Negative Wirkung
Das Ende der Geschichte vom «guten Cholesterin»?

Das «gute» HDL-Cholesterin ist vielleicht gar nicht so gut wie bisher angenommen. Es sollte eigentlich schützend auf die Gefässwände wirken. Sehr hohe Werte des HDL-Cholesterins stehen jedoch in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte.
Publiziert: 29.08.2018 um 15:23 Uhr
|
Aktualisiert: 11.12.2018 um 18:06 Uhr
HDL-Cholesterin sollte vor Arteriosklerose und einem Herzinfarkt schützen - doch sehr hohe Werte wirken sich eher negativ aus.
Foto: Getty Images

Cholesterin wird im Blut durch sogenannte Lipoproteine (HDL und LDL) transportiert. Das LDL ist das «böse» Cholesterin, da durch Ablagerungen an den Gefäßwänden zur Arteriosklerose führt. Das HDL-Cholesterin wird allgemein als das «gute» Cholesterin bezeichnet, weil es einen Schutzfaktor gegen Gefässverkalkungen darstellt. Eine neue Studie aus den USA, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress vorgestellt wurde, zeigt jedoch, dass sehr hohe Werte sich eher negativ auswirken.

Die Forscher untersuchten das HDL-Cholesterin 

Studienteilnehmer mit HDL-Werten über 60 Milligramm/Deziliter (1,5 mmo/L) hatten ein um fast 50 Prozent höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu versterben oder einen Herzinfarkt zu erleiden, als Teilnehmer mit Werten zwischen 41 und 60 mg/Deziliter. Dies berichtet Dr. Marc Allard-Ratick von der Emory University School of Medicine in Atlanta, USA, auf einer Pressekonferenz des Europäischen Kardiologiekongresses in München. Die Forscher untersuchten Daten der Emory Cardiovascular Biobank und analysierten dabei die Zusammenhänge zwischen HDL-Cholesterin-Werten und dem Infarktrisiko sowie der Sterberate. Die 5.965 Studienteilnehmer waren im Schnitt 63 Jahre alt und litten unter einer Herzkrankheit.

HDL-Cholesterin schadet Herzpatienten

Diese Studienergebnisse seien bedeutsam, weil sie vorliegende Daten erhärten, dass sehr hohe HDL-Cholesterin-Werte eventuell keine Schutzwirkung haben, und weil diese Studie ausserdem – anders als die meisten anderen verfügbaren Daten – in erster Linie mit Patienten mit bestehenden Herzkrankheiten durchgeführt wurde, sagt Allard-Ratick. Allerdings seien weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Mechanismen im Detail zu verstehen: «Eines ist allerdings klar: das Mantra vom HDL-Cholesterin als ‚gutem‘ Cholesterin wird nicht mehr für alle gelten», so Allard-Ratick. HDL wird oft als «gutes Cholesterin» bezeichnet, weil HDL-Moleküle den Transport von Cholesterin aus der Gefässwand unterstützen und damit das Risiko von verstopften Arterien und Arteriosklerose senken können. (aponet)

Schon geachelte Walnüsse auf dem blauen Tisch.
Walnüsse enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe oder Ballaststoffe – sie liefern einiges, was es für eine gesunde Ernährung braucht.
Getty Images
Walnüsse senken das Cholesterin

Sie sind nicht nur gut für den Darm: Walnüsse helfen auch dabei, das «schlechte» Cholesterin im Zaum zu halten. Das zeigt eine neue Studie.

Schon geachelte Walnüsse auf dem blauen Tisch.
Walnüsse enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe oder Ballaststoffe – sie liefern einiges, was es für eine gesunde Ernährung braucht.
Getty Images

Sie sind nicht nur gut für den Darm: Walnüsse helfen auch dabei, das «schlechte» Cholesterin im Zaum zu halten. Das zeigt eine neue Studie.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?