«Heeeey, du, ähm, ich wollte dir nur kurz erzählen ...» – so beginnen heute viele Sprachnachrichten. Wer nur schon beim Anblick des Abspielsymbols Alpträume bekommt, ist nicht allein. Laut einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom ziehen 61 Prozent Textnachrichten den Audiobotschaften vor.
Doch Sprachnachrichten haben auch ihre Fans. Je jünger, desto beliebter: 41 Prozent der Handy-Nutzer verschicken sie gerne. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 53 Prozent. Lange Monologe mit vielen «Ähms» und Pausen stossen jedoch auf Widerstand. Die Schmerzgrenze liegt bei 1,5 Minuten.
Text statt Audionachricht
Whatsapp will nun dieses Problem angehen. Meta, der Entwickler des Messengers, plant, Sprachnachrichten künftig auf Knopfdruck in Text umzuwandeln. So können Audiobotschaften direkt als Text gelesen werden. Diese Funktion soll den Nutzern mehr Kontrolle geben, ohne jemanden zu verärgern. Sprachnachricht-Fans können weiter plaudern, während die Empfänger entscheiden: anhören oder lesen.
Die Transkripte entstehen direkt auf dem Smartphone. «Das bedeutet, niemand sonst, nicht einmal Whatsapp, kann deine persönlichen Nachrichten anhören oder lesen», erklärt Meta in einem Blogeintrag. Die Funktion wird in den kommenden Wochen weltweit lanciert.
Whatsapp: So geht es
Um sie zu aktivieren, geht man zu Einstellungen > Chats > Transkriptionen von Sprachnachrichten. Dort wählt man auch die Sprache für die Transkription. Um eine Sprachnachricht als Text zu lesen, drückt man länger darauf und tippt dann auf «Transkribieren», erklärt Meta. Die Absender von Audionachrichten können das Transkript nicht sehen.
Mitunter kann es jedoch auch zu Fehlern kommen, erklärt Whatsapp weiter. Etwa dann, wenn Worte aufgrund von Hintergrundgeräuschen falsch erkannt werden. Oder dann, wenn die Sprache nicht mit den Einstellungen übereinstimmt.
Welche Sprachen unterstützt werden, hängt vom System ab. Android kann derzeit nur Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Russisch in Text umwandeln. Bei iPhones sind es deutlich mehr Sprachen, darunter Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch. Offen bleibt, wie gut die Funktion mit Schweizerdeutsch funktioniert.