Das letzte wirksame Antibiotikum kam vor fast 30 Jahren auf den Markt. Seither forschte die Medizin vergeblich an neuen Mitteln, die es mit zunehmend resistent werdenden Bakterien aufnehmen können.
Wissenschaftler der Northeastern Universität in Boston ist nun allerdings ein vielversprechender Wurf geglückt: Weil sich viele Bakterien im Labor nicht züchten lassen, haben sie Keime im Erdboden kultiviert. Von Natur aus kommen dort unzählige Arten von Bakterien vor.
Die Forscher packten jeweils einen bestimmten Keim in eine speziell entwickelte Vorrichtung und vergruben das Ganze in einem ihrer Hinterhöfe. Als sie die Proben wieder ausgruben, testeten sie diese auf Chemikalien, die von den Bakterien produziert worden waren, und auf allfällige antibakterielle Substanzen.
Ergebnis: Die Wissenschaftler stiessen auf 25 neue Antibiotika. Eines davon, das sogenannte Teixobactin, ist das Vielversprechendste darunter. Bei Tests an Mäusen erwies es sich als tödlich für Bakterien, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind. Die Körperzellen der Tiere wurden davon jedoch nicht angegriffen.
Nun sollen möglichst bald Versuche am Menschen folgen, um zu sehen, ob das Teixobactin hält, was sich die Medizin davon verspricht.
Veröffentlicht wurde die Studie im Wissenschaftsmagazin «Nature». (gsc)