Darum gehts
- Malfatti sind eine italienische Gnocchi-Variante, schnell zubereitet und vielseitig verwendbar
- Verschiedene Namen wie Strangolapreti oder Strozzapreti bedeuten «Pfaffenwürger»
- Rezept enthält 500 g Spinat, 300 ml Rahm und 150 g Ricotta
Eine Leserin verwechselt häufig Malfatti mit Maltagliati – oder waren es doch Brutti ma buoni? In jedem dieser Namen steckt der Hinweis «schlecht gemacht». Aber das ist schon okay.
In Italien sind selbst schlecht gemachte Gerichte etwas Schönes. Ist das nicht mega poetisch? Wir machen eine kleine Serie über alle drei und starten heute mit Malfatti.
Malfatti gehören zur Familie der Gnocchi. Weil sie keine besonders hübsche Form haben, nennt man sie Malfatti, was so viel bedeutet wie «schlecht gemacht». Sei's drum, dafür sind sie umso schneller geformt!
In gewissen Regionen Italiens heissen sie auch Gnudi. Oder Strangolapreti, nicht zu verwechseln mit Strozzapreti, andere Form, aber gleiche Bedeutung, nämlich: «Pfaffenwürger». Allzu gefrässige Geistliche sollen anscheinend schon daran erstickt sein, so die Herkunft des Namens.
Spinat-Ricotta-Malfatti gehören zu meinem Standardrepertoire. Und statt Spinat verwende ich gerne auch mal anderes Gemüse, das gerade Saison hat, wie Mangold, Grünkohl oder Cime di rapa. Man kann auch gut etwas Rucola untermischen oder selbst gepflückte Brennnesseln. Meistens werden Malfatti einfach nur in Salbeibutter geschwenkt oder leicht darin gebraten und mit Parmesan bestreut. So schlicht, so gut.
Manchmal habe ich aber Lust auf eine Sauce. Deshalb verrate ich hier mein Rezept für eine cremige Parmesansauce mit ein paar Tropfen würzigem Salbei-Öl. Da haben Auge und Gaumen mehr davon.
Zutaten
- 500 g frischer Blattspinat, alternativ tiefgekühlter
- Olivenöl extra vergine
- 2 EL Butter
- 2 Knoblauchzehen, gepresst
- 10 Salbeiblätter
- 300 ml Vollrahm
- 50 g Parmesan, gerieben
- 2 Eier
- 150 g Ricotta
- Muskatnuss, frisch gerieben
- 200 g Weiss- oder Halbweissmehl
- Salz und Pfeffer
- Parmesan zum Bestreuen
- 40 g Butter zum Fertigstellen
Zubereitung
Spinat waschen und in einer Pfanne mit wenig Olivenöl in sich zusammenfallen lassen. Auskühlen lassen, gut ausdrücken und fein hacken.
Butter in einem Topf schmelzen und mit dem Knoblauch 3 Minuten aromatisieren.
4 EL Olivenöl erhitzen und die Salbeiblätter 5 Minuten darin ziehen lassen.
Rahm erhitzen, den geriebenen Parmesan darin schmelzen, warm halten.
Den gehackten Spinat mit Parmesan, Eiern, Ricotta und der Knoblauchbutter vermengen. Salzen, pfeffern und mit Muskat würzen.
Nach und nach das Mehl einarbeiten und zu einer homogenen Masse rühren.
Aus der Teigmasse mit nassen Händen oder einem Esslöffel walnussgrosse Nocken formen. In siedendem Salzwasser gar ziehen lassen, bis sie aufschwimmen. In einer Schwenkpfanne Butter schmelzen. Malfatti aus dem Wasser heben und in der Pfanne mit der geschmolzenen Butter warm halten. Die Parmesansauce auf Teller geben, Malfatti darauf verteilen, das Salbei-Öl darüberträufeln, mit Parmesan bestreuen.