Rund 400 Kilometer von der atlantischen Küste entfernt liegt die berühmte französische Weinanbauregion Sancerre. Mit einer Rebfläche von über 3000 Hektar ist sie rund dreimal so gross wie die Weinanbaufläche des Kantons Tessin. In Sancerre blüht die weisse Rebsorte Sauvignon blanc zur Hochform auf, doch längst gibt es auch vermehrt Rot- und Roséweine aus Pinot noir.
Dass Sauvignon blanc in Sancerre den Ton angibt, war jedoch nicht immer so. Noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein dominierte bei den weissen Rebsorten die Chasselas-Traube. Nach und nach gewannen aber die Weissweine aus Sauvignon blanc an Beliebtheit, bis Chasselas schlussendlich nicht mehr unter die zugelassenen Rebsorten fiel.
Sancerre bietet Sauvignon blanc die perfekte Bühne
Im Gegensatz zu den expressiven Sauvignon-blanc-Klassikern aus Neuseeland sind die Pendants aus Sancerre zurückhaltend elegant. Zarte Aromen von Stachelbeeren und Zitrusfrüchten strömen aus dem Glas, oftmals in Kombination mit etwas frisch geschnittenem Gras. Ein weiteres Charaktermerkmal von Sancerre ist die rassige Säure, die den Weinen einen regelrechten Frische-Kick verleiht.
Wie bei vielen aromatischen Rebsorten sollten auch die meisten Sancerre-Weine jung genossen werden, da sie mit zunehmendem Alter an Frische verlieren. Ausnahmen gibt es aber vor allem bei Weinen von Rebstöcken, die auf den hellen Terre-blanches-Böden wachsen. Ebenfalls erwähnenswert sind die sogenannten Silex-Böden, die bei den darauf geernteten Sauvignon-blanc-Trauben oftmals zu dezenten Feuerstein-Noten im Wein führen.
Ein triftiger Grund für die Beliebtheit von Sancerre-Weissweinen sind die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten mit verschiedenen Speisen. Egal ob zu Salat, Antipasti, Meeresfrüchten oder weissem Fleisch: Mit einem frisch gekühlten Glas Sancerre liegst du immer richtig. Im Schweizer Fachhandel ist Sancerre in der Regel bereits ab 20 Franken pro 0,75-Liter-Flasche erhältlich.