Um die besten Wein- und Speisekombinationen zu verstehen, hilft es, die schlechtesten zu erkennen. Wir lernen aus Fehlern, nicht aus Erfolgen. Und obwohl die Geschmacksempfindungen subjektiv sind, und die ideale Kombination von Wein und Speise von den jeweiligen Vorlieben abhängt, fühlen sich einige Paarungen einfach seltsam an.
Das Risiko eingehend, dass es böse Kommentare hageln wird: Schlechte Kombinationen entstehen häufig aus der Idee, dass man zu einem Essen jeden Wein kann, den man will. Kann man. Sollte man aber nicht.
Viele Regeln sind vor allem zum Brechen da. Doch auch dann ist hilfreich, wenn man die Regeln kennt. Ansonsten hat man schnell das Rezept für eine lukullische Katastrophe. Auch unser Gemütszustand hat einen grossen Einfluss darauf, worauf wir Lust haben – und gewisse Launen verführen zu unglücklichen Kompositionen.
Gier
Man versucht, alles auf einmal zu geniessen, konkret: Den liebsten Wein zum Lieblingsessen. Zum Beispiel Moscato zu einem Rindsfilet. Das fühlt sich dann im Gaumen so an, als würde der Moscato das Fleisch nochmals töten wollen.
Trägheit
Dies passiert relativ häufig: Man wählt danach aus, was man generell mag. Denkt aber nicht daran, ob sie zueinanderpassen. Man sollte sich Zeit nehmen.
Wollust
Die meisten von uns kennen wahrscheinlich die nächtlichen, leidenschaftlichen Gelüste und es ist ganz wunderbar, diesen auch zu frönen. Doch spät in der Nacht sind unsere Abwehrkräfte schwach und ein hoher Zuckergehalt gepaart mit Alkohol ist eine der Hauptursachen für einen Kater am nächsten Morgen. Es lohnt sich also, auf Kombinationen wie Chardonnay und Eiscreme oder Schoggi und Rotwein zu verzichten. So verlockend es auch sein mag.
Zorn
Im Zorn fällt es einem schwer, überhaupt etwas zu schmecken. Für die Waghalsigen: Versucht mal einen Chianti zu einem Thunfisch-Salat. Diese Kombination macht die Laune garantiert noch schlechter.
Völlerei
Siehe Gier und Wollust.
Neid
Neid ist niemals ein guter Ratgeber. Jeder mit einem hohen Kreditkartenlimit kann sich die berühmten Weine leisten – das ist keine Kunst und nichts, worauf man neidisch sein sollte. Geschmack ist keine Frage des Geldes.
Stolz
Wir alle kennen jemanden, der nur Bordeaux trinkt. Diese Person verkörpert so ziemlich alle oberen Sünden.
«Wer keinen Wein trinkt, dem entgeht viel Genuss – wer aber den Wein falsch trinkt, verdirbt sich den Genuss.» Zitat von Armand Jean du Plessis Duc de Richelieu, kurz Kardinal Richelieu (1585–1642), französischer Aristokrat, Kirchenfürst und Staatsmann.