Darum gehts
- Studie zeigt neue Therapieansätze gegen aggressive Neuroblastome bei Kindern
- Kombination aus spezieller Diät und Medikament blockiert Krebswachstumsfaktoren
- Neuroblastome betreffen meist Kinder unter fünf Jahren
Das zeigten Forschende der Universität Zürich und des Universitäts-Kinderspitals Zürich in einer Studie in der Fachzeitschrift «Nature». Das Forschungsteam bereite derzeit die klinische Anwendung vor, teilte die Universität Zürich (UZH) am Montag mit.
Dafür versuchen sie, ein Enzym als Medikament zu entwickeln, das diese Aminosäuren gezielt abbaut. Damit soll der Effekt der Diät im Körper nachgebildet werden, ohne die Nährstoffe über die Ernährung zu entziehen. Arginin und Prolin kommen in fast allen eiweisshaltigen Lebensmitteln vor, etwa in Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten.
Diät und Medikament gegen Krebs
In ihren Versuchen kombinierten die Forschenden die spezielle Diät mit dem Medikament Difluoromethylornithin (DFMO), das kürzlich in der Schweiz gegen Neuroblastome zugelassen wurde. Neuroblastome, bösartige Tumore des Nervensystems, zählen zu den häufigsten und aggressivsten soliden Tumoren im Kindesalter. Die meisten betroffenen Kinder sind nach Angaben der UZH jünger als fünf Jahre. Besonders bei Hochrisiko-Neuroblastomen ist die Prognose trotz intensiver Behandlung oft schlecht – langfristig kann nur etwa jedes zweite Kind geheilt werden.
Das Medikament DFMO hemmt die Bildung sogenannter Polyamine – Moleküle, die für das Wachstum unreifer Krebszellen wichtig sind. Durch den gleichzeitigen Verzicht auf die Aminosäuren Arginin und Prolin wird die Produktion dieser Wachstumsfaktoren zusätzlich blockiert. Bei einigen Tieren verschwanden die Tumore sogar vollständig.