurde.

E-Zigaretten wirken auf die Gefässe

So war der obere Wert des Blutdrucks nach dem Konsum einer E-Zigarette für 45 Minuten erhöht, nach dem Rauchen einer traditionellen Zigarette für 15 Minuten. Auch die Herzfrequenz blieb nach einer E-Zigarette für 45 Minuten erhöht, wobei der Anstieg in der ersten halben Stunde über acht Prozent lag. Im Vergleich liess eine herkömmliche Zigarette die Herzrate für 30 Minuten ansteigen. Bei nikotinfreien E-Zigaretten konnten die Forscher keine Veränderungen beobachten.

Wie schädlich sind E-Zigaretten?

E-Zigaretten sind in den Augen der Gesellschaft praktisch harmlos. Der Teer der die normale Zigarette zum krebserregenden Laster macht, ist in der E-Zigarette nicht vorhanden. Erhältlich ist der elektronische Glimmstängel mit oder ohne Nikotin. Am European Respiratory Society International Congress wurden nun die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die Nikotin in der E-Zigarette in direkten Zusammenhang mit gesundheitlichen Schäden stellt.

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E-Zigaretten sind in den Augen der Gesellschaft praktisch harmlos. Der Teer der die normale Zigarette zum krebserregenden Laster macht, ist in der E-Zigarette nicht vorhanden. Erhältlich ist der elektronische Glimmstängel mit oder ohne Nikotin. Am European Respiratory Society International Congress wurden nun die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die Nikotin in der E-Zigarette in direkten Zusammenhang mit gesundheitlichen Schäden stellt.

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Nikotinhaltige E-Zigaretten sind gesundheitsgefährdend

Aufgrund ihrer Ergebnisse nehmen die Wissenschaftler an, dass auch nikotinhaltige E-Zigaretten gesundheitsgefährdend sein könnten. Der Anstieg der gemessenen Vitalfunktionen könne ein Hinweis darauf sein, dass auch bei E-Zigaretten das Herz-Kreislauf-Risiko ansteige. Weitere Studien seien nötig, um unter anderem die langfristigen Auswirkungen von nikotinhaltigen, aber auch nikotinfreien E-Zigaretten auf den Blutdruck sowie den Zustand der Arterien zu untersuchen, so die Forscher. (aponet)

E-Zigarette

Sie funktionierts: Eine Flüssigkeit (Liquid) wird durch eine batteriebetriebene Heizspirale erhitzt. Durch das Kondensieren im Mundstück entsteht Dampf. Die Liquids gibt es in diversen Geschmacksrichtungen – von Melone über Blaubeere bis Lakritz – sowie mit oder ohne Nikotin. Vorteil: Die Nikotinsucht wird weiterhin befriedigt, sie «stinkt» nicht, und es entstehen keine schädlichen Verbrennungsrückstände wie bei der normalen Zigarette, da sie keinen Tabak enthält. Nachteil: Sie ist unhandlich und uncool.

Risiko: Das britische Gesundheitsministerium nimmt als einziges aller EU-Länder positiv Stellung zur E-Zigarette und schätzt, dass sie um 95 Prozent weniger schädlicher ist als die Tabakzigarette. Da sie erst seit 13 Jahren auf dem Markt ist, existieren keine Langzeitstudien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch warnt vor der E-Zigi, da über viele Inhaltsstoffe nichts bekannt sei. Das Labor Certech in Belgien fand im Dampf den krebserregenden Stoff Formaldehyd – dessen Gehalt jedoch bei Tabakzigaretten 60-mal höher ist. Kritiker weisen auch darauf hin, dass der Süchtigmacher Nikotin die E-Zigarette zur Einstiegsdroge machen könne. Das Gerät gibt es ab 50 Franken.

2003 erfand der Chinese Han Li die E-Zigarette und brachte sie ein Jahr später in China auf den Markt.
VICTOR DE SCHWANBERG

Sie funktionierts: Eine Flüssigkeit (Liquid) wird durch eine batteriebetriebene Heizspirale erhitzt. Durch das Kondensieren im Mundstück entsteht Dampf. Die Liquids gibt es in diversen Geschmacksrichtungen – von Melone über Blaubeere bis Lakritz – sowie mit oder ohne Nikotin. Vorteil: Die Nikotinsucht wird weiterhin befriedigt, sie «stinkt» nicht, und es entstehen keine schädlichen Verbrennungsrückstände wie bei der normalen Zigarette, da sie keinen Tabak enthält. Nachteil: Sie ist unhandlich und uncool.

Risiko: Das britische Gesundheitsministerium nimmt als einziges aller EU-Länder positiv Stellung zur E-Zigarette und schätzt, dass sie um 95 Prozent weniger schädlicher ist als die Tabakzigarette. Da sie erst seit 13 Jahren auf dem Markt ist, existieren keine Langzeitstudien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch warnt vor der E-Zigi, da über viele Inhaltsstoffe nichts bekannt sei. Das Labor Certech in Belgien fand im Dampf den krebserregenden Stoff Formaldehyd – dessen Gehalt jedoch bei Tabakzigaretten 60-mal höher ist. Kritiker weisen auch darauf hin, dass der Süchtigmacher Nikotin die E-Zigarette zur Einstiegsdroge machen könne. Das Gerät gibt es ab 50 Franken.

So gefährlich ist Rauchen!

Obwohl Rauchen nach wie vor das grösste vermeidbare Gesundheitsrisiko ist, greift fast eine Milliarde Menschen weltweit regelmässig zur Zigarette. Eine aktuelle Studie, für die Wissenschaftler mehrere grosse Datenbanken ausgewertet haben, zeigt nun, dass jeder zehnte Raucher an den Folgen des Tabakkonsums stirbt.

Der Bundesrat will ein schweizweites Zigaretten-Verkaufsverbot für Minderjährige durchsetzen. (Themenbild)
In der Schweiz können rund 15 Prozent der Todesfälle auf das Inhalieren von Tabak zurückgeführt werden.
KEYSTONE/AP/FABIAN BIMMER

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