ZHAW-Studie zeigt
Zwei Drittel der Schweizer Teenager nutzen bereits KI

ChatGPT dominiert die digitale Welt der Schweizer Jugendlichen. Eine neue Studie beleuchtet nun, wie sie künstliche Intelligenz nutzen und was sie darüber denken.
Publiziert: 06:05 Uhr
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Aktualisiert: 08:34 Uhr
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Eine repräsentative Umfrage der ZHAW zeigt: ChatGPT führt die Liste der beliebtesten KI-Anwendungen bei Jugendlichen an.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • 71 Prozent der Schweizer Jugendlichen nutzen KI-Anwendungen, vor allem für schulische Aufgaben
  • ChatGPT, My AI und Microsoft Copilot sind die beliebtesten KI-Tools
  • Insgesamt wurden 67 verschiedene KI-Anwendungen von den befragten 1183 Jugendlichen genannt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Digitale Revolution im Jugendzimmer: 71 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen heute schon KI-Anwendungen. Das zeigt die repräsentative JAMESfocus-Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Swisscom, für die 1183 Jugendliche befragt wurden. Die Untersuchung ist Teil der JAMES-Studie, die seit dem Jahr 2010 das Medienverhalten Schweizer Jugendlicher dokumentiert.

Besonders ältere Teenager greifen auf die neue Technologie zurück. Während bei den 18- bis 19-Jährigen bereits 84 Prozent KI verwenden, sind es bei den 12- bis 13-Jährigen erst etwa die Hälfte.

67 verschiedene KI-Tools im Einsatz

Die Jugendlichen setzen KI vorrangig als Assistenten für schulische Aufgaben ein. Sie nutzen die Tools zur Recherche, zum Erklären von Themen oder um Texte zu generieren. Unterhaltungsanwendungen oder kreative Chatbots spielen dagegen eine untergeordnete Rolle.

Mit grossem Abstand führt ChatGPT die Liste der beliebtesten Anwendungen an. Dahinter folgen der Snapchat-Chatbot My AI und Microsofts Copilot. My AI ist bei Mädchen besonders populär. Insgesamt nannten die Jugendlichen 67 verschiedene KI-Tools, die sie nutzen. Neben den Spitzenreitern wurden auch Anwendungen wie DALL-E und Midjourney zur Bildgenerierung, Perplexity für Recherchen, sowie Siri und Google Gemini genannt.

Stadt, Land, Digital: wo KI dominiert

Laut ZHAW-Forscher Gregor Waller nehmen die meisten Jugendlichen zu KI eine «vorsichtig optimistische» Haltung ein. Sie erkennen sowohl Risiken als auch Chancen. Extreme Positionen, ob euphorisch oder ablehnend, sind selten. Die Studienergebnisse verdeutlichen: Wer KI regelmässig nutzt, entwickelt eine positivere Einstellung dazu. Dies gilt besonders für die Informationssuche, vermutlich wegen des unmittelbaren Nutzens.

Die Einstellung zu KI wird dabei durch mehrere Faktoren beeinflusst: Neben dem Geschlecht und dem Wohnort spielen auch die Mediennutzungsgewohnheiten eine wichtige Rolle. Jugendliche, die häufig mobile und soziale Medien sowie Wearables nutzen, stehen KI positiver gegenüber.

Interessanterweise zeigen kreativ orientierte Jugendliche, die selbst visuelle Inhalte produzieren, eine kritischere Haltung. Auch naturverbundene Jugendliche begegnen KI mit mehr Skepsis, möglicherweise weil sie darin eine potenzielle Bedrohung für direkte zwischenmenschliche Beziehungen sehen.

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