«Böse» Moleküle entdeckt
Deshalb schaden uns Fertiggerichte

Sie sind schnell und bequem. Doch einer neuen britischen Studie zufolge, können industriell verarbeitete Lebensmittel Moleküle enthalten, die das Risiko für Herzerkrankung und Diabetes erhöhen.
Publiziert: 15.02.2016 um 16:52 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:57 Uhr
In tiefgekühltem Convenience Food lauern schädliche Moleküle.
Foto: Thinkstock

Ein Forscherteam der Universität von Leicester entdeckte, dass Fertiggerichte, darunter auch angeblich gesunde Varianten sowie bereits zubereitetes Gemüse und Pasta-Saucen, sogenannte Pathogen-assoziierte Muster (PAMPs) enthalten. Diese Moleküle vermehren sich, wenn die Lebensmittel industriell verarbeitet und tiefgekühlt werden, bevor sie zu den Anbietern geliefert werden. So hat ein Steak beispielsweise einen geringen PAMPs-Wert, Hackfleisch hingegen einen hohen. Ebenso hat eine ganze Zwiebel geringe PAMPs-Werte, aber eine bereits geschnittene Zwiebel aus der Plastiktüte hohe Werte.

Im Zuge der Studie beobachteten Clett Erridge und sein Team eine Gruppe von Freiwilligen, die sich eine Woche lang nur von Lebensmitteln mit einem geringen, also guten PAMPs-Wert ernährten. Dabei nahm die Zahl der weissen Blutkörperchen bei den Probanden um elf Prozent ab. Ausserdem sank bei ihnen der Wert des schlechten HDL-Cholesterins um 18 Prozent. Würde die Gruppe die gleiche Ernährung beibehalten, würde ihr Risiko, wegen zu hoher Cholesterinwerte eine Herzerkrankung zu bekommen, sogar um 40 Prozent sinken.

Da die Probanden ebenfalls rund 0,6 kg an Gewicht verloren und ca. 1,5 cm ihres Hüftumfangs reduzieren konnten, sank auch das Risiko für Diabetes vom Typ 2.

Als die Wissenschaftler die Probanden jedoch einer Ernährung mit einem hohem PAMPs-Wert aussetzten, verkehrten sich die Auswirkungen in das Gegenteil und bewiesen somit die Gefahr der schädlichen Moleküle.

Erridge und sein Team hoffen nun, dass Nahrungsmittelhersteller in Zukunft die PAMPs-Werte beim Herstellungsprozess überwachen, um herauszufinden, welche Maschinen oder Materialien für die Erhöhung der Moleküle verantwortlich sind und diese so umgangen werden können.

Die Studie wurde im Fachmagazin «Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases» veröffentlicht. (cm/gsc)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden