Sprudelnde Italianità
Woraus entsteht Prosecco und woher kommt er?

Viele wissen nicht, woher der beliebte Schaumwein eigentlich kommt. Dabei entsteht Prosecco nur eine Stunde von Venedig entfernt.
Publiziert: 13.01.2022 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2022 um 12:55 Uhr
Blick-Wein-Redaktorin Shirley Amberg beim Öffnen eines Proseccos. Obacht! In extremen Fällen kann eine Prosecco Flasche bis zu 15 Bar aufweisen. Zum Vergleich: Der optimale Reifendruck eines PKWs liegt bei 2,5 Bar ...
Foto: Shirley Amberg
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Shirley Amberg

Neben Champagner gibt es auch einige kostengünstigere Möglichkeiten, die Korken knallen zu lassen – wobei man den Korken eigentlich nicht knallen lassen sollte. Ausser, man hat soeben den Grand Prix der Formel 1 oder eine ähnlich prestigeträchtige Sportveranstaltung gewonnen.

Hier kommt Prosecco her

Die Mehrheit der Touristen, die Venedig besuchen, haben keine Ahnung, dass sie nur eine kurze Fahrt von dem Gebiet entfernt sind, in dem Italiens berühmteste Schaumweintrauben gedeihen.

Prosecco ist ursprünglich der Name einer alten Rebsorte aus Venetien. Seit dem 1. Januar 2010 heisst diese Rebe aber Glera und Prosecco ist die Herkunftsbezeichnung.

Wann ist Prosecco ein Prosecco?

Bei der Herstellung von Prosecco dürfen auch andere Trauben mit der Glera Traube gemischt werden, so zum Beispiel Chardonnay oder Pinot grigio. Diese Nicht-Glera-Trauben dürfen aber nicht mehr als 15 Prozent der Mischung ausmachen.

Wie kommt der Sprudel in die Flasche?

Prosecco bekommt seine Blöterli nicht wie der Champagner oder Cava per Flaschengärung, sondern durch die Méthode charmat: Dabei findet die zweite Gärung des Weins in grossen, hermetisch geschlossenen Edelstahltanks statt.

Wie bei der Flaschengärung setzt sich dabei ein Hefedepot ab, das durch Filtern entfernt wird. Die Méthode charmat ist kostengünstiger als die Flaschengärung und geht zudem schneller, da Prosecco nur für wenige Wochen auf der Hefe bleibt.

Wo findet man die besten Proseccos?

Es gibt einen Ort namens Prosecco, der in der Nähe von Triest liegt, nahe an der Grenze zu Slowenien. Dieser Ort ist die Wiege des Prosecco, von hier stammen ursprünglich die Glera-Trauben. Heute wird dort aber kein Prosecco mehr hergestellt.

Richtig guten Prosecco findet man in den Regionen Venetien und Friaul-Julisch. Die meiner Meinung nach allerbesten Proseccos stammen aus Venetien, aus einem kleinen Gebiet zwischen den Städten Conegliano und Valdobbiadene. Die Reben wachsen auf malerischen Hügeln und unterliegen strengsten Produktionsstandards.

Teures Prosecco-Pflaster

In dieser Gegend liegt auch das teuerste Weinland Italiens. Etwa 300 Meter über dem Meeresspiegel gedeihen die Reben von Cartizze: Ein Hektar dieser Weinberge wird auf drei Millionen Euro geschätzt.

Einen Hektar Rebland können sich wohl die wenigsten leisten – eine Flasche Prosecco sollte aber schon drin liegen: Und schon sind sie gedanklich in Italien. Salud!

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