Die häufigsten Pflegefehler
Das macht Akne nur noch schlimmer

Mit der richtigen Pflege kann man Akne entgegenwirken. Doch was kann man richtig und was falsch machen? Das erfahren Sie hier.
Publiziert: 23.10.2020 um 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2020 um 22:14 Uhr
Anna Balazs (38) ist Fachärztin FMH Dermatologie und Venerologie bei der Skinmed Klinik in Aarau und Lenzburg AG. Die Expertin weiss, welche Pflegefehler Akne noch schlimmer machen.
Foto: zVg
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Milena Gähwiler

Akne kann sehr lästig sein. Häufig geben Betroffene dabei eine grosse Summe an Geld für Pflegeprodukte aus. Doch benutzt man die falschen Utensilien oder wendet diese falsch an, kann das die Akne sogar verschlimmern.

Anna Balazs (38) ist Fachärztin FMH Dermatologie und Venerologie bei der Skinmed Klinik in Aarau und Lenzburg AG. BLICK hat mit der Expertin über die häufigsten Fehler bei der Behandlung von Akne gesprochen.

Fehler 1: Zu viele entfettende Produkte

Viele assoziieren Akne mit fettiger Haut und greifen deshalb zu entfettenden Produkten, um der Akne entgegenzuwirken. Doch das wirkt tendenziell kontraproduktiv, denn unsere Haut braucht eine gewisse Fettschicht. «Durch unsere Talgschicht wird die Haut vor Umwelteinflüssen (Kälte, Wärme, Keime, chemische Substanzen etc.) geschützt. Sie ist essenziell für eine gute Hautflora», erklärt Balasz.

Wird dieser Talgschutz entfernt, spornt das die Haut dazu an, nur noch mehr Talg zu produzieren, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Fachärztin vergleicht: «Es ist wie bei den Haaren. Wenn man die Haare zu oft wäscht, werden sie schneller wieder fettig. Das Haar benötigt, wie die Haut, eine gewisse Talgschicht.»

Einmal am Tag sei in der Regel ein entfettendes Produkt in Ordnung, doch man solle es auf die Reaktion seiner Haut anpassen.

Fehler 2: Das Timing stimmt nicht

Ein weit verbreiteter Fehler ist, dass man das Gesicht zur falschen Zeit eincremt. Es gibt den Unterschied zwischen Tag- und Nachtcremes, doch in Bezug auf Akne spielt dies keine zentrale Rolle, wie die Expertin weiss.

Will man spezifisch gegen Akne vorgehen, sei es von grösserer Bedeutung, dass man die Haut direkt nach dem Reinigen eincremt. «Bei gereinigter Haut lösen sich die Hautschuppen und die Poren öffnen sich. Die Haut ist dann am aufnahmefähigsten», erläutert die Dermatologin. So sei es dann einfacher, die Haut mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.

Fehler 3: Die Haut ist übergepflegt

Zu viel des Guten kann nach hinten losgehen: Die Dermatologin rät, nicht mehr als fünf verschiedene Produkte auf der Haut anzuwenden. «Zu viele Produkte irritieren die Haut und bringen ihr natürliches Gleichgewicht durcheinander.»

Die Folgen können unter anderem Ausschläge im Mund- und Nasenbereich sowie Juckreiz sein. Eine überforderte Haut wieder zu regulieren, sei sehr schwierig und unangenehm. «Es wird zuerst noch schlimmer, bevor es besser werden kann. Die Haut muss sich wieder von alleine, ohne diese Produkte regulieren können», so Balazs.

Fehler 4: Kein UV-Schutz

Viele Leute betrachten einen UV-Schutz als eine Art Bonus in einem Pflegeprodukt. Tatsächlich ist ein guter UV-Schutz in einer Pflegeroutine unabdingbar.

Die erfahrene Dermatologin warnt: «Vor allem bei Akne sorgt die Sonne für Pigmentverschiebung. Das kann zu narbenartigen Pigmentflecken führen, welche Monate anhalten können.» Zusätzlich habe ein guter UV-Schutz den Vorteil, die Haut vor Krebs und vor frühzeitigem Altern zu schützen.

Fehler 5: Die falschen Pflegeprodukte

Man kann die besten Pflegeprodukte brauchen, doch wenn sie nicht für Ihre Haut geeignet sind, nützen sie nicht sehr viel. Es sei hilfreich, zu wissen, ob man eine fettige Haut oder eine Mischhaut hat. Die Fachärztin rät ebenfalls: «Bei der Pflege sollen fettige oder ölige Produkte vermieden werden. Statt diesen sollte man fettfreie Produkte wie Lotionen oder Hydrolotionen verwenden.» Sie empfiehlt auch, lieber dreimal am Tag eine Hydrolotion als einmal am Tag eine ölige Creme zu verwenden. Und das gilt nicht nur für Pflegeprodukte: «Auch beim Make-up und bei der Sonnencreme sollte man seinen Hauttyp berücksichtigen», so Balazs.

Zusätzlich könne es helfen, wenn man seine Pflegeroutine saisonal anpasst. «Im Sommer eigenen sich leichte Produkte mit starkem UV-Schutz. Im Winter hingegen haben feuchtigkeitsspendende Produkte den Vorrang gegenüber dem UV-Schutz», erklärt die Fachärztin.

Fehler 6: Sie reinigen die Haut nicht richtig

«Cremes sind wichtig», sagt die Spezialistin, «doch man darf die gründliche Reinigung nicht vernachlässigen.» Wenn man unzählige Cremes aufeinander schichtet, können diese gar nicht in die Haut eindringen. Zuerst muss das Gesicht gewaschen werden, damit die alten Hautschuppen entfernt werden.

Fehler 7: Sie drücken Pickel aus

Egal, wie verführend es sein mag, Pickel sollte man auf keinen Fall ausdrücken, wie die Expertin anführt. Oft würde dies die Haut nur noch mehr reizen und verunreinigen. «Wenn man die Pickel ausgedrückt haben möchte, sollte man dies bei einer Kosmetikerin machen», rät Balazs.

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