Am Universitätsspital Basel haben Forschende eine neue Bakterienart bei Patienten mit Lungenerkrankungen identifiziert. Das Mycobacterium basiliense trägt Basel im Namen, weil alle betroffenen Patienten aus der Region Basel stammen.
Entdeckt wurde das neue Bakterium in den Atemwegen von fünf Patienten. Die Patienten litten bereits unter einer vorbestehenden Lungenerkrankung. Das Mycobacterium basiliense hat eine zusätzliche Infektion ausgelöst. Zum Glück hat die neue Bakterien noch keine Antibiotikaresistenz entwickelt. Die Beroffenen konnten alle mit Antibiotika behandelt werden.
Fünf Jahre lang hat das Forschungsteam um Adrian Egli die neue Bakterienart studiert, teilt die Mitteilung des Universitätsspital mit. Vorgestellt wurde das Bakterium im Fachblatt «Frontiers in Microbiology».
Bisher nur in Atemwegen gefunden
Die Gruppe der Mycobakterien ist grössenteils für den Menschen harmlos. Von den 150 Arten Mycobakterien sind die bekanntesten Ausnahmen der Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis und der Lepra-Erreger Mycobacterium leprae.
Das Bakterium ist gemäss der Erbutanalyse am nächsten mit dem Mycobacterium marinum und ulcerans. Diese Keime lösen beim Menschen Infektionen der Haut und Weichteile aus. Das Mycobacterium basiliense trägt in seinem Erbgut mehrere Gene für Giftstoffe. Dies sei ein weiterer Hinweis darauf, dass es Menschen infizieren könne. Das Mycobacterium basiliense wurde aber bisher nur in den Atemwegen gefunden.
Auch an der Entdeckung und Forschung des Mycobacterium basiliense beteiligt waren das Kantonspital Baselland, das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut, die Universitäten Zürich und Bern sowie das Universitätsspital Lausanne.