Darum gehts
- Tiktok-Trend #SkinnyTok verherrlicht extreme Schlankheit und gefährdet Jugendliche
- Inhalte präsentieren sich als Inspiration, sind aber Verherrlichung von Essstörungen
- Petition von Campax mit Pro Juventute fordert konsequente Entfernung problematischer Inhalte
Auf Tiktok verbreitet sich unter dem Hashtag #SkinnyTok ein alarmierender Trend, der ernsthafte Folgen haben kann. Es geht um Videos, in denen extreme Schlankheit als Schlüssel zu Selbstbewusstsein, Erfolg und Attraktivität dargestellt wird – oft unter dem Deckmantel von «Self-Care» oder «Healthy Lifestyle». Der Inhalt: restriktive «What I eat in a day»-Clips, Kalorienvergleiche, Körpervergleiche oder Hungertipps. Die Botschaft: «Nichts schmeckt so gut, wie sich dünn sein anfühlt» – ein Spruch der frühen 2000er von Kate Moss.
Was diese Inhalte so gefährlich macht, ist ihre Verpackung. Sie präsentieren sich als Inspiration – sind aber in Wahrheit eine Verherrlichung von Essstörungen. Besonders Jugendliche, die sich in einer sensiblen Phase der Identitätsfindung befinden, sind dafür anfällig. «Der ständige Vergleich mit idealisierten, bearbeiteten Körperbildern kann zu Unsicherheit, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und im schlimmsten Fall zu Essstörungen führen», warnt Dino Demarchi (45) von Pro Juventute.
Hinzu kommt: Der Tiktok-Algorithmus reagiert blitzschnell. «Likes, Kommentare und blosses Ansehen dieser Inhalte führen dazu, dass der Algorithmus sie weiterverbreitet – eine gefährliche Negativspirale», so Demarchi.
Auch medizinisch sind die Folgen drastisch. Viele Jugendliche übernehmen problematische Verhaltensweisen: Manche essen nur noch einmal am Tag, ersetzen Mahlzeiten durch Kaffee oder Wasser – oder verlieren völlig das natürliche Gefühl für Hunger und Sättigung. In der Pro-Juventute-Beratung 147 melden sich inzwischen fast täglich Jugendliche mit Anzeichen einer Essstörung.
Doch es gibt auch Gegenstimmen: Einzelne Creators wie @vikykid beginnen, sich gegen den Trend zu positionieren – oft gehen solche Beiträge allerdings unter.
Petition fordert Entfernung von #SkinnyTok-Inhalten
Um dem etwas entgegenzusetzen, haben Campax und Pro Juventute Anfang Mai 2025 eine Petition gestartet. Sie richtet sich an Tiktok, Meta (Instagram) und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom). Gefordert wird, dass Inhalte, die extremes Abnehmen verherrlichen oder zu Essstörungen führen können, konsequent entfernt, proaktiv moderiert und transparent behandelt werden. Bislang haben schweizweit rund 7300 Personen unterschrieben. Die Übergabe ist zum Welttag der Essstörungen am 2. Juni geplant – das Ziel: ungefähr 10’000 Unterschriften.
Jen Buchli (26) von Campax erinnert an die Verantwortung der Plattformen: «Wer Richtlinien hat, muss diese auch einhalten.» Laut ihren offiziellen Regeln verpflichten sich sowohl Meta als auch Tiktok, Inhalte zu entfernen, die Essstörungen fördern. In der Realität passiert das jedoch selten.
«Wer junge Menschen erreichen will, muss sie auch schützen», bringt es Dino Demarchi auf den Punkt. Gleichzeitig brauche es mehr Medienbildung: Kinder und Jugendliche müssten lernen, digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen – und sich nicht von idealisierten Körperbildern unter Druck setzen zu lassen.
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