Dem Schweizer Brauereiverband zufolge trank der durchschnittliche Schweizer im Jahr 2017 54,3 Liter Bier. Das ist zwar wenig im Vergleich zum Jahr 1990, wo durchschnittlich stolze 71 Liter pro Kopf konsumiert wurden, aber dennoch eine beachtliche Zahl. Vor allem, wenn man bedenkt, dass eine Stange Bier immerhin 111 Kalorien enthält. Die Vermutung, Bier mache dick, ist also naheliegend.
Genau wie alle anderen alkoholischen Getränke ist auch Bier eine Kalorienbombe. Ein Ein-Deziliter-Glas Weisswein etwa enthält 68 bis 71 Kalorien, der beliebte Aperol Spritz gar 280 Kalorien. Aber von einem «Weinbauch» oder einem «Aperolbauch» spricht niemand.
Langzeit-Alkoholkonsum macht dick
Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum, Körpergewicht und der Körperfettverteilung wurde in verschiedenen Studien bereits untersucht. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke ging einen Schritt weiter und berücksichtigte in seiner Studie das Langzeit-Trinkverhalten.
Die Wissenschaftler um die Forscherin Dr. Manuela Bergmann werteten dafür die Daten von über 250'000 Menschen aus. Sie fanden heraus, dass ein jahrelanger Alkoholkonsum von mehr als zwei Gläsern pro Tag bei Männern zu höherem Körpergewicht führt. Bei beiden Geschlechtern wurde zudem ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und einer Zunahme des Taillenumfangs festgestellt. Ausgeprägt war dies, man staune, vor allem bei Biertrinkern. Dieser Effekt war aber auch bei Weintrinkern zu beobachten – allerdings in etwas geringerem Masse als bei den Hopfen-und-Malz-Liebhabern.
Bei Frauen nimmt der Taillenumfang zu
Das Problem dabei ist der mit dem grösseren Bauchumfang einhergehende höhere Anteil an Fett im Bauchraum. Besonders bei Frauen, die über einen langen Zeitraum mehr als zwei Gläser pro Tag tranken, war gegenüber solchen, die wenig oder gar keinen Alkohol tranken, eine deutliche Zunahme von Bauchfett zu beobachten. Der BMI hingegen unterschied sich bei diesen beiden Gruppen kaum. Das deutet darauf hin, dass ein hoher Alkoholkonsum vor allem bei Frauen die Körperfettverteilung ungünstig beeinflusst.
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Das sogenannte viszerale Fett im Bauchraum ist besonders stoffwechselaktiv und produziert Botenstoffe, die Entzündungsprozesse im Körper begünstigen. So kann sich mit einem höheren Bauchfettanteil auch das Risiko für gewisse Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes erhöhen.
Der Bierbauch ist also tatsächlich nicht ganz aus der Luft gegriffen. Allerdings enthalten alkoholhaltige Getränke generell viele Kalorien, und wie so oft macht auch hier die Menge das Gift. (lum)