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Zwei Schaumweine, zwei Welten
Das unterscheidet Prosecco und Cava

Cava und Prosecco sind Schaumweine mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Während der eine mit Frische und Verspieltheit begeistert, beeindruckt der andere durch eine komplexere Aromenvielfalt.
Publiziert: 22.11.2024 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2024 um 12:52 Uhr
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Schaumweine sind beim Schweizer Publikum nach wie vor hoch im Kurs.
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Auf einen Blick

  • Prosecco und Cava: Unterschiede in Herkunft, Herstellung und Geschmack
  • Cava: traditionelle Flaschengärung für mehr Komplexität
  • 95% des Cava wird in der Region Penedès nahe Barcelona produziert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Wenn Gläser klingen und Perlen tanzen, stehen Prosecco oder Cava oft im Mittelpunkt. Beide Schaumweine sind beliebte Begleiter – sei es für ausgelassene Feiern oder entspannte Abende. Doch was macht die italienischen und spanischen Schäumer eigentlich aus? Ein Blick auf ihre Herkunft, Herstellung, Geschmack oder Preis offenbart faszinierende Unterschiede.

Herkunft: Italien vs. Spanien

Prosecco stammt aus den Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien in Norditalien. Auf mittlerweile über 24'000 Hektar ist Glera die Hauptrebsorte von Prosecco, die mit mindestens 85 Prozent vertreten sein muss. Ebenfalls zugelassen sind zum Beispiel Chardonnay, Pinot noir oder Pinot grigio. Die besten Prosecco-Weine kommen aus dem DOCG-Gebiet Conegliano Valdobbiadene sowie aus Asolo.

Cava hat seine Wurzeln in Spanien, insbesondere in Katalonien. Rund 95 Prozent aller Cavas werden in der Region Penedès in der Nähe von Barcelona produziert. Im Gegensatz zu Prosecco hat Cava keine dominante Hauptrebsorte, sondern gleich mehrere Zutaten wie Macabeo, Xarel-lo, Parellada oder Chardonnay. Mit knapp 40'000 Hektar übersteigt die Cava-Anbaufläche diejenige von Prosecco.

Herstellung: Charmat- vs. traditionelle Methode

Ein gewichtiger Unterschied zwischen Prosecco und Cava liegt in der Herstellung. Gängiger Prosecco wird nach der sogenannten Charmat-Methode produziert, auch als Tankgärung bekannt. Dabei erfolgt die zweite Gärung – die unter anderem für die Perlen sorgt – in grossen Drucktanks. Das macht den Prozess schneller, kostengünstiger und bewahrt die fruchtigen und floralen Noten.

Im Gegensatz dazu wird Cava nach der traditionellen Methode hergestellt, gleich wie Champagner. Die zweite Gärung findet in der Flasche statt, was mehr Zeit und Handarbeit erfordert. Konkret bedeutet dies, dass Cava im Minimum neun Monate in der Flasche auf der Feinhefe reifen muss, bevor er auf den Markt kommt. Dadurch entsteht eine komplexere Aromenvielfalt und feinerer Schaum.

Geschmack: Leichtigkeit vs. Komplexität

Prosecco zeichnet sich vor allem durch lebhafte Steinfruchtaromen aus. Frischer Pfirsich, Birne und weisse Blüten steigen aus dem Glas. Prosecco ist oft süffiger als Cava, weshalb der italienische Schäumer pur oder auch in Cocktails wie Aperol Spritz beliebt ist.

Auf der anderen Seite bietet Cava mehr Tiefgang. Mit Aromen von Zitrusfrüchten, Mandeln, Fenchel und manchmal sogar etwas Brioche erinnert Spitzen-Cava sogar an Champagner – allerdings zu einem deutlich günstigeren Preis.

Preis: Hier trumpfen beide auf

Schon um zehn Franken pro 0,75-Liter-Flasche erhältst du Top-Prosecco, während Cava-Kracher in der Regel bei 15 Franken beginnen. Gerade im Vergleich zu wesentlich teurerem Champagner erhältst du sowohl bei Cava wie auch Prosecco viel Schaumwein fürs Geld.

Mengen: Millionenfach bewährt

Im vergangenen Jahr wurden über 616 Millionen Flaschen Prosecco abgefüllt, während es bei Cava 252 Millionen Flaschen waren. Die beeindruckenden Zahlen verdeutlichen die weltweit hohe Beliebtheit und legen nahe, weshalb die Preise nach wie vor auf dem Boden geblieben sind.

Anlass: Feier oder Genuss?

Prosecco ist ideal für unkomplizierte Anlässe, bei denen Frische und Leichtigkeit gefragt sind. Cava hingegen punktet, wenn etwas mehr Eleganz oder ein anspruchsvolleres Geschmackserlebnis gewünscht wird. Wofür du dich am Ende entscheidest – Hauptsache, die Gläser sind immer gut gefüllt.

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