Foto: Claudio Del Principe, A Casa, Band 2, AT Verlag

Einfach Claudio fragen
Wie Del Principe ein Thai-Gericht italienisiert

Mit hausgemachten Pappardelle und Flat-Iron-Steak kreiert Claudio Del Principe eine raffinierte Version des beliebten Thai-Gerichts, das einfach zu Hause nachgekocht werden kann.
Publiziert: 10:52 Uhr
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Claudio Del Principe bereitet das Thai-Gericht Pad Si Yu mit selbstgemachter Pasta aus Hartweizenmehl statt mit Reisnudeln zu.
Foto: Linda Käsbohrer

Darum gehts

  • Ein Leser fragt Claudio Del Principe nach einem guten Rezept für sein liebstes Thai-Gericht
  • Für das Pad Si Yu lässt man dunkle Sojasauce bei hoher Hitze karamellisieren
  • Pad Si Yu ist auch bekannt als Pad See Ew, Phat Si-Io oder Pad Siew
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Claudio Del PrincipeKolumnist

Leser Matthias isst gerne auswärts thailändisch, hätte aber Lust, sein Lieblingsgericht auch mal unkompliziert daheim zu kochen: «In meinem liebsten Thai-Restaurant bestelle ich gerne Pad Si Yu, Nudeln mit Rindfleischstreifen. Hast du zufällig ein gutes Rezept?»

Ich mag dieses beliebte Thai-Gericht mit gebratenen Nudeln sehr: Pad See Ew, auch bekannt als Phat Si-Io oder Pad Siew wird traditionell im Wok zubereitet. Durch die hohe Hitze karamellisiert die zugefügte dunkle Sojasauce. Die Nudeln brennen dadurch leicht an, was ihnen das typisch rauchige Aroma verleiht.

Noch lieber mag ich das Gericht mit meinem eigenen Twist: Statt gekauften Reisnudeln bereite ich frische Pappardelle zu. Aus Hartweizenmehl und frischen Eiern vom Biohof. Für einen besonders intensiven Beefgeschmack brate ich gerne irisches Flat-Iron-Steak dazu. Das geht auch in einer normalen Bratpfanne, wenn man keinen Wok hat. Das Rezept variiert immer ein bisschen und ist ziemlich freestyle. Im Grossen und Ganzen geht es etwa in die Richtung:

Für die Pappardelle  

  • 400 g Hartweizenmehl
  • 4 Eier Grösse L

Zubereitung 

Mehl und Eier zu einem schönen Teig verkneten, dünn ausrollen und in 11 mm breite Bahnen schneiden.

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Für die Sauce 

  • 800 g Flat-Iron-Steak (oder andere Second Cuts vom Rind wie z. B. Hanging Tender)
  • 16 frische Shiitake-Pilze, geputzt und in Streifen geschnitten
  • Reiswein
  • Sojasauce
  • Austernsauce
  • 1 Knoblauchzehe, fein gerieben
  • 1 Stück Ingwer, fein gerieben
  • 1 Chilischote, fein geschnitten
  • 20 g kalte Butter
  • 1 EL Misopaste
  • Frischer Koriander
  • 1 Limette
  • Nach Belieben: Bimi, Pak Choi oder Cime di rapa und frische Sojasprossen

Zubereitung 

Das Fleisch in dünne, briefmarkengrosse Stücke schneiden. Sehr kurz, sehr heiss in wenig Butterschmalz oder Sonnenblumenöl anbraten. Und zwar portionsweise, sonst ziehen sie Wasser und bekommen keine schöne Kruste. Fleisch herausnehmen und beiseitestellen. 

In derselben Pfanne Shiitake-Pilze kurz braten und ebenfalls beiseitestellen.

Bratensatz in der Pfanne mit Reiswein ablöschen und auflösen, hochwertige Sojasauce und einen Schluck Wasser dazugeben. Je nach Vorliebe auch ein bisschen süsse Sojasauce oder Austernsauce. Knoblauch, Ingwer und Chili dazugeben. Mit der kalten Butter und der Misopaste binden.

Pappardelle in siedendem Salzwasser al dente garen. Kalt abschrecken – ja, das darf man in diesem Fall, sogar als Italiener! Zu viel Stärke an der Pasta macht das Gericht etwas pappig. Wir wollen aber glitschige Nudeln, die quasi von selbst in den Mund flutschen.

Pappardelle, Fleisch und Pilze mit der Sauce mischen und auf Teller verteilen. Frischen Koriander darüberstreuen und für den Frischekick 1 Spritzer Limettensaft.

Ab und zu variiere ich das Gericht und brate noch chinesischen Brokkoli, Bimi, Pak Choi oder Cime di rapa mit oder garniere es am Schluss mit rohen Sojaprossen. Alternativ zu den Second Cuts vom Rind eignen sich auch Rib-Eye oder Entrecôte in dünne Streifen geschnitten.

Kann gut sein, dass das euer neues Lieblings-Aus-dem-Handgelenk-Nudelgericht wird!

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